Pressemeldung
In den Hallen der Kölner Möbelmesse ging es in diesem Jahr laut Trendforschern um die großen Gefühle. Das „Selbstmitgefühl“, also die Fokussierung auf das eigene Ich, führe zu ungeahnten Stilmixen, bei denen Bauhaus neben Kitsch und Plüsch neben Purismus platziert wird. Als „postfaktisch“, also nicht nach logischen funktionalen, sondern nach emotionalen Kriterien gestaltet, könnte man auch den ausladenden Relaxsessel Rhapsody von Jori bezeichnen. Er soll an Opas Vorlesestunden im Ohrensessel erinnern, weshalb ihn Ute Danzer gleich für die Ausstellung der Möbelmacher bestellt hat.
Alle zwei Jahre ist auf der IMM zusätzlich die „Living Kitchen“ zu Gast, mit zweihundert internationalen Ausstellern das größte, allumfassendste Küchenevent weltweit. Und auch der neue Dunstabzug von Miele zeigt die emotionale Note, in dem er via Bluetooth die Musik vom Smartphone auf seinen eingebauten Lautsprechern abspielen kann.
Deutlich funktionaler ging es am Stand von Komet zu, denn das Vakuumieren ist ein ausgesprochen vernünftiger und wertschätzender Umgang mit wertvollen Lebensmitteln. Zusätzlich kann vakuumiertes Fleisch, Fisch oder Gemüse auch bei niedrigen Temperaturen im Wasserbad gegart werden, was man dann „Sous Vide Garen“ nennt. Diese Technik zieht gerade in Haushaltsküchen ein, der erste direkt in die Arbeitsplatte eingelassene Thermalisierer wurde in der Ausstellungsküche der Möbelmacher installiert.
Während die einen schon das Gefühl haben, dass das doch etwas viel Technik in der Küche ist, sehnen sich die anderen – meist Männer – nach dem bisher nur in der Gastronomie beheimateten Schockfroster. Die kritische Phase des Abkühlens von gegarten Lebensmitteln kann mit ihm verkürzt werden und besonders das Einfrieren hat bei minus 40 Grad eine ganz andere Qualität, als im Gefrierschrank.
Der italienische Hersteller von Gastrogeräten Coldline hat auf der Messe das erste für den Haushalt vorgestellt, das dank vielseitiger Programme auch Dörren, Schokolade schmelzen und blitzschnell Flaschen kühlen kann. Eingedenk seiner viele technikaffinen Kunden und Workshopteilnehmer hat herwig Danzer sofort bestellt, schmunzelnd verspricht er aber im Nachhaltigkeitsblog, dass die Möbelmacher auch ganz einfache Massivholzküchen bauen können. Das muss eben jeder nach seinem Gefühl entscheiden.
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Der ausführliche Bericht über die Living Kitchen Teil 1
Der Bericht über die Möbelmesse Teil 2
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