Das ist die Geschichte unserer ebenso zeitsparenden wie abfallvermeidenden Lebensmittelorganisation, die bei den Direktvermarktern beginnt und über Zerlegen, Vakuumieren, Schockfrosten, Garen im Thermalisierer oder Dampfgarer und Braten am Tepan Yaki im Magen unserer Kunden endet.
Denn wenn wir mit unseren Kunden Küchen planen, manchmal auch bei anderen Planungsaufgaben, gibt es meist etwas zu essen. Erstens hat man nach 3 bis 4 Stunden gemeinsamen Planens immer Hunger, zweitens ist eine bekochte Küche schöner (und glaubwürdiger) und drittens kamen dabei schon bisher unausgesprochene Küchenwünsche zu Tage, deren Erfüllung uns nicht nur Freude macht, sondern wiederum unser ganzes Team ernährt.
Dabei ist für uns das Sous Vide Garen (Garen im Vakuum) in Kombination mit Gefriertruhe oder noch besser mit unserem neuen Schockfroster „Freddy“ superpraktisch, weil es die perfekte Organisation fertig vorbereiteter kleiner Fleischportionen ermöglicht. Die Herkunft und Geschichte des Tiers ist uns extrem wichtig, weshalb wir fast nur das Weideschwein vom Schwabhof, das Hutangerrind und das Reh unserer Wälder verarbeiten, aber zum Beispiel letzteres bekomme ich natürlich in der Wanne im ganzen – wenn auch bereits in die 9 Stücke plus Haxen zerlegt.
Meist liefert es unser wichtigster Holzlieferant, der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land, der gleichzeitig auch Jäger ist und die Tiere aus Vorderhaslach und Umgebung zu uns bringt, je nachdem, wo er sie trifft.
Zuerst werden die schönsten Stücke aus den Keulen und dem Rücken ausgelöst, mit Fond, Wacholderbeeren, Kaffeebohnen und Lorberblatt vakuumiert und schockgefrostet und bei Bedarf direkt aus der Gefriertruhe in 90 Minuten bei 60 Grad im Wasserbad oder Dampfgarer zubereitet.
Was beim Zerlegen übrigbleibt, wird zusammen mit den Knochen im Druckdampfgarer bei 120 Grad mit Wurzelgemüse, Rotwein, Wacholderbeeren und Lorbeerblatt in 45 Minuten zu Fonds verarbeitet und eingefroren, aber alle größeren Abschnitte und den Bauch frieren wir extra ein, falls mal Würste, Burger oder andere Hackfleischgerichte passen würden.
Weil Reh wenig Fett hat, haben wir auch beim Portionieren der Weideschweinstücke vom Schwabhof fette Stücke gesammelt, um sie beim Wolfen dem Reh beimischen zu können.
In der Zwischenzeit haben sich einige solcher Beutel angesammelt, und als das neue Reh am Freitag ankam, musste in den Gefrierschränken Platz gemacht werden. Es waren rund drei Kilo Reh und ein Kilo Schwein, die wir am Samstag sehr früh verarbeiteten. Übrigens ein weiterer Vorteil des Sous Vide Garens: es ist völlig egal wann man kocht, die Früchte der Arbeit, zwischen 10 und 15 fertige Beutel, stehen quasi als selbst gemachtes Conveniencegericht jederzeit abrufbereit zur Verfügung.
Diese Stücke wurden nach dem schonenden Auftauen im Schockfroster Freddy (ja, das kann der auch hervorragend und zwar so, dass keine problematische Auftauflüssigkeit entsteht) geschnitten und wie unsere Rehbratwürste, aber eigentlich als Fleischpflanzerl schon in der Wanne kräftig gewürzt. Denn im fertigen Hackfleisch wären die Gewürze nur noch schwer gleichmäßig zu verteilen. Die Fleischpflanzerl sollen nämlich auch ohne alles schmecken, während „richtige“ Burger ob der üppigen Beilagen und Saucen nur schwach bis gar nicht gewürzt würden.
