von Alice Niklaus
Der Himmel blau, die Sonne warm, die Wanderschuhe bereit (sie warten seit Wochen auf ihren ersten Auftritt), wir fahren nach Oberkrumbach und wandern zum Glatzenstein, Tempo und km-Anzahl unserem Alter angepasst. Schon für das erste Foto mache ich einen Kniefall!
Das mache ich gerne, denn ausnahmsweise steht weit und breit nur diese eine Pusteblume da und hält hartnäckig ihre Samen fest. Aber bald wird der Wind die Flugschirmchen verbreiten.
"Büttelhub" heisst das Plateau, auf dem wir nun eine Weile wandern, die topographische Karte 6434 Hersbruck zeigt eine Höhe von 580 m an, das bedeutet, dass wir uns hundert Meter über Oberkrumbach befinden.
An diesem sonnigen Sonntagvormittag sind wir nicht ganz allein unterwegs. Bevor wir in den Wald einbiegen, wo später der "Grünling"-Bach entspringt, kommt uns ein Radfahrer entgegen, und hinter uns sind zwei Reiterinnen mit ihren Pferden. Die Begegnung gestaltet sich friedlich. Wir pendeln vom Reichenschwander Gemeindegebiet zu demjenigen von Oberkrumbach, später kommt noch ein Stück Kainsbach dazu.
Nun gehts in den Wald, feucht ist es hier. Nicht weit vom Grünlingbach weg entscheiden wir uns für den direkten Weg zum Glatzenstein. Bei den Felsen angekommen bin ich wie schon so oft begeistert von den Felsformationen, die aussehen wie "fabriqué en Suisse".
An diesem wunderschönen Sonntagmorgen sind wir allein auf dem Glatzenstein und schauen hinaus ins Nürnberger Land. Auf dem Rückweg machen wir eine Pause beim Hüllweiher. Welch ein Unterschied zum
Anblick bei meinem ersten Besuch vor vielen Jahren! Der Weiher und die Umgebung sind heute eine Augenweide. Der "Hohle Baum" steht auch noch. Er ist eigentlich kaum gealtert seitdem ich ihn im Februar 2009 "gebloggt" habe. Ich möchte eigentlich auch noch zum Seeanger. Ob sich wohl viel verändert hat seit 2009? Da aber der Magen Hunger anmeldet, spaziere ich nur noch an den schönen Eichen vorbei. Sie säumen den Weg zum Anger. Eigentlich ist hier der Blogeintrag zu Ende, die Geschichte aber nicht. Nach dem Essen wollte ich die Wanderung auf der Karte nachlesen, dazu brauchte ich aber eine Brille, ganz genau eine Lesebrille, und die war nicht aufzufinden. Suche in Haus und Garten erfolglos, die Vermutung erhärtete sich, dass sie (die Brille) irgenwo beim Glatzenstein zu finden wäre, wenn man denn den Weg ein zweites Mal gehen würde. Weise sei der Mensch, geduldig und hoffnungsvoll. Sie lag am absolut unmöglichsten Ort auf dem feuchtesten Waldweg im zweiten Drittel der Wanderung, und Waldemar hat sie gefunden! Ich wurde von einer Biene in den Scheitel gestochen – das tat sehr weh -, und zwei Minizecken hatten sich bei mir eingenistet, eine habe ich erst nach drei Tagen zwischen zwei Zehen entdeckt! Doch doch, ich wasche meine Füsse jeden Tag, aber das "Vich" war so klein und hatte sich festgekrallt. Ich sah und spürte es erst am vierten Tag…….
Fotos: Waldemar Schuster und Alice Niklaus
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