von | Jul 21, 2010

Nachhaltigkeit im südwestlichsten Zipfel des schweizerischen Jurahöhenzugs

Baumwelten, Nachhaltigkeit, Bio und Messen

von Alice Niklaus

Der schweizerische Jurahöhenzug anschliessend an den Baselbieter Tafeljura entstand bei der Alpenbildung im Zuge der Verschiebung des afrikanischen Kontinents nach Norden vor 10 – 2 Mio Jahren.

1979 wurde der jüngste Kanton der Schweiz – er heisst ganz einfach "Jura"-  im Nachgang einer eidgenössischen Volksabstimmung gegründet. Der grösste Teil des französisch sprechenden Kantons Bern wurde abgespalten, weil die "Romans" es so wollten. Der Souverän hat das Sagen!

Beide ungleichen Ereignisse hatten grosse Folgen für die vergessene Region an der Grenze zu Frankreich. Ich bleibe bei den Auswirkungen des Begriffs Alpenfaltung.

Denn heute ist die  Hochfläche und Umgebung des geografischen Juras eine der interessantesten Gegenden der Schweiz: der ins Erdreich versickernde himmlische Regen, die tiefen Schluchten, die aus gesammeltem Regenwasser entstandenen Wasserfälle, die Freiberge mit freilebenden Pferden, die Langlauftouren auf der Hochfläche, die Kletterwände, Romainmôtier als ältestes Kloster der Schweiz und vor allem die Ruhe inmitten der ausladenden, stolzen Tannenbäume!

Im Zuge eines Besuchs bei Gabrielle und Claude in Nyon am Genfersee nutzte ich die Gelegenheit, den letzten mir noch unbekannten Teil des Jura zu erwandern.

P1090656 Bäume? Blumen? Weiden? Bauernhöfe? Ja doch, das gibts alles. Nach Wochen voller Regen der zweite Sonnentag. Auto? Non, en train et à pied! Meine Freundin kennt nur das Auto als Transportmittel nach dem Col de la Givrine auf 1200 Höhe, dabei steht ein kraftvoller knallroten Zug für uns bereit!

P1090642 Eine Stunde später steigen wir auf dem Pass aus und wandern gemütlich in unbekanntem Gelände. Im Jura sind viele Weiden mit Steinmäuerchen voneinander getrennt. Sie werden regelmässig kontrolliert und bei Bedarf mit passenden Steinen wieder aufgebaut. Auch eine Kunst! 

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P1090657 Die ersten Trollblumen in diesem Jahr werden euphorisch begrüsst. Nach den regennassen kalten Wochen erlebe ich diesen leuchtenden Blumentupfer besonders eindrücklich. Trolle erinnern mich immer wieder an eine Wanderwoche in der Auvergne, als der Wanderführer total ausflippte beim Anblick der "trolles". Das gefleckte Knabenkraut auf der Juraweide weckt bei mir ähnliche Gefühle.

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Dann betreten wir eine dunkelgrüne Weide, die noch auf grasende Kühe wartet, und fragen uns, ob wir diese überhaupt durchqueren dürfen. Dürfen wir, oben beim Bauernhof in der typischen Bauweise des Juras steht ein Drehkreuz für uns bereit.

P1090663 In La Cure, dem Grenzort, angekommen ertwartet uns der Zug zur Rückfahrt nach Nyon. Vorher aber schauen wir uns noch das Gasthaus resp. die Auberge an, in der man auf der Grenze schlafen kann! Und das geht so: auf der Schweizerseite betritt man das Gebäude, auf der französischen Seite kann man es verlassen oder umgekehrt! 

Zur Nachhaltigkeit:

  • Meine Freundin wird sich vernünftige Wanderschuhe kaufen, die halten lange
  • Sie wird in Zukunft den roten Zug benutzen und das Auto stehen lassen
  • Ihr momentan fusskranker Mann wird nächstens im Zug hinauf und
    hinunter fahren und die Aussicht auf den Genfersee und den Mont Blanc
    geniessen

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