von Andrea Pitsch in der Hersbrucker Zeitung vom 18./19.Juni 2011 Mehr dazu im Nachhaltigkeitsblog
HERSBRUCK (ap) – Seit zehn Jahren kriecht die orangefarbene Città Slow-Schnecke durch Hersbruck. Die meisten denken dabei an Langsamkeit. Dass hinter dieser „etwas unglücklichen Markierung“, so Bürgermeister Robert Ilg, mehr steckt, wollen Stadt und Feuerwehr Hersbruck sowie weitere Anhänger dieser Lebensphilosophie am 25. und 26. Juni beim großen Bürgerfest mit Città Slow-Markt beweisen.
Beim Bürgerfest im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Ilg eine erste Vision: Er kündigte an, die Festlichkeit der Feuerwehr gerne umbauen zu wollen. Kurz darauf fiel Herwig Danzer auf, dass Hersbruck 2011 sein 10-Jähriges als Città Slow feiert. Schon war die Idee geboren, die Logistik des klassischen Bürgerfestes für eine „Schnecken-Party“ zu nutzen. Und zwar, um den Menschen die Philosophie dahinter näher zu bringen. „Viele wissen nichts mit der Schnecke anzufangen“, sagt Robert Ilg.
Gestartet wird das Festwochenende am Samstag, 25. Juni, um 17.30 Uhr mit dem traditionellen und beliebten Bürgerfest der Hersbrucker Feuerwehr. Im großen Biergarten am Oberen Markt sorgen „Wildschütz“ für Stimmung. Bereits an diesem Abend ist Città Slow-Flair zu spüren, denn „Heimat aufm Teller“ übernimmt die Bewirtung am Wochenende und die beiden „Schnecken-Partner“ Waldkirch und Markt Wirsberg präsentieren sich.
Der Sonntag, 26. Juni, steht ganz im Zeichen des Geburtstags. Ab 10.30 Uhr wartet ein Weißwurstfrühschoppen, musikalisch umrahmt von den „Sechs Halben“. Mittags kredenzen dann die Hersbrucker Miniköche unter den Augen von Schäufelekönig Waldemar, der weit über die Hersbrucker Grenzen hinaus bekannt ist, das fränkische Nationalgericht. „Wir wollen damit unsere Stärken präsentieren, und das sind eben heimische Produkte. Das ist der Urgedanke von Città Slow“, klärt Minikoch-Chef Hans-Peter Eberhard auf.
Kurzinterviews durch Möbelmacher Herwig Danzer mit Eberhard, Rainer Wölfel vom Wengleinpark, Wolfgang Plattmeier, Direktvermarktern, den beiden anderen Städten, Uli Olpp und Klaus Rostek, dessen Raiffeisenbank das Fest unterstützt, geben über den Tag verteilt Einblick in Regionalität, Nachhaltigkeit, Vermarktung und die Entstehungsgeschichte Hersbrucks als Città Slow. Neben einem Markt, auf dem sich die Bauern von „Heimat aufm Teller“ präsentieren können, warten Aktionen des Kunstmuseums sowie von Dieter Serfas und Wolfgang Luh, die Jazzcombo des Martin Pirner Quartetts und Lukullisches am Kuchenbüffet.
Bis 17 Uhr wollen die Macher des Festes versuchen, den „Inhalt von Città Slow zu transportieren“, sagt Danzer. Denn: „Die Bezeichnung, unser Lebens- und Essgefühl und Hersbruck als liebenswerte Stadt – das müssen wir endlich in den Köpfen der Leute zusammenbringen“, erklärt Eberhard.
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