von | Mai 30, 2013

Das neue Buch von Stefan Pürner: „Erst Metallfieber und Moneten, dann Mannertstraße“

Bücher, Stefan Pürner, Veranstaltungen

MetallfieberStefanPuerner_0003WEBStefan Pürner ist ein Schulfreund von mir, dessen -im neuen Buch häufig auftauchender Vater Ernst – einer meiner Lehrer war. Aus seinem Buch „Geklont“ von 2006  hat er bei unseren Werkstatt-Tagen gelesen (begleitet vom Janis Joplin Klon Bluemama) wozu wir ihm im Blog ein paar Fragen stellten. Sein nächstes Buch „Sgt. Pepper Live“  beschäftigt sich ein Jahr später mit der Geschichte des Rock´n Rolls, der Beatels und dem Umgang damit (hier beschrieben),  im neuen Buch „Metallfieber, Moneten Mannertstraße“ widmet sich der promovierte Jurist einem Diebstahlprozess im Jahr 1952 in seinem Heimatdorf Röthenbach.

Er selbst wird bei Book on Demand so beschrieben:

Stefan Pürner ist in Röthenbach an der Pegnitz, dem Ort der Handlung
seines Buchs „Erst Metallfieber und Moneten, dann Mannertstraße“,
aufgewachsen. Seit den 1980-er Jahren publiziert er regelmäßig, wobei
die Spanne von Lyrik und Prosa in Hochdeutsch und fränkischer Mundart
über journalistische Beiträge bis hin zu juristischen Veröffentlichungen
in verschiedenen Sprachen reicht. Zuletzt erschienen von ihm u.a. die
Kurzgeschichtenbände „Geklont – 12 verblüffende Kurzgeschichten, die Sie
früher oder später selbst erleben werden“ und „Sgt. Pepper Live – Eine
Beatles-Fiktion“. Der promovierte Jurist ist Leiter des Bereichs
„Südosteuropa Mitte“ der Deutschen Stiftung für internationale
rechtliche Zusammenarbeit e.V. (IRZ) in Bonn.

 

Das Buch selbst

Das Buch selbst fasst sich eher wie ein Wissenschaftsband an was für ein historisches Zeitdokument nicht ganz unpassend ist, andererseits wenig Lust zum Lesen macht. Es kostet nur 11,95.- bei „Book on Demand,“ was glaube ich am
Buchhandel komplett vorbeigeht – was mich stört – wofür es aber vielleicht
vernünftige Gründe geben kann.  Es ist ja auch als e-book erhältlich (5,99.-), wir haben es ihm mal ins Foto von seiner Lesung von 2006 montiert. StefanPürner06Montage

 

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Klappentext des Buches

 Der Röthenbacher Metalldiebeprozess 1952 – Eine wahre fränkische Kriminalgeschichte

Eine 26-köpfige Bande
bricht nach nächtlichen Saufgelagen regelmäßig zu nicht selten grotesk
verlaufenden Diebestouren in verschiedene Teile Frankens auf, um
Altmetall zu stehlen. Der Prozess findet dann über zwei Monate hinweg
vor hunderten von Zuhörern in einem Wirtshaussaal statt. Geprägt wird
das Gerichtsverfahren von Kämpfen zwischen der Staatsanwaltschaft und
der Verteidigung sowie von handgreiflichen Streitigkeiten zwischen den
Angeklagten. Durch dieses Zusammentreffen denkwürdiger Umstände stellt
der Röthenbacher Metalldiebesbanden-Prozess des Jahres 1952, der hier
anhand der Originalgerichtsakten und der Presseberichterstattung
tatsachengetreu, aber auch mit einer ordentlichen Portion Humor,
rekonstruiert und nacherzählt wird, ein „Highlight“ der fränkischen
Lokalgeschichte, aber auch ein Unikum der deutschen Rechtsgeschichte
allgemein dar. Ein Buch für alle, die sich für unterhaltsam geschilderte
fränkische Lokalgeschichte interessieren. Das Vorwort zu dieser
Rekonstruktion verfasste der bekannte Strafrechtswissenschaftler Prof.
Dr. Dres. h.c. Friedrich-Christian Schroeder.
Books on Demand
ISBN 978-3-8482-2180-6, Paperback, 176 Seiten

