von | Dez 16, 2023

Unsere neuesten Schneidbretter und warum sie nix mit dem „Frankfurter Brett“ zu tun haben

Allgemein, Einfach Kochen, Geräte, Küche & Einrichtung

Das neueste Schneidbrett mit Gratleiste und Messermagnet

Der neueste Schrei unserer Schneidbretter ist das mit Gratleiste, die das Unterstellen der Garbehälter ermöglicht, und dem Messermagnet. Das hält links und rechts an der Stirnseite Messer oder anderes metallisches Werkzeug ohne Bodenberührung, weil man dann darunter durchwischen kann. Rein statistisch ist bei fast jeder Arbeit am Schneidbrett ein Messer vonnöten, weshalb die magnetische Befestigung desselben an dieser Stelle nach unserer Überzeugung Freude macht und Zeit spart. Unsere Mitarbeiterin Lena, die die Schneidbretter auch gefertigt hat, präsentiert sie auch im Video mit dem Messer von Nesmuk:

Natürlich schrauben wir vor der Auslieferung noch an das Messer angepasste Lederlaschen unter das Schneidbrett, auf dass die Schneide des Messers niemals überstehen wird und den arbeitsplattenabwischenden Menschen nicht gefährdet. Die Hinweise zum Frankfurter Brett, das erst 5 Jahre nach unserem entstand, finden Sie ganz unten, weil der Rest des Artikels ab hier chronologisch sortiert ist und 1988 mit der Betriebsgründung beginnt.

Schneidbretter mit Saftrinne

2005 gab es in Nürnberg eine Veranstaltung mit vielen Politikern, von denen niemand unsere Schneidbretter oder Tische kaufte

Ganz normale Schneidbretter gibt es bei uns schon so lange es die Möbelmacher gibt: Seit 1988, weil ich damals unsere neue Küche nebst Schneidbrett (aus den Arbeitsplattenresten) bauen musste, als meine Frau Ute im Krankenhaus war und unsere Tochter Laura als Frühchen auf die Welt kam.

Wenn man darauf ab und zu mit Früchten oder Fleisch hantiert, kommt man auf die Idee eine Saftrinne zu fräsen, die die Flüssigkeiten zurückhält. Diese sind bis heute in allen Größen und Holzarten verfügbar, viele sogar auf Lager.

Weil ein Lionsclub in Hersbruck und einer in Nürnberg jedes Jahr unsere gespendeten Schneidbretter als Preise im Rahmen der Adventskalenderaktion vergibt, müsste eigentlich bald jeder Hersbrucker und rein rechnerisch in 170 000 Jahren auch jeder Nürnberger eins haben (und das, obwohl ich seit 1996 Mitglied bei Rotary bin). Natürlich sind all diese Bretter auch bei unseren Kochaktionen auf Messen oder Workshops im Einsatz.

Die regionale Schnittstelle dank Vorlesung an der Uni

Im Mai 2010 durfte ich an der Ohm-Uni eine Vorlesung für 700 Studierende über die Geschichte des Internets halten, was mich zur „regionalen Schnittstelle“ (übrigens auf Platz 1 bei Google) inspirierte:

Kennen Sie noch die serielle Schnittstelle RS-232? Sie stammt aus dem Jahr 1962 (wie auch einer der Möbelmacher-Geschäftsführer) und sie dient(e) dem unkomplizierten Datenaustausch zwischen Computern und technischem Kleinzeug.
Sie ist das in das Schneidbrett eingefräste Symbol für den modernen Datenaustausch mit Ihnen, unseren Kunden, den wir gerne via Newsletter, Nachhaltigkeitsblog, Instagram und Facebook noch weiter intensivieren möchten (Twitter haben wir abgeschafft).

Unsere regionale Schnittstelle mit dem Anschluss RS-232

Präsentiert von unserer Verwaltungschefin (seit 2016) Nina Brunner

Das erste Schneidbrettfoto mit Platz für Garbehälter darunter stammt von der Gewerbeschau 2009

Das grandiose Bodypainting-Model Elisa (neben dem erwähnten Schneidbrett) bekam übrigens am Montag nach der Messe ihre Doktorwürde als Juristin überreicht, sie erwiderte wirklich jeden seltsamen Kommentar zu ihrem Outfit ebenso schlagfertig, wie humorvoll

Seit dem Jahr 1997 kochen wir auch mit Dampfgarern in Gastronorm-Garbehältern. Aber den ersten Beleg, den ich für unsere höhergestellten Schneidbretter mit Garbehälter darunter fand, stammt von der Gewerbeschau 2009, lustigerweise zusammen mit dem Boypainting-Model Elisa, die an unserem Stand ebenso gerne, wie oft zu Gast war. Durch die zusätzliche Höhe des Schneidbretts, wird das Schneiden selbst ergonomischer und die vorne und hinten (oder links und rechts) daruntergeschobenen Garbehälter nehmen das Schneidgut, oder die Schalen und Abfälle auf. Eigentlich entstand es aus einer Probefräsung für Fingerzinken mit der damals neu angeschafften CNC-Maschine. Irgendwie erschien mir das Teststück zu wertvoll, um es in den Zerhacker zu werfen, also schraubte ich gegenüber zwei Füßchen drunter, die den ersten Platz für Teller oder Garbehälter darunter boten.
Das fanden dann die ersten Kunden mit Dampfgarern toll, also schraubten wir einfach 4 Füße unter ein normales Brett, was man in dieser Küche sehen kann, später kam dann natürlich auch hier die Saftrille dazu.

