von Alice Niklaus
Zwei Monate sind vergangen seit meinem ersten Gang durch den unteren, grösseren der beiden Krönhofer Hutanger. Gestern konnte ich nicht mehr still sitzen, ich musste einfach wieder nach Krönhof, um zu sehen, was ich im blätterlosen Anger finden würde.
Lange Schatten liegen auf dem Boden, der Hutanger ist offen. Die Konturen der Bäume, die lianenähnlichen Äste sind wie mit dem Pinsel gezogen. Auf dem Brett der Schaukel liegt ein Paar steif gefrorene Kinderhandschuhe. Ich setze mich und schaukle einige Male hin und her, wie damals in Kindertagen. Stille ringsum. Es ist kalt, Minusgrade. Der Dinosaurier vom letzten Besuch ist kein Dinosaurier mehr. Die verschwundenen herbstlichen Blätter und grünen Pflanzen haben ihn zu dem gemacht, was er in Wirklichkeit ist: ein gefallener Baum mit Wurzelstock. Es raschelt auch kein Laub mehr, die Erde ist hart gefroren. Steif und unscheinbar kauern sich Erikastauden dicht an den Boden. Ich bin überrascht, im November habe ich diese Pflanzen nicht gesehen.Die Winterbäume geben den Blick auf das Henfenfelder Schloss und das "Grüne Zentrum" frei, das über die schönen Hutanger der Hersbrucker Alb wacht.
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