von | Sep 5, 2007

Uganda, Emma, die kleine Korruption und Irish Folk

Allgemein

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Wir waren auf unserer Ugandareise zu einer „Party“
eingeladen, die Joseph Matovu und seine angestellten rund 25 Damen ausrichteten
(stellen alle Rindentuch her, bzw. verarbeiten es weiter). Dort lernten wir die
26-jährige Emma aus Irland kennen, die ob Josephs Einladung ihre Weiterreise
verschob. Es war sehr angenehm, die vergangenen Tage mit einer Europäerin zu
diskutieren und die Erfahrungen austauschen zu können, auch wenn wir die meiste
Zeit nach dem Essen mit Tanzen beschäftigt waren.


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Emma reiste nach Uganda, um an den Schulen die gespendeten PCs zum Laufen zu
bringen und die Lehrer mit dem Umgang vertraut zu machen. Die Aufgabe stellte
sich als viel weniger aufwändig als geplant heraus, weil von den PCs gar nicht
mehr so viele da waren, als das Team der jungen Leute zur Schulung anreiste. Es
ist aber nicht nur so, dass sie gestohlen werden, es existiert bei all diesen
Aktionen anscheinend auch keinerlei Unrechtsbewusstsein. Aber wo soll dasselbe
auch herkommen, wenn nach der Zeit der Sklaverei die Kolonialherren kamen,
welche später durch Einheimische ersetzt wurden, die die Ausbeutung durch Weiße
mit der Ausbeutung durch Schwarze ersetzten. Warum soll sich eine Regierung um
die Stärkung der heimischen Wirtschaft bemühen, wenn sie selbst statt von
Steuereinnahmen von der Entwicklungshilfe lebt?

Wir haben Uganda als ein reiches Land wahrgenommen, obwohl es zu den Ärmsten
der Welt zählt. Im Rotaryclub wurden verschiedene Projekte zum Thema Wasser
diskutiert, mit genau den Argumenten, die wir bei der Gründung des Eine Welt Vereins
Cocoyoc in Hersbruck im Jahr 1982 schon austauschten. „Wenn es nicht gelingt,
den Menschen den Sinn und die Ziele der Hilfe zu erklären und zu ihrem eigenen
Projekt zu machen, wird der Brunnen irgendwann wieder versiegen, weil niemand
die Pumpe repariert.

 

Während der Party diskutierten wir aber auch viel über
Musik, weil die bei uns mangels Strom aus der10_emma_in_chocolate_dream Autoanlage kam (wir hätten aber
auch gerne selbst Gitarre gespielt). Emma schwärmte von irischen Musikern, die
ich noch nicht zu kennen glaubte und sehr gespannt auf die versprochenen CDs
war. Einige Wochen später kam Post aus Dublin, den Musiker habe ich das erste
Mal in Nürnberg gehört, als ich zwölf Jahre alt war. Es ist Luke Kelly von den
Dubliners. So kam es zur Nacht des Irish Folk-Revival, denn meine ganze Irland
– Musiksammlung war auf Schallplatten und Tonbändern, die wir schon ewig nicht
mehr hören.

 

Hoffentlich besucht uns Emma mal (wir können sie ja mit Schokolade locken – auf dem Foto Nr. 2 erkennt man die hohen Erfolgsaussichten, wenn auch nach 3 Wochen ), dann können wir einen richtigen
irischen Abend veranstalten.

Erster Bericht über die Ugandareise

Grüße aus Uganda

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Taz-Blog von Sophie Haarhaus: Aktuelles aus Uganda

 

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