Das Schneidbrett mit Gratleiste

Die erste Idee für unsere Schneidbretter, viele Jahre bevor das Frankfurter Brett auf den Markt kam

Ein vier Zentimeter dickes Brett kann mit vier Füßen stehen und hält auch mal einen Schlag mit dem Hackebeilchen aus, aber es ist vielen Frauen einfach zu schwer. Bei drei Zentimetern Materialstärke ist es besser, wenn das Brett im Ganzen gestützt wird, weshalb wir eine Gratleiste frästen – wie man sie von alten, aber auch neuen Tischen kennt – und sie in die schwalbenschwanzähnliche Nut einschoben.

In unserer grünen Küche mit Leder, für die wir auch die passende Schürze nähen ließen, hat Nina es dann mitsamt dem Garbehälter vorgeführt.

 

Die Saftrinne bildet auf diesem Brett nur ein U und keinen Kreis, weil man das Schnittgut ja nach vorne in den Garbehälter fallen lässt, da würde die Saftrinne beim Drüberschieben nur stören. Dafür ist sie außenrum sehr praktisch, nur um unseren Brennstempel herum, macht sie einen kleinen Bogen. Zwischendurch hatten wir einst kurze dicke Stücke der Trüffelbuche übrig (wenn man nach dem Sägen die Bretter aufeinander liegen lässt und auf den Pilzbefall wartet). Aus denselben verleimte Christiane erst Platten, die danach in Streifen geschnitten wurden und 90 Grad gedreht wieder als Hirnholzplatten verleimt wurden. Dank der längeren Seitenteile kann man auch hier die Garbehälter wieder drunterschieben. Aktuell haben wir aber nur noch eines zum Verkauf davon.

Ein einziges dieser edlen Schneidbretter aus „Trüffelbuche“ haben wir noch auf Lagerun d auch eines der Damaszenermesser von Felix

Lustige Vergleiche mit dem „Frankfurter Brett“

Man sieht hier gut, wie weit man bei dieser aufwändigen Edelstahlkonstruktion vom Schneidbrett entfernt steht. Dass die Behälter hinter dem Brett schräg stehen, bringt für mich keinen Vorteil.                                                  Foto aus Kleinanzeigen.de

Leider vergeht keine Woche, in der wir nicht gefragt werden, ob unser Schneidbrett mit Gratleisten vom Frankfurter Brett (Markteinführung 2014) inspiriert wurde? Nein, ganz sicher nicht. Denn unsere Idee des erhöhten Bretts mit Platz für Garbehäter darunter (und nicht davor!) stellten wir schon im Jahr 2009 auf der Hersbrucker Gewerbeschau vor, was das Bodypainting-Foto mit der Juristin Elisa weiter oben beweist.

Während unsere Garbehälter mithilfe der Schwerkraft auf dem Tisch unter dem Schneidbrett keinen Platz und keine aufwändige Metallmechanik brauchen, wird der Garbehälter beim Frankfurter Brett vor dem Tisch eingehängt. Dort stört er gewaltig beim ergonomischen Schneiden, bei dem man sich so nahe wie möglich ans Schneidbrett stellt. Nur zum Runterschieben des Schnittguts – mit dem Messerrücken – NIE mit der Schneide – macht man bei unserer Lösung kurz ein wenig Platz, um sofort wieder perfekt weiterschneiden zu können. Die Schalen oder Reste schieben wir nach hinten in einen ungelochten Garbehälter. Wer will, kann natürlich auch seitlich noch welche anstellen und Schnittgut direkt hineinschieben. Ich selbst verwende immer zwei, aber nie mehr Garbehälter, denn sobald eine Charge geschnitten ist, kommt der Behälter in den Dampfgarer oder wird woanders geparkt und ich verwende einen neuen.

Die Edelstahlbügel, die die Garbhälter hinter dem Frankfurter Brett halten, brauchen viel Platz ausschließlich dafür, die Behälter ein wenig schräg zu stellen. Würde ich dieselben tatsächlich brauchen, würde ich auch diese mit dem Schwerkrafttrick direkt auf den Tisch stellen.

Weiterentwicklung mit Magnet in den Brett-Stirnseiten

In meinen Prototyp wurden noch zwei Magnete stirnseitig integriert, in der Serienversion sind sie Magnete in der ganzen Tiefe des Bretts beidseitig eingelassen. Sobald sich ein Kunde für das Messer entscheidet, das dort immer hängen soll, befestigen wir Lederschlaufen von unten, die die Verletzungsgefahr bannen, dass ein Messer über die Brettbreite nach unten rutschen könnte und man sich daran beim Abwischen schneiden könnte. (Funktionsvideo mit Lena ganz oben).

Aktuell haben wir welche aus Buche und Eiche auf Lager und natürlich auch die passenden Garbehälter dazu, wobei man natürlich auch Teller, Schälchen und alles andere dafür verwenden kann.

 

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Weiterführende Links
Die regionale Schnittstelle
Unsere Messer von Nesmuk und Felix

Ein philosophischer Artikel über unsere und andere Schneidbretter von Dr. Alexandra Hildebrandt

 

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Nellja

    Danke für den interessanten Blogbeitrag, Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema. Großartig zusammengestellt. Ich freue mich darauf, bald mehr von Ihnen zu lesen.

    Alles Gute!

    Herzliche Grüße,
    Nellja

    Antworten
  2. Ute

    Ich finde es toll, wie durchdacht eure Schneidbretter gestaltet sind! Als jemand, der gerade seine Küche renoviert, bin ich immer auf der Suche nach funktionalen und stilvollen Küchenaccessoires. Die Idee mit der Gratleiste und dem Messer-Magnet ist wirklich clever – das würde perfekt zu meiner neuen Küche passen und erleichtert das Kochen ungemein.

    Antworten

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