von Alice Niklaus
Der Tag beginnt für uns in Lungsdorf, morgens um 9 Uhr, an dem Sonntag, der uns die grösste Junihitze 2008 bescheren sollte. Lungsdorf liegt an einer Schlinge der Pegnitz, dem schönsten mäandernden Fluss in der Frankenalb. Und den Anger Wacholderheide finden wir am Hirtenberg.
Weil es noch so angenehm kühl im Schatten der Bäume ist, machen wir aus dem Besuch des Angers eine mittlere Wanderung. Oberhalb der Wacholderheide entsteht diese Fotografie von Lungsdorf.
Morgenstille überall! Einige Schritte seitlich des Wegs stehen Orchideen auf magerem Gelände, leicht zu übersehen. Auf der Höhe angelangt, setzen wir uns eine Weile auf die bequeme Bank, die uns so einladend zublinzelt. Rechts geht ein Weg nach Velden hinunter, links geradeaus kommen wir zum Wacht-Berg. Bis dahin ist uns noch kein Mensch begegnet.
Nun aber höre ich hinter mir eine Frau fragen, ob es hier zum Münzinghofe gehe. Ich drehe mich um und sage, dass ich es vermute, aber nicht genau wisse. Die Frau ist taubstumm und sagt mir, dass sie mich nicht hören kann. Mit Gesten verständige ich mich notdürftig mit ihr. Wo bin ich eigentlich mit meiner Wahrnehmung? Sie ist taubstumm und spricht mit mir. Ich aber fühle mich richtig hilflos ihr gegenüber. Zielbewusst geht sie den Weg zum Münzinghof, um am Fest zum 30-jährigen Bestehen der Hofgemeinschaft teilzunehmen. Die Mohnfoto gehört ihr und all denen, die in dieser Einrichtung leben und arbeiten.
Zurück nach Lungsdorf führt uns der Weg durch das Kipfental. Wir kommen auf dem Dorfplatz beim Brunnen an. Sein Wasser ist erquickend, aber nicht labend, das heisst kein Trinkwasser. Macht nichts! Es ist ein Brunnen, wie er sein sollte. Das Wasser läuft kräftig und kalt aus dem Hahn, am Boden lädt eine Vertiefung zum Fussbad und die Bank zum Ruhen ein. Mehr zum Brunnenbau: hier klicken
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