Wieder zog es uns aus familiären Gründen nach Paris (andere Artikel zu diesem Thema sind hier zu finden), wo wir beim traditionellen Ausflug in die Champagne astartige Brückengeländer entdeckten. An denselben erkannte man neben der Kreativität des Schaffers aber auch die Tatsache, das nicht alles Holz ist, was danach aussieht und dass auch Beton nicht ewig hält.
UAM „Union des Artistes Modernes“ – „Vereinigung der modernen Künstler“
Tags darauf zurück in Paris verwunderte eine Ausstellung im Centre Pompidou (mit welchem Trick man da ohne Anstehen reinkommt, haben wir hier schon ansatzweise erklärt, gerne nachfragen). Die sich 1929 aus dem SAD (Salon des Artistes Decoratives) wütend über eine Ausstellungsverweigerung absondernde Gruppe um den Architekten Robert Mallet-Stevens (UAM = Union des artististes moderne) hatte das Ziel, eine neue und freie Kunstströmung zu begründen, die die Grenzen der Kunst überwinden sollte.
Sie vermischten Disziplinen und Gebiete, um eine neue und egalitäre Lebenskunst zu erschaffen. Natürlich erkennt man an den Fotos, dass es wahnsinnig nahe am Bauhaus war, auch wenn ich außer Le Corbusier wenige Querverbindungen entdecken kann (hier ist ein Artikel über die gegenseitige Wertschätzung von Le Corbusier und Walter Gropius auf der Bauhaus-Seite aber ohne Erwähnung der UAM).
Ansonsten kannten wir schon viele Stühle aus Werner Löfflers Stuhlsammlung in Reichenschwand aber die Küche von Charlotte Prerriand mit den schrägen Oberschränken wegen der Kopffreiheit an der Spüle und dem Raumteiler war für damals schon ganz schön funktional.
Natürlich darf ein Wohnzimmerregal in den nicht fehlen, und der Blick in einen Rennwagen aus dem Jahr 1923 von Rolland-Pilain (France) erstaunt, wenn man weiß, dass diese seifenkistenähnlichen Geräte damals schon mit über 150 km/h unterwegs waren. Wie gesagt, die Verwunderung, dass Bauhaus und UAM nur wenig Berührungspunkte hatten und man auch kaum etwas darüber finden kann mag in den Kriegen begründet sein, aber die Ähnlichkeiten sind frappierend.
Das Grillen in Paris
Erstmals hatten wir in Paris Gelegenheit zum Einkaufen und selber Grillen (alle 25 Grillartikel über den damals neuen Rösle-Kugelgrill sind hier gesammelt) und zusätzlich zu den Tintenfischen und dem Pulpo für den Salat fanden wir auch noch rote Knurrhähne, die wirklich supergut zum Grillen geeignet sind. Die Kalmare haben wir nur eingeschnitten, wenige Miuten gegrillt und mit gesalzenem und gepfefferten Olivenöl und Kräutern genossen.
Für den Pulposalat haben wir uns bei Holladiekochfee inspirieren lassen und nach dem Kochen (45 minuten) noch gegrillt, geschnitten und gewürzt.
Die Knurhähne haben wir ganz elegant mit Zirone, Öl und Kräutern gefüllt, mit einem Zahnstocher den Bauch wieder verschlossen (die Löcher in die Haut bekommt man aber nur mit einer metallischen Nadel, bei mir die Aale vom Taschenmesser) und in dem seltsamen Drahtgestell je ca 5 Minuten oben und unten gegrillt.
Vorsicht mit den Stacheln des Knurrhahns, wenn man das Tier filetieren möchte (wie wir es einst getan haben) sollte man sie wirklich abschneiden, die sind gemeingefährlich.
Bleibt noch ein Katzenbild vom Fisch- und Gemüsehändler und die Hoffnung bald wieder nach Paris zu kommen … .
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