von Alice Niklaus
Loch liegt nicht in einem Loch, ganz im Gegenteil!
Den Ortsnamen Loch habe ich auf dem freitäglichen Hersbrucker Bauernmarkt entdeckt. Er steht am rollenden Verkaufsladen des Ökohofs von Erika und Hans Klischewski.
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Die Dorfgemeinschaft Loch gehört zur Gemeinde Hartenstein im Frankenjura. Der Weiler liegt mitten in einem Landschafts Schutzgebiet auf 514 m oberhalb Hirschbach.
Eine Wirtschaft gibt es hier nicht, als Trost sei das Studium der beiden Kunstwerke auf Blech mit dem Hinweis auf ein kühles Bier empfohlen. Das waren noch Zeiten, oder sind sie noch nicht vorbei?
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Ich esse gerne Geissenkäse. Ausserdem habe ich ein besonderes Verhältnis zu den Milchlieferantinnen, den Geissen. Vielleicht ist der Geissenpeter im Buch von Johanna Spyri "Heidis Lehr- und Wanderjahre" daran schuld, dass mich das Verhalten einer Herde Ziegen resp. Geissen interessiert. Wie auch immer, ich mache mich in Loch auf die Suche nach den munteren Tieren.
Auf meinem Streifzug rund um Loch treffe ich auf einen riesigen Obstbaum. Noch nie habe ich einen solch grossen, ausladenden Kirschenbaum angetroffen. Platz hat er und geschützt ist er.
Geschützt, wenn auch in einem anderen Sinn, ist das weisse Waldvögelein, das hier unerkannt in seiner Zartheit blühen kann. Sorgfältig setze ich meine Schritte. Vergessen ist für eine Weile der Rest der Welt.
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Schwer zu finden sind die Ziegen, und das ist gut so. Ein innerer Kompass zeigt mir den Weg zur Weide. Die Herde steht nach der Mittagspause wieder auf den Beinen. Auf meinen Ruf hin kommt eines der Tiere auf mich zu. Ich bilde mir ein, dass es das gleiche ist, das ich vor einer Stunde beim Unterstand auf der anderen Seite der Weide gestreichelt habe.
Jetzt ist es Zeit für einen Besuch im Ökohof der Familie Klischewski. Der Käsemeister ist für heute fertig mit der Käseproduktion, seine Frau unterbricht ihre Arbeit in Haus und Hof, die ja sowieso nie endet. Zeit für uns! Wir sprechen über die Tierhaltung, die Kuhmilchverwertung, die Familie, ich erzähle vom Blog, von meinen Wurzeln und meiner Freude an der Natur.
Ein Gang in den Kühlraum, wo der Hartkäse lagert, die Entdeckung von sechseckigen Käselaiben, der Bericht über die danebengegangene Produktion von "Appenzeller"-Käse, der nun Hartensteiner Käse heisst!Eine Neukreation ist immer spannend. Der Tagesablauf, der schon nachts beginnt, die vor allem im Winter schwierige Autofahrt mit dem Käseanhängerladen sind Themen zum Abschluss. Über allem steht aber die Freude am Zusammengehen der Familie, am "anderen" Leben auf dem Ökohof, der Selbstständigkeit.
Auf Wiedersehen Erika und Hans Klischewski und Hofhund Henry (ohne Sire), der die Kühe nicht mehr von der Weide holen will, seitdem er vor zwei Jahren mit einemn Elektrozaun Bekanntschaft gemacht hat!
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Hier gehts zur Homepage Ökohof Klischewski
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