Nein, so wenig Zeit für die Biofach hatte ich leider noch nie. Bin erst am Freitag gegen 13:30 gekommen und durfte mich auch am Samstag in Unterkrumbach um Kunden kümmern, was in einer Nicht-Biobranche wie der Einrichtungsbrache trotz Massivholz und Naturharzölen einfach vorgeht. So habe ich im Vorbeihetzen grade noch eine alkoholfreie Alternative zum Prosecco entdeckt (nein, das hatte nix mit der Präsentation auf Foto Nr. 1 zu tun), denn wir brauchen das für unsere Kunden und Gäste immer öfter, denn Orangensaft im Sektglas ist einfach nur f(r)u(r)chtbar.
Hubert Rottner hat mich dann in die Vorträge der kleinen Karmkonsumkonferenz geschleppt, wo mich Wurstsack Hendrik Haase als Beleg nutzte, dass auch Alte im Netz was zu melden hätten. Und das noch zwei Jahre vor meinem 50-sten … . Dann durfte ich Sina Trinkwalder im RL (richtigen Leben) kennen lernen, mit deren Betrieb Manomama uns viele Parallelen verbinden. So zum Beispiel der neurotisch öko- und regionale Ansatz, aber auch Gedanken über Rücknahme, Reparatur oder Weiterverkauf unserer Möbel, bzw. ihrer Textilien. Nur machen wir das schon seit 22 Jahren und diese Staubschicht spürt man nicht zuletzt daran, wie gelassen – an manchen Stellen sogar positiv (!) – wir die Professionalisierung in der Biobranche sehen, über die sich traditionell neue Gäste des Bloggertreffens auf jeder Biofach beschweren.
Cause I´m a Wanderer, I´m a Wanderer, I´ll go around around around ….
Danach mit Micha Wenzl auf die andere Seite des Messegeländes gewandert und unterwegs den singenden Barkeeper bei der Lammsbräu bestaunt. Tja und da waren wir dann auch schon am als gemütliche Lounge gestalteten Veranstaltungsort des Bloggertreffens auf der Biofach, das wir zusammen mit Peter Ottmann, dem Pressesprecher der Nürnbergmesse vor vier Jahren aus der Taufe gehoben haben. Allen Unkenrufen vom Bloggersterben zum Trotz lockte dasselbe immerhin 68 Menschen an. Von denen outeten sich nur zwei als Nichtblogger (Peter und @Pingu) – aber Peter als Veranstalter und Pingu als fränkisches Twitter-Urgestein durften bleiben.
War ja klar, dass in dem Moment, als die von den Organisatorinnen Manja Rupprecht und Susa Franz zusätzliche georderten Stühle eintrafen, sich dann doch lieber alle auf den Barhockern platzierten (und mit den leeren Stühlen das Foto der überfüllten Feierlichkeit verhinderten). Aber diese Kleinigkeit war vielleicht nötig, denn sonst hätte alles zuu perfekt geklappt. Das Buffet war nicht nur köstlich (auch wenn der Fleischanteil diskutiert wurde – ich fands o.k.), sondern machte auch die 68 Gäste satt, obwohl nur knapp 40 angemeldet waren. An der unumgänglichen Anmeldung sollten wir noch arbeiten, denn einerseits wollen wir natürlich niemand aussperren, andererseits lebt die Idee des Bloggertreffens nicht zuletzt von der Vernetzung im Vorfeld per Anmeldung und die Akkreditierung als Pressemensch.
Begrüßungsrede: Den Begriff der Nachhaltigkeit nicht aufgeben, sondern mit Inhalt füllen
Am Tag vor dem Bloggertreffen planten wir mit Marmot einen Flagshipstore (Vorzeigeladen), bei dem erstmals in der Geschichte der Outdoorproduzenten alle verwendeten Materialien ehrlich sein sollen. Also Massivholz, Glas, Edelstahl und z.B. Solnhofer Platten. Wenige Stunden später beim Treffen „Dialog Nachhaltiges Wirtschaften“ bei den Grünen in München, erklärten dieselben – gelehnt an einen billigen Stehtisch aus China, nahezu baugleich mit dem von mir verwendeten, wenn auch mit edlerer Umkleidung) – dass sie den Ausdruck "Nachhaltigkeit" ob seines inflationären Gebrauchs eigentlich gar nicht mehr anwenden wollten. Das erinnerte mich an eine Gespräch mit Gabriele Fischer von brandeins im Jahr 2005 mit der gleichen Aussage, die mich von der Benennung unseres Blogs als "Nachhaltigkeitsblog" gleichwohl nicht abhielt, sondern bestätigte: Nachhaltigkeit kommt aus der Holzwirtschaft und wer – wenn nicht wir Nachhaltigkeitsblogger – müssen diesen Begriff mit glaubwürdigem Inhalt füllen. Sinas Geschichte der aufgetakelten Mädels, die sich ob einer Tierquälereigeschichte "nachhaltig schockiert" zeigten, war da nur Wasser auf meine Mühlen.
