Im Innungsvorstand haben wir lange diskutiert, ob wir eine Veranstaltung in diesen viralen Zeiten stemmen können, uns dann aber doch wenigstens für eine kleine Feierstunde entschieden. Denn den Gesellenbrief bekommt man nur einmal im Leben und wenn der dann mit der Post kommt, ist das ja irgendwie auch enttäuschend. Wir machen diese bisher eher großen Veranstaltungen mit über hundert Teilnehmern im großen Rahmen schon seit knapp 30 Jahren, aber für die diesjährige Gesellin und ihre 13 Gesellen ist es halt trotzdem etwas Besonderes, weil sie das nur einmal erleben können.
Jury am Freitagnachmittag
Die praktische Prüfung und Abgabe der Gesellenstücke waren am Freitag bis 15:30 und in diesem Jahr war unsere Meisterin Sophia Wagner mit in der Prüfungskommission, wo sie sich als engagierte Fotografin gleich mit der Organisation des Hintergrundes für die Gesellenstücke einbrachte. Denn mangels öffentlicher Ausstellungen will der Dachverband der Innung alle Stück wenigstens im Internet präsentieren aber eben nicht vor der mit Brettern und Erste-Hilfe-Kästen voll gestellten Wand der Berufsschule, sondern vor Sophias neutralem Hintergrund. Sobald die Stücke online sind, werden wir sie hier natürlich verlinken.
Also habe ich die langjährigen Jurymitglieder für gleich nach der Prüfung am Freitagnachmittag nach Lauf in die Berufsschule eingeladen, wo wir endlich auch mal sehen konnten, wo die kommenden Kolleginnen und Kollegen ausgebildet werden. Drei davon konnten sich zu diesem ungewöhnlichen Termin freimachen, wo sie ihrer Aufgabe mit der gleichen Sorgfalt nachgingen, wie bei unseren Großveranstaltungen in der Sparkasse mit über hundert Gästen. Ich saß schon ein wenig auf Kohlen, denn die Prüfung war um 15:30 zu Ende, die Jury begann um 16 Uhr ihre Arbeit und die Abendveranstaltung beginnt um 19:30. Dazwischen musste ich aber nochmal heim, weil noch alle Urkunden geschrieben werden mussten. Meine Frau Ute hatte schon mit dem Schreiben begonnen, weil ich die Ergebnisse vorab per Telefon durchgab und so konnte ich wenig später wieder zurück nach Lauf, um alle Urkunden von Obermeister und den Jurymitgliedern unterschreiben zu lassen.
Die Jury gab ihren eigenen Sekt aus
Seit einigen Jahren bedankt sich die Innung bei den Jurymitgliedern mit einem guten Fläschchen. Weil Fachlehrer Bernd Wagner das Sparkassenbuffet und die Getränke vermisste, schlug die Jurykollegin Angelika Eisenbrand vor, gleich den eigenen Sekt in den Kühlschrank zu stellen. Nach der Preisverleihung tranken sie ihn zusammen mit den Preisträgern, mehr Sektgläser waren in der Berufsschule leider nicht aufzutreiben.
Sogar die Zeugnisse konnten an diesem Abend durch den Obermeister ausgehändigt werden – dank blitzartiger Arbeit der Kreishandwerkerschaft. Natürlich war das alles nicht so glamourös, wie die vielen Jahre in der Sparkasse, aber immerhin gab es noch Brezen und etwas zu trinken zum Ausklang. Mit den Jurymitgliedern wurde noch lange diskutiert und jetzt freuen wir uns schon wieder auf das nächste Jahr, wo die Veranstaltung hoffentlich wieder „normal“ stattfinden kann, vermutlich im Markgrafensaal in Hohenstadt.
Wer noch mehr Fotos von der Veranstaltung sehen will, schickt uns eine Mail und bekommt den Zugang zur Bilddatenbank.
Manuela Wohlert, unsere Geschäftsführerin der Innung hat den Bericht für die Zeitung mit allen Preisträgern geschrieben, den wir hier gleich anhängen, sobald die Zeitung erschienen ist.
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