 

Viele Ebenen einer Geschichte

Das Buch habe ich zwei Abenden interessiert verschlungen, weil es – für mich – auf mehreren Ebenen interessant ist (Tipp: Immer gleich die Fußnoten mitlesen, die sind typische „Pürners“). Die erste ist natürlich „Was hat Stefan jetzt schon wieder geschrieben?“ also das ganz persönliche Interesse. Dazu kommt der mir neue Bezug zu seinem Vater – meinem ehemaligen Lehrer Ernst Pürner –  , der sich schon oft geschichtsschreiberisch betätigte und in dessen Fußstapfen sich Stefan begibt, auch wenn Insider wissen, dass er so große Füße hat, dass er seinen eigenen Weg wählen wird. Besonders spannend ist natürlich, dass man als Franke alle „Originalschauplätze“ kennt, denn alles spielt sich in nichteimal 100 Kilometern middelfrängischem Umfeld ab.

Für die Ebene, die mir ob meiner persönlichen Assoziationen das Lesen schwer macht, kann Stefan gar nichts, das liegt am aktuellen Justizskandal Mollath, mit dem wir uns intensiv auseinandersetzen, weil unser Edelstahllieferant mit Gustl Mollath in der Schule war. Viele durchaus ironisch, verschmitzte sonst witzige Kommentare zur Motivation, zur Denke und zur Entscheidungsbegründung von Richtern, Journalisten und der Gesellschaft bleiben (mir) im Halse stecken, wenn man miterlebt, wie sich die bayerische Justiz bei Problemen verhält (der Fall ist für jeden nachvollziehbar hier lückenlos dokumentiert: http://www.gustl-for-help.de/  Außerdem wird am 3. Juni um 22:45 in der ARD eine Dokumentation darüber zu sehen sein.)

Eine weitere Ebene ist das fränkische Zeitdokument, dass durch Stefans humorvolle Darstellung eben trotzdem Freude beim Lesen macht. Irgendwie hat man nach dem Lesen das Gefühl, einen fast intimen Blick in die Zeit gewonnen zu haben, die sich 10 Jahre vor meiner Geburt abspielte und deren erstaunlicher Zusammenhang ausgerechnet der Koreakrieg und der dadurch begründete Metallhunger war.

Weitere Pläne

Aber Stefan hat noch mehr vor. Der im Rheinland wohnende hat es sich (deshalb?) zur Aufgabe gemacht, fränkische Lebensart zu dokumentieren und freut sich auch über Mitstreiter, auf dass diesem Band noch viel weitere folgen mögen: insbesondere zur überraschenden Facetten der fränkischen Lokalgeschichte und
Lokalkultur (Kontakt office(at)stefanpuerner.de). Auch wenn es keine Schmuckstückreihe im Regal werden wird (aber vielleicht kann man bei BOD ja irgendwann mal sogar die Bindeart wählen, dann bestelle ich mir das mit Goldschnitt), ich bin davon überzeugt, dass er viele lesenswerte Beiträge sammeln wird, die – wie auch  „Erst Metallfieber und Moneten, dann Mannertstraße“ – interessante und durchaus lehrreiche Zeitgeschichte humorvoll verpacken. Zum Beispiel habe ich gelernt, was der Unterschied zwischen Zuchthaus und Gefängnis ist.

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Hier kann man mit dem Autor Kontakt aufnehmen  und auch kostenlose Pressexemplare bestellen oder hier: office(at)stefanpuerner.de.

Ein interessanter Artikel über seinen Vortrag zum Buchthema bei nordbayern.de

Hier kann man das Buch bestellen

Hier kann man das ebook bestellen

Blogbeitrag über sein Buch „Geklont“

Blogbeitrag zu Sgt Pepper live

 

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