Die Pianistin von The Rose and Crown, Julia Fischer, kennen wir schon seit den ersten Auftritten mit der Band Relevation Sunday (Foto unten), bei der auch unser Schulfreund Klaus Haas – quasi generationenübergreifend – mitspielte. Auf der Jahreshauptversammlung im KiCK (Kleinkunst im City Kino Hersbruck, hier der Bericht) haben wir sie wieder getroffen und die neue CD namens "Golden Letter" von "The Rose an Crown" bestellt, die gestern in unserer Post war und uns total begeistert. Zusammen mit dem Schlagzeuger Chris Stahl und der Sängerin Mercan Kumbolu haben sie eine ganz eigenständige Gruppe gegründet, deren tolle Musikmischung aus Pop, Jazz, Rock und Blues ich im aktuellen Newsletter – dank der spontanen Hilfe von Chris mit einem gemafreien Stück – transportierte.
Seitdem werden wir ständig nach dem Hintergrund dieser Band gefragt, weshalb ich hier auch den ausgezeichneten Artikel von Ute Scharrer aus der Hersbrucker Zeitung angehängt habe.
Die Links zu The Rose and Crown:
Schönes Video von The Rose and Crown (mit der Originalfassung des Songs, den ich für das Video leider etwas zerstückeln musste)
Und noch ein Video über den Albtraum
The Rose and Crown bei Facebook
Von Ute Scharrer
"HERSBRUCK – Fast faul fallen die ersten Töne in das Geplauder des Kneipenpublikums, lässig-zurückgelehnte Harmonien und hingehauchter Gesang lassen an Norah Jones denken: Das Trio „Rose and Crown“ hat Halt gemacht am rechten Bahnhof in Hersbruck und beschert dem Publikum der Kneipe „…Na und!“ einen Abend voll kleiner musikalischer Überraschungen, persönlich erfühlter Poesie in den Texten und drei Profimusikern, denen die Freude an ihrem Tun deutlich anzumerken ist.
Die Band mit dem liebenswert-altmodischen Namen einer britischen Kneipe hat im musikalischen Bereich etwas ebenso Altmodisches zu bieten: Handgemachte Songs und selbstgeschriebene Texte, die von persönlichen Erfahrungen, Träumen und Enttäuschungen erzählen und entsprechend hingebungsvoll dargeboten werden. Dabei haben die Drei von „Rose and Crown“, die sich vor fast genau einem Jahr nach gemeinsamem Musikstudium zusammengeschlossen haben, sich in all dem Reichtum bedient, das ihr Fach zu bieten hat.
Aus der Abteilung Jazz haben sie sich die Lust am Improvisieren und dahinfließende Harmonien mitgebracht. Aus dem Rockbereich sind geradlinige und melodiebetonte Songdramaturgie geborgt, der Bereich Pop steuert unbekümmert-pfiffige Momente und flippige Girlie-Pop-Passagen bei, der Blues sorgt für einen zuverlässigen Akkordunterbau und melancholische Selbstbefragung. Die Zwiegesänge der zwei Vokalistinnen aus dem Folk-und-Country-Angebot lassen bodenständige Baratmosphäre erstehen.
Aus all diesen Ingredienzien mixen, shaken und brauen die drei Musiker ein oft ganz spontan entstehendes Song-Glomerat, das vor allem durch die eigenständigen und auf Selbsterfahrung beruhenden Texte Tiefe und Zusammenhalt erfährt. Weder die Themen Trennung noch trügerische Familienidylle werden dabei ausgespart, das fast unverständliche Brabbeln eines betrunkenen Pub-Besuchers führte ebenso zu einem herrlich genuschelten Song wie der Rat eines Musikprofessors in dem emotional aufgeladenen Stück „Blood on the keys“, man solle seine Gefühle am Klavier ausleben bis „die Hände bluten“.
Julia Fischers Stimme lässt dabei mehr als einmal die Fähigkeit zur Rockröhre erahnen, Mercan Kumbolu dagegen wickelt die Zuhörer mit samtenem Scatgesang um den Finger. Christof Stahl lässt das Singen meist bleiben, er unterstützt die zwei Sängerinnen auch mal Off-beat am Schlagzeug oder wechselt sich in seinen Soli mit Julia Fischer am klangvollen E-Piano ab. Bald sind im „Na und“ nur noch Stehplätze zu bekommen und manche Feinheit der Darbietung geht im Stimmengewirr unter. Doch die Stimmung ist gut und der Applaus begeistert – für eine allmählich sich etablierende Band kein schlechter Zwischenstand."
Ute Scharrer
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