Für vier Kilo Fleisch mischten wir:
– 64 gr Alpensalz
– 10 gr Pfeffer
– 4 gr Piment
– 2 gr Chili
– drei Teelöffel getrockneten Rosmarin
Danach wird das Hackfleisch noch ein paar Minuten in der Ankarsrum Küchenmaschine mit dem Knethaken vermengt – die Schüssel schafft die vier Kilo Fleisch locker, unsere Kitchen Aid wäre damit heillos überfordert gewesen.
In einem entgrateten Rohrabschnitt aus Edelstahl formten wir mittels Löffel die Masse zu Burgern mit rund 50 gramm, was erstaunlicherweise nur 73 Pflanzerl ergab, man muss zwischendurch halt viel probieren.
Weil wir an diesem Wochenende keine Gastesser hatten, wurden sie sofort nach dem Braten am Tepan Yaki im Schockfroster „Freddy“ von Irinox bei minus 34 Grad in rund 2 Stunden auf minus 20 Grad heruntergekühlt (das dauert nach Herstellerangaben in der Gefriertruhe bis zu 10 mal so lange und die bei der Langsamkeit entstehenden großen Eiskristalle beschädigen die Zellstruktur des Fleisches).
Danach haben wir sie als Sixpack vakuumiert und in der Gefriertruhe geparkt.
Bei 60 Grad kann man sie im Beutel in 30 Minuten essfertig auftauen und erwärmen oder nochmal kurz anbraten. Wir konnten keinen Geschmacksunterschied zu den frischen Fleischpflanzern schmecken, besuchen Sie uns, dann können Sie sie selbst probieren.
Kann also gut sein, dass unsere Gäste bei den kommenden Beratungsgesprächen Rehburger genießen können. Das größte Kompliment, dass wir schon einige Male erhielten, war der Fleischgenuss von Vegetariern, die ob der glaubwürdigen Tiergeschichten bei uns eine Ausnahme machten und damit zum Flexitarier wurden.
Weil wir die skeptischen Blicke auf den bekochten Tepan Yaki kennen „Wie lange schrubbt man denn an dem Ding“ versichern wir mit dem Handyvideo, dass er wirklich in einer Minute wieder sauber ist und wer nochmal 20 Sekunden für die Behandlung mit Zitronensäure investiert, hat sogar die Eiweisflecken entfernt.
Mit dem Testen eines der ersten in Deutschland ausgelieferten Schockfrosters sind wir noch ganz am Anfang, wer schon Erfahrungen oder Tabellen dafür hat, möge uns bitte informieren.
Die aktuellen Küchenlinks:
Die Ankarsrum Küchenmaschine, den Schockfroster Freddy, die Vakuumierer und Thermalisierer von Komet kann mal, wie alle anderen Küchengeräte, natürlich bei uns kaufen
Alle Artikel über das Sous Vide Garen
Alle Videos über die Massivholzküchen in der Youtube Playlist:
http://nhblog.de/yt_pl_kueche/
Die Videos über das Kochen in unseren Küchen (Kochveranstaltungen oder-Shows):
http://nhblog.de/yt_pl_kochen/
Unsere Kochsendungen mit Diana Burkel (Würzhaus) ist hier zu finden:
Meine eigene Kochreihe heißt „Einfach Kochen:“
https://www.nachhaltigkeitsblog.de/einfach-kochen
Und viele Artikel über unsere Art des Küchenbaus sind im Nachhaltigkeitsblog unter der Rubrik „Die Küche zum Kochen“:
https://www.nachhaltigkeitsblog.de/die-kueche-zum-kochen
Die Küchenseite auf der Homepage haben wir aktualisiert:
http://www.die-moebelmacher.de/produkte/kueche.html
Vielen Dank für den tollen Bericht und insb. die tollen Fotos. Welchen Vakuumierer haben sie denn dafür benutzt Hr Danzer?
Liebe Sybille, wie unschwer nachzulesen, verwenden wir die Vakuumierer und Thermalisierer von Komet, einfach, weil es für uns die besten sind: http://www.vakuumverpacken.de/D/html/maschinen/schubladen_loesung.html