Die Ausstellung "Aus dem Feuer" im Hersbrucker Hirtenmuseum darf man sich nicht entgehen lassen. Die drei Damen haben sich mit kleinem Etat aber viel Elan ins Zeug gelegt und eine geniale Präsentation von traditionellen Handwerkstechniken in moderner und künstlerischer Umsetzung geschaffen.
Die hauchdünnen Porzellanobjekte von Angelika Krauss haben mit dem Töpfern von Biohumpen so viel zu tun, wie das Silberbesteck von Gerlinde Berger mit den Supermarktprogramm von Fackelmann, obgleich derselbe – weil in Hersbruck beheimatet – die Ausstellung unterstützt, wofür ihm die Stadt Hersbruck, das Hirtenmuseum und natürlich die Künstlerinnen selbst sehr dankbar sind (wie natürlich auch den anderen Sponsoren Boesner, Kunstkontor Nürnberg, Löffler und Raumkunst individuell).
Aus Glas kann man Fensterscheiben herstellen oder beeindruckende Glaskunst, wie Mary Sych das tut, Keramik, Glas und Schmiedearbeit hat immer mit Feuer zu tun. Darauf wies Bürgermeister Robert Ilg, die neue Museumsleiterin Ingrid Pflaum (wir wünschen ganz viel Freude an der neuen Aufgabe und freuen uns über die Unterstützung durch Christoph Gerling und Daniel Hess) und der Vorsitzende des Kunstmuseumsvereins Hersbruck, Uli Olpp, in seiner informativen Einführung hin.
Das Holz braucht man dabei normalerweise nur als Brennstoff, aber wir durften trotzdem einen Tisch beisteuern, der die Kunst- und Gebrauchsobjekte nicht nur vom Boden hebt, sondern auch in ihrem häuslichen Zusammenhang präsentiert.
Dafür haben wir den halbfertigen Tisch aus unserer Ausstellung ausgewählt, weil er – wie auch die Künstlerinnen in Raum 3 – den Fertigungsprozess vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt darstellt.
Der Einladungstext auf der Museumseite enthält noch mehr Details, verschweigt allerdings die liebevolle Gestaltung der Ausstellung und dass auch die geniale Cittaslow-Schnecke aus Edelstahl von Robert Lindner und Gerlinde Berger zu sehen ist.
Aus dem Feuer – Glas, Keramik, Metall
Sonderausstellung im Deutschen Hirtenmuseum:
Wie entsteht ein plastisches Kunstwerk? Die Antwort auf diese Frage hängt nicht nur von der Arbeitsweise der Künstler, sondern auch vom Material ab. So spielt für den Herstellungsprozess bei drei Materialien das Feuer eine entscheidende Rolle: für Glas, Keramik und Metall. So unterschiedlich die Eigenschaften dieser drei Materialien sind, so verschieden sind auch die Arbeitsschritte, wenn aus Glas, Keramik und Metall Kunst wird. Ebenso verschieden sind auch die Formen. Ein Löffel zum Beispiel ist nicht gleich ein Löffel. Ein solch elementares Alltagswerkzeug kann rein funktional oder ein abstraktes Kunstwerk sein – das liegt bei der Interpretation des Künstlers, beim Umgang mit dem Material und auch beim Betrachter. Das wird anschaulich, wenn viele Löffel aus drei Materialien nebeneinander liegen.
Die Sonderausstellung „Aus dem Feuer – Glas, Keramik, Metall“ ist vom 15. Oktober bis zum 21. Dezember im Deutschen Hirtenmuseum der Stadt Hersbruck zu sehen. Den Künstlerinnen Mary Sych (Glas), Angelika Krauß (Keramik) und Gerlinde Berger (Metall) ist es gelungen, den Kontrast und die Symbiose dreier Werkstoffe greifbar zu machen, ihren Umgang mit dem Feuer aufzuzeigen und wunderschöne Gebrauchsobjekte und Kunstwerke auszustellen, die gerne auch erworben werden können.
Auf einem gedeckten Tisch kommen alle drei Materialien in unterschiedlichen Formen und Größen sehr spannungsvoll zusammen. Auch das Licht ist ein verbindendes Thema der Ausstellung: Ein Teil der Exponate reflektiert es, ein anderer Teil ist transparent. Und alle drei Materialien eignen sich für wunderschöne Lampen, Leuchten und Lichtobjekte – aber auch für Schmuck und für die Wirkung leuchtender Farben.
Schöne Teile.
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