Mit Marlene Mortler verbindet uns eine jahrzehntelange Zusammenarbeit auf vielen Ebenen. Zum einen steht ihr Hof direkt gegenüber des Dehnberger Hof Theaters, dessen zweiter Vorstand ich seit 20 Jahren bin, zum anderen unterstützte sie stets den Tag der Regionen, der 1998 bei uns in Unterkrumbach erfunden wurde. Bei viele anderen Aktionen zum Thema regionale Wirtschaftskreisläufe oder Podiumsdiskussionen trafen wir uns, für Original Regional haben wir gemeinsame Talk- und Kochshows absolviert.
Die engagierte Europaabgeordnete Marlene Mortler hat selbst um einen Termin bei der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land gebeten, um sich einen Überblick über den Zustand der Wälder zu verschaffen. Und zwar anlässlich DES TAGES DER BUCHENWÄLDER und das freut uns riesig, die Hersbrucker Alb wird Musterbeispiel für die Wälder Europas.
Die offizielle Pressemeldung dazu folgt unten, hier sind noch ein paar Impressionen aus dem Wald und dem Treffen bei uns, denn das ökologisch sinnvollste, was mit geernteten Buchen gemacht werden kann, ist die Verwandlung in langlebige Möbel und Massivholz mit kurzen Transportwegen. Lustigerweise hatten wir ausgerechnet dieses Jahr ganz viele Buchen aus den Wäldern um Unterkrumbach bekommen: Anreiseweg vom Fällort, zwischen 500 und 1500 Meter (nicht Kilometer!).
Aber selbst eine schöne Massivholzküche allein macht nicht glücklich, man muss auch darin kochen, weshalb wir unsere selbstgemachte „Nicewurst“ (Hier das Rezept der Rehbratwürste), Rehburger (Rezept) und Sous Vide gegarte Rehkeule auf am Tepan gebratenen Fladenbrot live zubereitet servierten. Wir gönnten uns auch ein Schlückchen fränkischen Frankensecco oder Hersbrucker Bier dazu und tauschten uns über die heimische Holzwirtschaft aus.
Michael Müller, Geschäftsführer der FBG Nbg Land und Jäger des verspeisten Rehs, berichtete, dass vor zwanzig Jahren die Möbelmacher versprachen, für rotkernige Buchen das Gleiche zu bezahlen, wie die damals gesuchten sauberen Buchen, weshalb unser Landkreis einen wesentlich gesünderen Waldbestand hat, als andere: die Waldbauern trauten sich auch ältere Buchen zu fällen, bei denen die „Gefahr des roten Kerns“ wesentlich größer ist, weil sie wussten, dass sie dafür auch Geld bekommen und es nicht zu Brennholz verarbeiten müssen, wie es damals leider üblich war.
Michael Müller: „Seit 1997 haben sich die Möbelmacher mit dem Kauf von rotkernigen Buchen für einen strukturreichen Waldbau in unseren heimischen Laubwäldern und die auskömmlichen Verdienstmöglichkeiten der Waldbauern engagiert und bis heute sind sie die größten handwerklichen Abnehmer dieses Sortiments mit den mit Abstand kürzesten Transportwegen.“
Nina Betzold, Mortlers parlamentarische Referentin schrieb uns:
Es war ein wirklich toller, köstlicher und sehr spannender Termin, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Auch wir bedanken uns für den Besuch. Schön, wenn sich die Politik für die Belange unserer Wälder interessiert, er ist klimarelevant!
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Das ist die offizielle Pressemeldung zum Besuch von Sarah Schöffler:
Anlässlich zum „Tag der Buchenwälder“, der dieses Jahr zum ersten Mal am 25. Juni stattfand, hat Agrarpolitikerin Marlene Mortler MdEP mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Nürnberger Land eine Exkursion in den Buchenwald bei Aspertshofen unternommen. Anschließend besuchte die CSU-Politikerin die Familie „Die Möbelmacher“ in Unterkrumbach.
Die Buche gilt als „Mutter des Waldes“ – ginge es rein nach der Natur, wäre Deutschland vermutlich weitgehend von Buchenwäldern bedeckt. Und das zu Recht: „Die Buche ist der typische Waldbaum Mitteleuropas, denn sie ist besonders gut an die hiesigen Klima- und Bodenbedingungen angepasst. Die Buche erträgt viel Schatten und führt das Niederschlagswasser ähnlich wie ein Trichter nach innen zum Stamm“, erklärt Richard Sperber, erster Vorsitzender der FBG Nürnberger Land. Für den Waldboden sowie für Würmer, Schnecken, Asseln, Insekten, Pilze und unzählige Mikroben sei das Buchenlaub ein wichtiger Nährstofflieferant. Vögel, Nagetiere und Wildschweine schätzen die Bucheckern.
Vom Nürnberger Land zum Möbelstück
Von Möbelbauern werde Buchenholz sehr geschätzt, weil es besonders hart und langlebig ist, was sich vor allem bei Tischen und Küchen bewährt. Dies bewies der anschließende Besuch bei der Familie „Die Möbelmacher“ in Unterkrumbach. „Wir verarbeiten hauptsächlich das Hartholz der FBG aus dem Nürnberger Land und aus anderen fränkischen Quellen“, erklärt Geschäftsführer Herwig Danzer. „Buchenholz ist feinporig, homogen strukturiert und ohne auffällige Zeichnung. Das mittelschwere bis schwere Holz besitzt eine hohe Abriebfestigkeit und ist besonders mit seinem markanten roten Kern sehr dekorativ“, Danzer weiter.
Konkurrenzstarke und nachhaltige Baumart
Mit Blick auf den Klimawandel gilt die Buche als eine der wichtigsten forstlichen Baumarten in unseren Wäldern. „Im klimagerechten Waldumbau nimmt sie eine besondere Stellung ein. Aufgrund ihrer Schattentoleranz und Klimaelastizität ist die Buche die ideale Baumart für den Umbau labiler Fichten- und Kiefernbestände. Und mit einem Alter von bis zu mehreren Hundert Jahren speichert sie enorm viel Kohlenstoffdioxid“, erklärt Europa-Abgeordnete Marlene Mortler abschließend.
Besondere Verantwortung Deutschlands
Von Natur aus wären etwa 70 Prozent der Landfläche Deutschlands von Buchenwäldern bedeckt. Buchenwald-Ökosysteme wären demnach der vorherrschende Vegetationstyp. Zwar sind zwei Drittel dieser Buchenwälder bei der Besiedlung Deutschlands in den vergangenen Jahrhunderten gerodet worden, um Acker-, Weide-, Verkehrs- und Siedlungsflächen zu schaffen. Mit 16 Prozent ist die Buche allerdings nach wie vor die wichtigste Laubbaumart in deutschen Wäldern.
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