Meine Aufforderung, nicht nur auf die Lebensmittel, sondern auch auf die Materialien der Einrichtung zu achten, wird im Messegeschehen wohl untergehen (auch wenn die Nürnbergmesse immerhin schon zwei von ??? Büros nach diesen Kriterien einrichtete).
Als Senior-Blogger konnte ich mir auch die Ermahnung nicht verkneifen, in Zukunft auf das korrekte Zitieren zu achten, wer weiß heute schon, wer noch alles über diese Hürde stolpern wird. Die Beschreibung des Abendprogramms war überschaubar:
Das Abendprogramm
Begrüßung – Vorstellungsrunde (bei 68 Teilnehmern auf 140 Zeichen beschränkt) – Buffet.
Dass wir vergleichsweise früh nach Hause kamen, verdanken wir der Party im K4, die Blupingu organisierte.
Nochmal vielen Dank an Maja Rupprecht, Susa Franz, Peter Ottmann und Micha Wenzl und alle zum Teil weit angereisten Teilnehmer. Scheint nicht ganz unwahrscheinlich, dass wir auch im nächsten Jahr wieder zum Treffen der Nachhaltigkeitsblogger auf der Biofach einladen werden …
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Angemeldet hat man sich im Kommentarfeld der Einladung.
Alle Links und Bilder zu den Blogbeiträgen gibt es sicher bald vom Listenman bei Blogertreffen.org
Schöne Foto-Impressionen der Biofach von Peter Spandel
Unsere Fotos (Micha und herwig) auf Facebook (dort könnte man auch mal auf Gefällt mir klicken)
Frank Boxler hat für die Nürnbergmesse beim Bloggertreffen fotografiert (einige Fotos dieses Artikels haben wir uns dort dankbar heruntergeladen)
Wenn sich jemand fände, der Video schneiden möchte, würden wir ihm glatt die Rohdaten zur Verfügung stellen, ich bin damit temporal, temporär, äh, also halt zeitlich leider überfordert, habe aber eine geduldige Festplatte …
ich war auch da 🙂
(leider zu spät zur vorstellungsrunde …)
danke für das schöne get-together!
Grüße aus Kempten!
es war ein wirklich schöner abend bei den bloggern. leider funktioniert der obere link zu frank boxlers fotos nicht. man landet auf der vivaness seite, aber die fotos sind nicht zugänglich.
herzliche grüße von heike
Versteh ich auch nicht, klappt mal und mal nicht. Probier mal den link und suche weit unten nach dem Bloggertreffen: http://www.biofach.de/de/presse/mediacenter/fotos/
Danke noch mal für die Orga und den super Service!
Was steckt hinter dem Nachhaltigkeitsblog, wer sind die Nachhaltigkeitsblogger? Als bloggender Journalist war ich über @manomama via Twitter und über die Biofach-Seiten selbst auf die virtuelle Nachhaltigkeitswelt gestoßen. Klar, dass ich schon aus beruflicher Neugier wissen wollte, wer die Menschen dahinter sind. Nachdem die Online-Anmeldung im Dezember anscheinend versackt war, habe ich mir den Sponatnbesuch am 18.Februar 2011 dann auf die Fahnen geschrieben. Das Programm vorher war leider nicht drin, da die Pflicht rief (siehe Nachlese auf dem Mittelhessenblog). Die Kurzvorstellung, gegossen in 140 Zeichen, klappte denn auch nicht vorgesehen. Macht aber nix. Es ist gut zu wissen, dass es quer durch die Republik verteilt genug Menschen gibt, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten wohl doch alle am gleichen Strang ziehen, gut zu wissen, dass sich dies alles quer durch eine breite Altersschicht und Berufsgruppen zieht. Dass dabei auch ein gerüttelt Maß an Medienmenschen dabei ist, ist das schlechteste wohl nicht. Das Bloggertreffen 2012, sofern es zustandekommt, ist auf jeden Fall vorgemerkt und abgesehen davon freut sich der @mittelhesse auf das Weiterknüpfen der neu enstandenen Bekanntschaften aus der realen nachhaltigen Bloggerwelt.
Beste Grüße an alle aus Mittelhessen.
Christoph v. Gallera
Der Link zur Nachlese auf dem Mittelhessenblog sollte vielleicht nicht fehlen. Hier ist er:
Nachlese Mittelhessenblog Biofach 2011 : http://bit.ly/i2vg8p
Bloggertreffen 2011 Blogschau
Es ist schon ein wenig Zeit seit dem Bloggertreffen auf der BioFach 2011 ins Land gezogen, aber wir können auch dieses Jahr nicht ohne eine Blogschau zu Ende gehen lassen. Doch zunächst zum Treffen selbst. Zum vierten Mal fand das Treffen jetzt statt u…