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Die seltsamen Anmelderituale des Multistakeholderforums haben wir schon mal bemängelt, wenn man jetzt erfahren hat, wie das Dilemma entstanden ist, ist es wieder ganz erklärlich (siehe Kommentar im letzten Artikel).
Zuerst mal die Schlussrede von Dr. Günther Bachmann, Geschäftsführer vom Rat für nachhaltige Entwicklung, der die Veranstaltung lobt, was nach dem Erleben derselben durchaus nachvollziehbar ist, auch wenn ich mir etwas konkretere Ergebnisse erhofft hätte.
Aber ich saß ja selbst mit in der "Unternehmerrunde"
– lustigerweise zum Beispiel mit Quelle, BP, RWE, TUI, Tschibo oder Daimler Chrysler, allerdings war weder Familie Schickedanz, Familie Daimler und schon gar nicht der Tschibomann persönlich anwesend. Mit unserer Dorfschreinerei war ich wohl das einzige mittelständische Feigenblatt, wenn man bei 17 Leuten schon von Mittelstand reden kann. Die erarbeiteten Vorschläge gingen kaum über die vom Rat schon veröffentlichten Empfehlungen hinaus, zumindest habe ich selbst nichts entdecken entdecken können. Konkreter wurde allenfalls die Forschungsgruppe, die am Tisch gemeinsame Aktionen zur Erforschung und Lehre der unternehmerischen Verantwortung (CSR) vereinbarte.
Dabei war die gewählte Methode des World Cafe´s durchaus spannend (maximal fünf Leute an einem Tisch diskutieren die allgemeine Fragestellung, pinnen die Ergebnisse an die Wand, danach wird die Zusammensetzung an den Tischen gewechselt).
Man lernte viele Leute fast persönlich kennen und ersparte sich die Vorstellungsrunde von über hundert Teilnehmern.
An manchen Tischen hätte eine Moderation aber vielleicht doch für zielgerichteteres Arbeiten gesorgt und Wiederholungen aus dem letzten Jahrtausend vermeiden können. Und vielleicht hätten die Antworten auf die Fragen auch reflektiert werden müssen, denn so hingen sei einfach gelangweilt an ihrem
Metaboard und hofften wenigstens auf die Aufmerksamkeit des Fotografen und die des danach alles auswertetenden Teams.
Vielleicht sollte man aber mehr die Tatsache loben, dass der Rat für Nachhaltige Entwicklung ein Forum schafft, an dem NGO´s wie der NABU, Germanwatch, Oxfam, die Verbraucherinitiative, Transparency International zusammen mit den genannten Unternehmen und jeder Menge Beratern, Forschern, Instituten und Politikern an einem, bzw. vielen Tischen sitzen. Denn es ist erstaunlich, wenn man erkennt, dass zum Beispiel Christian Schweizer von der Quelle die gleichen Hoffnungen hegt, wie wir. nämlich dass der Verbraucher endlich anfängt seiner Verantwortung für diese eine Welt entsprechend einzukaufen, dann macht auch das nachhaltige Wirtschaften deutlich mehr Spaß,
weil ich nicht so aufwändig begründen muss, warum ich drei Tage in Berlin mit CSR-Diskussionen versemmel.
Das passende Buch "König Kunde ruiniert sein Land" von Bernhard Potter haben wir im Blog ja ausführlich besprochen , aber auch Fred Grimms "Shopping hilft die Welt verbessern" gehört zu den Versuchen, dem Verbraucher seine entscheidende Rolle zu erklären. (Ähnlich erhellend war ja auch der Besuch von ganz Ikea Deutschland in unserer Werkstatt.)
Einige wichtige Fragen an den Rat für Nachhaltige Entwicklung konnte ich in den Pausen und beim Abendessen klären (Nachhaltigkeitsmesse?), einige Freunde und alte Bekannte habe ich wiedergetroffen und auch einige, mit denen man schon lange mailt und telefoniert, sich aber noch nie gesehen hat.
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Corporate Sicial Responsibility bedeutet einfach nur Verantwortung
Nach den zwei Tagen beim Rat für Nachhaltige Entwicklung zum Thema CSR (Corporate Social Responsibility – unternehmerische Verantwortung) werde ich am Mittwoch für die Friedrich Ebert Stiftung in Berlin einen kleinen Vortrag zu dem Thema halten, dessen…