von Alice Niklaus
Der Schwerpunkt des diesjährigen Obstbaumseminars, das vom 24. – 25 März auf dem Biolandhof Heldrich in Frechetsfeld stattfand, lag beim praktischen Teil am Sonntagnachmittag auf der Altbaumpflege. Der Seminarleiter Josef Weimer führte das gute Dutzend Teilnehmer und Teilnehmerinnen in seiner ruhigen Art durch den sonnigen Tag. Volle Aufmerksamkeit war ihm gewiss! Ich selbst versuche, mit Fotos und Stichworten etwas vom Thema weiterzugeben, denn vom Wissen und Können der Kursteilnehmenden bin ich meilenweit entfernt, nicht aber von ihrer Faszination für die alten Obstbäume, seien sie nun schön und wohlgeformt oder verwundet und gebückt. Wenn ich mir Zeit nehme und hinschaue, kann ich ihre Geschichte erahnen. Wir kommen am Sonntagmittag beim Biolandhof Heldrich in Frechetsfeld an und treffen eine verlassene in einen Seminarraum umfunktionierte Saftpressehalle an. Die Praxis findet wohl auf einer der Hochstammwiesen in der Umgebung statt. Ein Besuch beim offenen Kuhstall um die Mittagszeit lässt uns aber eher an die Gaststätte im Dorf denken. Die Vermutung ist richtig, wir finden die Weiterbildungsgruppe bei Speis und Trank und intensivem Gespräch. Links der Seminarleiter Josef Weimer, rechts Ottmar Fischer, vis-à-vis zwei Kursteilnehmer und dahinter mein interessierter Begleiter. Wir gehen mit der Gruppe zu den drei alten Apfelbäumen, an welchen nun die Theorie in die Praxis umgesetzt wird. In der Mitte steht ein Bohnapfelbaum, nach Wissen von Roland Heldrich ist er ca. 60 Jahre alt, im Jahr 2008 ergab seine Ernte 1 Tonne Mostäpfel und letztes Jahr immer noch 500 kg! Der Kursleiter zeigt auf die Flechten und erklärt, dass diese für die Bäume keine Parasiten sind, sie entnehmen dem Baum keine Nährstoffe oder Wasser. Anhand von Flechten kann man sogar die Luftqualität bestimmen. Mehr wissen: hier klicken! Nun wird beraten, wie man die alten Obstbäume behandeln kann: Vorschläge fallen: aufleiten = untere Äste schneiden, oberen Ast entlasten, Quertreiber-Äste herausnehmen, bei der Wunde des Baums schneiden ja oder nein, wo ausdünnen? Licht und Luft reinbringen! Das ist der Erlöser! Aufgeschreckt frage ich nach, ob ich richtig gehört habe. Ich habe! Es handelt sich um einen ganz bestimmten Ast. Ein Teilnehmer hat seine Tiroler Steigtanne aus Holz mitgebracht. Sie besteht aus nur einem Holm, der aus einem einzigen Stamm gefertigt wurde und seitlichen Sprossen auch aus Holz. Man kann sie leicht transportieren, nicht unterm Arm, aber immerhin auf dem Autodach. Sie gräbt sich mit dem Krallenfuss in die Erde und passt sich den Unebenheiten an und ich muss sie gleich ausprobieren. Es ist ganz leicht!
Hier gehts zum Biolandhof Heldrich!
Hier gehts zur Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V.
Hallo lieber Blogger,
einen sehr interessanten Artikel über die Bäume haben Sie verfasst. Jedoch für die Untersuchung des Baumes würde ich immer einen Baumpfleger zur Hilfe holen. Das Baumpflegeportal finde ich nicht schlecht, dort findet man Baumpfleger aus der jeweiligen Region.
Guten Abend, aufmerksamer Blogger! Ich bin zwar eine BloggerIN, aber macht nichts… Also was die Untersuchung von alten Obstbäumen anbetrifft, so bin ich tatsächlich ohne jede diesbezgl. Kenntnis. Deshalb vermeide ich eine eigene Meinung zu diesem Thema.Ich habe ganz einfach Interesse und auch Spass, die Arbeit der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb eV, Ansprechpartner Ottmar Fischer, im Nachhaltigkeitsblog der Möbelmacher bekannt zu machen. Nun würde mich aber doch interessieren, was denn mit „der Untersuchung des Baumes“ falsch war.Grüsse aus der Hersbrucker Alb schickt Alice.
Hallo liebe Frau Niklaus, vielen lieben Dank für Ihren Artikel, auch wenn dieser jetzt schon gute 6 Jahre alt ist, hat er im Jahr 2018 nichts an Bedeutung verloren, letztes Jahr 2017 durfte ich den zertifizierten Landschafts-Obstbaumpfleger bei Josef Weimer und Ottmar Fischer machen, Ihr Artikel hat mich sozusagen gleich wieder in meinem Kurs zurück „gebeamt“ ja – schade das jetzt mein Kurs vorbei ist – Josef Weimer ist ein ganz besonderer Kursleiter – seine sehr persönliche Art spricht jeden an, der sich positiv gestimmt darauf einläßt. Meine Sicht weise was Bäume und ganz besonders natürlich Obstbäume anbelangt hat sich grundlegend geändert, ich bereue es nicht, dass ich Zeit und Geld „geopfert“ habe. Hoffentlich lebt J. Weimer noch sehr lange, er hatt uns noch soviel zu erzählen.
LG Herbert Mrosek
Lieber Herr Mrosek,
ganz lieben Dank für Ihren Kommentar, den Frau Niklaus leider nicht mehr lesen kann. Aber wir sind dankbar, dass ihre Artikel bei uns im Blog weiterleben und so engagierte Leser finden, wie Sie. Mit herzlichem Gruß,
herwig Danzer