von | Mrz 7, 2006

Bernd Röthlingshöfers „Marketeasing“ im historischen Vergleich

Bücher

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Bernd Röthlingshöfer hat das ja wie immer ganz geschickt gemacht: ein Kapitel kann man sich runterladen, den Rest sollte man kaufen. Habe ich auch gleich gemacht, natürlich in meiner Buchhandlung Lösch und nicht bei Amazon (!) und am letzten Sonntag gelesen. Als Empfehlung reicht das ja schon fast aus, denn es ist wirklich spannend.

Hier noch einige Gedanken, warum ich es schön fände, wenn es auch andere Menschen lesen würden.

"Die Leute sind hungrig nach Authentizität und wollen nicht übers Ohr gehauen werden."

Er fordert in einem seiner 6 Mantras: "Sei erhlich. Die klassische Werbung war schon immer zwischen großer Lüge und ein bischen schwindeln zuhause." Allerdings begründet er diese Forderung leider nur mit Negativbeispielen, wie unehrliche Firmen im Internetzeitalter bestraft werden könnten und weniger mit einer Forderung zur insgesamt nachhaltigen Betriebsführung oder den Vorteilen derselben. Das macht ja auch nix, er schreibt ja ein Lehrbuch über (total andere) Werbung und nicht über nachhaltiges Management, aber insgesamt hatte ich auch beim Nextpertstreffen den Eindruck, dass die Art eines Produkts, oder der Sinn desselben keine wirklich interessante Fragestellung für Werber ist. Insgesamt ist sein Buch trotzdem ein verstecktes Plädoyer für ehrliche Produkte und einen partnerschaftlichen Umgang mit seinen Kunden.

Während des Durcharbeitens kamen mir viele Parallelen zu den Basics unserer Kommunikation, die Anfang der Neunziger stark von Gerd Gerken (Gerd Gerken: Abschied vom Marketing, Interfusion statt Marketing (1990)) und Jerry Wilson (Jerry Wilson Mund zu Mund Marketing (1991)) geprägt wurde, in den Sinn. Gerken schrieb 1990: "Das klassische Marketing geht seinem Ende entgegen." Röthlingshöfer 2006: "Denn die klassische Werbung steckt in der Sackgasse." Auf dem Klappentext bei Wilson stand 1991: "Die Auswirkungen dieses umwälzend neuen Buches auf das Marketing lassen sich mit denen der Erfindung des Rades für die Menscheit vergleichen – …" der Verlag moderne Industrie war noch nie eine Quelle für Bescheidenheit..

Gerd Gerkens Kapitel hießen zum Beispiel: "Die Auflösung von Zielgruppen, Die Kommunikation folgt den Beziehungen, Netzwerke ersetzen das breite Database-Marketing, Die falsche Einstellung des Top-Managements."

Den alten Erkenntnisse der beiden Bücher gibt Röthlingshöfer ein neues Gesicht, denn das Internet, und erst recht das Web.2 gab´s damals noch nicht. Diese Komponente der Netzwerkbildung am Computer hat er in sein Werk konsequent mit eingebaut und kompetent begründet. Das Lesen lohnt sich also auch für die, die die anderen Bücher noch im Kopf haben.

Also kaufen, lesen, bloggen und den neuen Blog mit unserem verlinken.

Hier noch ein alter Beitrag über den Vortrag von Bernd Röthlingshöfer bei Publicis in Erlangen.
Nachhaltigkeitsseite der Möbelmacher

1 Kommentar

  1. Bernd Röthlingshöfer,

    Leser über Marketeasing, Teil 1

    Heute: Herwig Danzer, Die Möbelmacher:Bernd Röthlingshöfer hat das ja wie immer ganz geschickt gemacht: ein Kapitel kann man sich runterladen, den Rest sollte man kaufen. Habe ich auch gleich gemacht, natürlich in meiner Buchhandlung Lösch und nicht be…

    Antworten

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