Eine Hommage ans fränkische Handwerk und die Kunst in demselben ist der Kalender von Ralph Reinhardt, mit dem wir schon seit meinem Einstieg als Vorstand ins Dehnberger Hof Theater vor 25 Jahren verbunden sind.
Er zeigt, wie sich im 16. Jahrhundert Handwerk und Kunst beflügelt haben und ein wenig sehen wir auch das Schreinerhandwerk in dieser Werkstatt-Tradition (zumal wir die schönste Deutschlands haben), vielleicht sollten wir ja mal eine Dürerküche entwerfen, hihi? Auf jeden Fall empfehlen wir diesen Kalender im Großformat (DinA3), wo der Platz nicht reicht, geht auch DinA4, aber das wäre schon schade.
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Nürnberger Grafiker verlegt neuartigen, kunsthistorischen Dürer-Kalender und stellt dessen Werkstatt und damalige Mitarbeiter vor:
„Dürer und seine Werkstatt. Der Meister und seine Schüler.“
Ralph Reinhardt, ein Grafiker aus Nürnberg und Sammler von Druckgrafik von und aus dem Umfeld Albrecht Dürers hat eine neuartigen, zweisprachigen, informativen und schönen kunsthistorischen Kalender über Dürer herausgebracht:
Albrecht Dürer und seine Werkstatt – der Meister und seine Schüler.
Der November und Dezember mit der Weihnachtszeit sind die Hochphase für den Verkauf von Kalendern. Dürer ist immer ein beliebtes Thema. Ralph Reinhardt hat einen Dürer Kalender aufgelegt, der nicht den gängigen Vorstellungen entspricht, also nicht aus Abbildungen von Zeichnungen oder bekannten Werken des Meisters besteht. Vielmehr schreibt er über die Gesellen und Mitarbeiter Dürers und stellt diese eindrücklich in Text und Bild vor.
Um 1502 eröffnet der Ausnahmekünstler Dürer seine erste eigene Werkstatt und nimmt seinen Bruder Hans auf. Es folgen die im Kalender ausführlich dargestellten weiteren Schüler. Man kann in seiner schnell florierenden Werkstatt zwei Generationen von Gesellen ausmachen: diejenigen, die um 1500 eintraten und zu denen der Meister eine teils lebenslange enge persönliche Bindung hatte – nicht nur aufgrund des ähnlichen Alters –, sowie jene, die um 1520 in die Werkstatt kamen, aber Dürer privat immer eher fremd blieben. Allesamt genossen sie eine wohl einmalige und ausgezeichnete Ausbildung und wurden selbst zu eigenständigen Meistern mit teils eigenen Werkstätten über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Wer ist im Dürer Haus ein- und ausgegangen um und nach 1500? Wie waren ihre Beziehungen untereinander und zu Dürer? Spannende Einblicke mit kunsthistorischen Texten und jeweils einem Werk der Gesellen und Mitarbeiter Dürers. Wussten Sie zum Beispiel, dass Dürer 17 Geschwister hatte, wobei nur zwei und er die Kindheit überlebten? Oder dass drei seiner Gesellen, Georg Pencz und die Brüder Sebald und Barthel Beham vom Nürnberger Stadtrat als „gottlose Maler“ 1524 aus Nürnberg verbannt wurden? Oder dass Dürers Lieblingsschüler, der auch ein enger Freund wurde, Hans Baldung Grien, seinen Beinamen Grien (von Dürer wurde er Grünhans gerufen) erhielt, wahrscheinlich wegen seiner auffälligen Vorliebe für die Farbe Grün in Kleidung und Malerei? Und und und… Einblicke in eine Welt vor 500 Jahren in Dürers Werkstatt in der Zistelgasse (der heutigen Albrecht-Dürer-Straße).
Ralph Reinhardt hat sich, wie er sich erinnert, als gebürtiger Nürnberger natürlich schon seit Kindestagen für Dürer interessiert, am Wohnzimmertisch abends bei den Eltern Dürerzeichnungen wie das Porträt von Dürers Mutter oder die bekannten Betenden Hände kopiert. Dürer ließ ihn nicht los. In der heimischen Küche in Kleinweidenmühle in Nürnberg stand er vor vielleicht einiger Zeit vor dem obligatorischen Familienkalender und stellte fest, doch öfter als gedacht ein darauf gedrucktes Rezept zu lesen – so entstand die Idee, einen Dürerkalender mit kunsthistorischen Texten zu gestalten. „Wenn man einen Kalender ein ganzes Jahr ständig sieht, liest man doch auch einmal einen Text und schaut nicht nur die Bilder an, da kann doch Interessantes hängen bleiben. Ich denke, in kleiner Buchform würde so etwas schnell im Regal verschwinden“, sagt Reinhardt augenzwinkernd. Weitere Kalender zum Thema Dürer und Nürnberg seien schon in Planung.
Erhältlich ist der zweisprachige (deutsch und englisch) A3-Kalender z.B. im Dürer-Haus-Museumsshop und bei Korn & Berg am Hauptmarkt und im Dehnberger Hof Theater. Online bestellbar unter art-kalender.de.
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