Für unsere erste nachhaltige Highend-Hifi-Anlage in Massivholz (hier sind alle Details und Preise nachzulesen) mussten wir in die schreinerische Trickkiste greifen, denn unsere CNC-Maschine konnte nicht alle Probleme lösen, die der Entwurf des schrägen Lautsprecherbaus verursacht hat. Die Massivholzlautsprecher aus fränkischem Kirschbaum wurde mittels hilfreicher Schablonen verwirklicht. Unsere Auszubildende Meret hat diese Aufgabe zusammen mit unserer Meisterin Sophia übernommen und es hier beschrieben:
Schablonen im Schreinerhandwerk sind selbstgebaute Hilfsmittel zur Bearbeitung von Holz. Sie ermöglichen einem zum Beispiel Arbeitsschritte sicherer zu machen, geschweifte Formen mit der Tischfräse zu fräsen oder mit der Dickenhobelmaschine schräge Flächen zu hobeln. Letzteres haben wir für einen Auftrag für die Wiener Lautsprechermanufaktur gebraucht. Die Lautsprecher sollten einen trapezförmigen Querschnitt haben, und auf Grund der Größe war die einfachste und sicherste Möglichkeit eine Schablone für die Dickenhobelmaschine zu bauen. Dadurch wurde eine Seite des Rohlings angehoben und mit dem gewünschten Winkel, Stück für Stück heruntergehobelt.
Zu beachten ist als Erstes immer die eigene Sicherheit. Ansonsten soll das Hobel- oder Schnittergebnis natürlich gut sein. Gerade wenn man mehrere Teile hat, die bearbeitet werden sollen, lohnt es sich, die Schablonen langlebig zu bauen. Natürlich ist es auch praktisch, wenn man Restmaterial, meistens aus Massivholz-Schichtplatten, zum Bau verwenden kann.
Manche Schablonen gibt es fast in jeder Werkstatt, weil sie für allgemein häufige Arbeitsschritte verwendet werden, andere Schablonen sind nur für auftragsspezifische Schritte nötig. Deshalb kann man sowas auch nicht alleine in der Schule beibringen. Es braucht ein bisschen Kreativität und vor allem immer neue Erfahrungen, um Schablonen bauen zu können.
Gerade deswegen bin ich dankbar, dass ich für die schönen Kirschlautsprecher eine Hobelschablone bauen durfte.
Diese Arbeitsschritte sind sehr spannend, weil sie in keinem Fachbuch stehen. Man muss selber Lösungen finden, wobei es eben viel zu beachten gibt. Die eigene Sicherheit, die Möglichkeiten der Maschine, der Aufwand, die Qualität des Ergebnisses, die Lebensdauer der Schablone, falls es eine regelmäßige Aufgabe wird.
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