von Alice Niklaus
Für mich ist der Hersbrucker Rosengarten eine Überraschung, hatte ich ihn doch ganz anders in Erinnerung. Aber das war vor der Wiederherstellung. Im neuen Kleid ist er wunderschön. Ich lade zum Besuch ein.
Auf der Terrasse sitzend lasse ich die Seele baumeln, geniesse die Stille und die Farbenpracht. Dann steige ich ein paar Treppenstufen hinunter. Im Rosengeviert – vielleicht ist es kein gleichseitiges Quadrat, aber mir gefällt eben das Wort "Geviert" – ziehe ich den Blumenduft tief in die Nase ein, einmalig rosig!
Gespannt bin ich nun, wie die Plastik in der Mitte des Gevierts aus der Nähe ausschaut. Michael Biel heisst der Künstler und sein Werk "Wachstum". Mit der Namensgebung der Künstler für ihre Werke habe ich so meine Probleme, fixieren sie mich doch auf einen ganz bestimmten Inhalt, der für mich selten stimmt. Nach zwei Umrundungen entscheidet sich die dreifache Mutter, die ich bin, für den Begriff "Geburt".
Ich verlasse den topgepflegten Bereich der Rosen und spaziere an einem eigenartig zugeschnittenen kleinwüchsigen Baum vorbei durch die grossflächige Wiese. Zwei Buben lassen den Fussball knallen. Bei der Auswertung der Fotos erfahre ich, dass Waldemar sich schon als kleiner Bub hinter und unter diesem Baum versteckt hat, das war während des 2. Weltkriegs und der Baum sah noch nicht aus wie ein Riesen-Bonsai.
Nun komme ich bei der Plastik "ohne Namen" von Vittorio Boccetta an. Ich kenne ihre Geschichte, sehe und berühre sie aber zum ersten Mal. Sie ist grossartig, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Neugierig bin ich auf den Springbrunnen, der momentan von einer Gruppe selbstloser Fachmänner wieder zum Leben erweckt wird. Vor zwanzig Jahren sah ich ihn als traurige Beinahruine, die langsam vor sich hin tröpfelte. Für mich sind Springbrunnen Sinnbild für Lebensfreude. Ich kann die Fertigstellung kaum erwarten.
Einige Schritte gehts durch den Wald. Bin ich froh, dass ich mir die Umgebung oben und unten genau ansehe, denn ich war nahe daran, die schlafende Frau aufzuwecken. Kein Künstlername und keine Katalogisierung sind zu finden.
Ganz anders MUAB, die Holzplastik von Sabine und Mathias Deinhard, wobei ich MUAB nicht einordnen kann. Google bringt unzählige Seiten dazu. Ich vermute, dass etwas Chinesisches damit gemeint ist, aber was? Das Objekt hat aber auch noch eine deutsche Bezeichnung, nämlich "Blick ins Grüne" und das stimm ganz genau. Grün ist die grosse Wiese, auf der sie steht, und grün die Farbe, die den Blick ins Innere des ehemaligen Baumstrunks lenkt. Ein Aufsteller!
An der Pegnitz vorbei spaziere ich zu den Spielgeräten und bitte den Opa und seinen Enkel, doch für mich die Wippe noch einmal in Bewegung zu setzen.
Ja, da ist noch ein Kunstwerk im Garten; doch, ich habe es gesehen, es passt aber eher in herwigs Küche. Da es keinen Namen hat, habe ich ein es "Sieb verdreht die Augen"" getauft!
Klick in die Fotos!
Hallo Alice, hallo herwig,
wir nehmen an einer Ausschreibung teil und benötigen unter anderem auch Fotos von „MUAB“ und „die Schlafende“
Dürften wir diese beiden Fotos, hier aus dem Blog, verwenden?
Liebe Grüße
Katrin und Mathias
Alice ist leider schon verstorben, aber Ihr könnt die Bilder gerne verwenden, ich freu mich drüber. Viel Erfolg!