Tja so kann´s gehen. Wir haben uns am 16.April hier über dieses Foto furchtbar
aufgeregt und verwenden den Prospekt auch nicht, weil wir ihn für furchtbar halten,
aber die Fachzeitschrift Möbel Kultur widmet genau diesem Foto einen
kostenlosen zweiseitigen Auftritt.
Möbelkultur Foto des Monats
Wenn Sitzkomfort zur Kunst werden soll, muss auch die
Werbekampagne halten, was das Produkt verspricht. Entsprechend unkonventionell
geht Jori nicht nur an die Taufe seiner Linie „Kamasitra“ heran, sondern lässt
ebenso Bilder sprechen. Belgischer Humor, der durchaus Anleihen beim englischen
„Dinner for one“ genommen hat. Und damit eine Spur frecher ist, als die anderer
Wettbewerber. So wird ein schlichtes Leder-Sofa ganz schnell zum markierten
Interkontinental-Modell.
Ich vermute mal, dass der Tiger von Miss Sophie nicht ihr
Sopha anpinkelte, sondern eines unnatürlichen Jägertodes gestorben ist, weiß
also gar nicht, ob der Autor den „belgischen Humor“ (ist der irgendwie bekannt?) zur Gänze verstanden hat, das "markierte Interkontinental Modell" verstehe ich wiederum nicht, aber es
zeigt eindrucksvoll wie sich an diesem Foto die Geister spalten.
Wir selbst – und einige unserer Besucher und Kommentatoren im Weblog –
halten diese Werbung einfach für geschmacklos und verwenden sie auch nicht (im
Gegensatz zum Sofa, das steht bald in unserer Ausstellung), andere können sich
wegschmeißen vor Begeisterung. Kunden von mir, wollten sie sogar ausschneiden
und als Erinnerung dem Hund gerahmt über seinen Korb hängen. Geschäftsführer
Wim Vantomme hat bei uns kommentiert, dass man jetzt mal abwarten muss, wie die
Kampagne ankommt, bin ja gespannt, ob Tierschützer auf die Barrikaden gehen,
oder ob das Foto nichtmal ignoriert wird. Unsere Meinung steht fest: die Sofas
und Sessel von Jori sind supergut, aber manche der Fotos, vor allem das auf den
Hund gekommene, sind furchtbar. Damit können oder müssen wir leben.
Der Ursprungsbeitrag vom 16. April
Aktuelle Jori 15%Sofa-Aktion im Weblog
Unsere Wohnzimmerseite
Tja, die Werbung hat erreicht, was Werbung erreichen will. Aufmerksamkeit. Und je mehr sich darüber aufgeregt wird, je mehr „das darf nicht sein!“ gerufen wird, desto besser wird das Ziel erreicht werden.
Ich finde die Fotos unter künstlerischen Gesichtspunkten sehr gut (gerade das Schlachthausbild mit der Steak-Assoziation). Inwieweit man damit mehr Möbel verkauft – ich weiss es nicht. Wenn schon, dann tatsächlich mit dem Hundebild. Denn dieses hat, wie in einem der Kommentare im Ursprungspost gesagt, das meiste Potential zum Hingucker, und hier ist die Message „Das Sofa ist mir teuer und lieb“ auf eine bissige Art und Weise dargestellt worden. Alle reden drüber, einige sind verärgert, andere finden es gut – und kostenlose Anzeigen (sozusagen) springen dabei heraus.
Mission completed.
…Wer aber die Werbung geschmacklos findet (was ja das gute Recht ist), und dafür den Händler mit in Geiselhaft nimmt, der denkt m.E. etwas arg kurzsichtig. Ich erschieße ja auch nicht den Einzelhändler, bei dem ich eine schwarze Brause gekauft habe, und danach erfuhr, dass der Konzern der die Brause herstellt, Auftragskiller einsetzt…
Wenn schon keine Bären gerettet werden, dann rettet doch bitte die Einzelhändler. Danke Manuel für die Unterstützung vom Blog vital-genuss.de, wenn das Sofa kommt, müssen wir halt selbst Fotos machen, vielleicht ja mit nem lebenden Hund?
😉
Nun, warum denn nicht. Am besten, ihr stellt die Szene so weit wie möglich nach, und setzt einen quicklebendigen Hund an die Stelle des „Fellvorlegers“.
Plus eine Textzeile a là „Wir verkaufen Möbel, keine Jagdtrophäen!“
Das ganze dann in Postergröße in die Verkaufsräume hängen, und in die entsprechenden Kataloge legen.
Somit hättet ihr mit Augenzwinkern eure Distanz zu der Kampagne belegt 😉
BÄRENFELL! herwig, Bärenfelle sind in dieser Jagdsaison angesagter! 😉
Thomas
Ich glaube es ist ein Schreibfehler und es muss Inkontinenz-Modell heissen, und der platte Hund stammt von der gleichen Firma wie die anderen Plüschtiere in der Ausstellung.
Polstermöbelhersteller Jori auf dem Weg zum kundenorientierten Dienstleister?
Wir haben hier schon mal über den glücklichen Paradigmenwandel bei unserem Polstermöbelhersteller Jori berichtet. Aber auch heute geschehen immer noch neue Zeichen und Wunder. Diese einst nahezu kafkaeske Behörde entwickelt sich zum serviceorientierten…