von | Sep. 13, 2020

Gartentisch aus alten Balken, zu denen es sogar die Geschichte zurück bis ins Jahr 1890 gibt

Allgemein

Von Herbert Lang

„Liebes Möbelmacher-Team,

herwig hatte mich gebeten, ein paar Sätze zu dem von Euch gefertigten und im Mai 2020 gelieferten Gartentisch zu schreiben. Das mach‘ ich gern‘ – also:

Meine Ururgroßeltern errichteten im Jahr 1890 in meinem Fichtelgebirgs-Heimatort Pilgramsreuth (am Fuß des 827 m hohen Großen Kornberg gelegen) eine Scheune auf ihrem Bauernhof. Als etwa 100 Jahre später dieses Bauwerk durch die Nachfahren vergrößert wurde und alte Stützbalken entfernt werden mussten, konnte ich drei dieser handbehauenen Balken ergattern. Seit über dreißig Jahren haben mich die Fichtelgebirgs-Hölzer begleitet und etliche Umzüge mitgemacht. Nachdem unser alter Gartentisch am Ende des vergangenen Jahres „die Grätsche“ machte, war für mich klar, dass nun die Stunde der nostalgischen Balken gekommen war. Ein neuer Gartentisch sollte her. Die hölzernen Stützen hatten keinen erkennbaren Holzwurm- oder Borkenkäferbefall, waren über Jahrzehnte auf diversen Dachböden gut getrocknet und erschienen mir daher bestens für den neuen Tisch geeignet. Und klar war auch, dass die Möbelmacher in Unterkrumbach diesen Generationen-Tisch fabrizieren sollten.

 

Immerhin waren die Hölzer aus den Lang’schen Fichtelgebirgswäldern durch meinen Ururgroßvater Simon Lang geschlagen und im 19. Jahrhundert in der Scheune verbaut worden. In der Folge bewirtschafteter ohne Unterbrechung mein Urgroßvater Samuel Lang, danach mein Opa Hans Lang, darauf mein Onkel Robert Lang und bis heute mein Cousin Karl Lang den Bauernhof. Ich selbst wuchs auf dem benachbarten landwirtschaftlichen Anwesen meines Vaters Heinrich Lang auf, bin also ein echter Bauernbursche aus meiner oberfränkischen Heimat Oberfranken.

Aus diesen drei Balken (aus 2 Kiefern und 1 Fichte) wurden nun bei den Möbelmachern 6 kräftige, veredelte Bohlen (mit deutlichen Gebrauchsspuren aus früheren Zeiten), die die neue robuste Tischplatte bilden. Das Tischgestell wurde aus pulverbeschichtetem Rohstahl gefertigt und vervollständigt das Tischgewicht von geschätzt mindestens 50 kg (2 Zentner, 100 Pfund …) – ein massiver Gartentisch, wie ich ihn mir immer gewünscht habe. Nachdem das edle Fichtelgebirgswaldholz so viele Generationen überstanden hat, geben wir den Tisch gerne an die nächsten Generationen weiter; unsere Kinder Simon und Julia (und deren Kinder, die hoffentlich noch kommen, sowie weitere Generationen danach) werden, ebenso wie meine Frau Rita, zahllose Gäste und ich noch viel Freude an diesem Unikat und Glanzstück eines Generationen-Tisches haben.

Mit Dank, herzlichen Grüßen und guten Wünschen

Herbert Lang“

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So sahen die Balken nach dem Halbieren auf der mobilen Bandsäge aus

Wir Möbelmacher bedanken bei Familie Lang uns für die schöne Zusammenarbeit und die faszinierende Geschichte . Übrigens haben wir die Balken auf der mobilen Säge von Claus Gerstacker zunächst halbiert, aus den geraden Flächen die Platte hergestellt und nachträglich von der Rückseite her so eingefräst,  dass das Stahlgestell gleichmäßig eingelassen werden konnte.

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