Manchmal ist es ganz gut ´ne Nacht zu schlafen und am nächsten Tag anzurufen um Unstimmigkeiten zu klären.
Nachdem uns gestern abend (am 12. statt am angekündigten 5. April) die Nachricht des zweiten Platzes beim "Barreierfrei Award" erreichte, war ich erstmal ganz froh, dann hat mich aber ein Blick auf die Website und die Laudatio von der Idee überzeugt, dass die Ausschreiber ein ziemlich raffiniertes Spiel spielen:
Meine Gedanken:
Man suche per Google die 50 relevantesten Seiten zu den Themen, die man selbst mit seiner Website barrierefrei.de verbindet. Denen schickt man denen schon mal den ein tolles Logo, dass sie für den Barrierefrei Award nominiert seien. Die sind ja alle ein wenig doof (wie ich auch) und bauen ganz stolz den Button überall hin, der auch noch ganz geschickt als doppelter Link programmiert ist. Selber dagegen schaltet man gar keine Links, sondern schreibt nur die URLs als Text rein, die mans sich selbst in den Browser kopieren könnte, was aber keiner tut. Damals schreib ich mein erste Protestmail, die aber unbeantwortet blieb.
Dann wartet man lange genug und prämiert – ohne zu verraten wer die Jury ist oder sonst irgendetwas transparentes – die 15 Gewinner, die sich wiederum so freuen, dass sie den zweiten Button nachschieben. Immernoch keine Verlinkung auf die Gewinnerseiten, dafür ein Laudatio in der Mail, die zum Beispiel auf unsere Seite überhaupt nicht passt, ja im Gegenteil, in fast allem falsch, weil allgemeingültig ist.
Nachdem der Preis nicht dotiert ist, machen also 50 Dödel Werbung für die eigene Seite, ohne dass man dafür ernsthaft was arbeiten musste außer Dödel finden und eine einzige Laudatio zu schreiben, die man allen glücklichen Gewinnern schickt.
Wie gesagt, das waren meine Gedanken gestern Abend, aber als verantwortungsvoller Blogger will man ja immer auch die Gegenseite hören und deswegen hab ich einfach mal den Geschäftsführer angerufen, dem meine Gedanken völlig fremd waren, der aber versprach seinen Manager für Außendarstellung, SEO und Usability sofort anzurufen. Und siehe da. Die haben die von mir vergeblich als Kontaktmöglichkeit benutzte Emailadresse nur zum Verschicken von Nachrichten eingerichtet und kamen nicht auf die Idee, dass auf diese jemand wirklich antworten könnte. Deswegen blieben meine Protestmails unbeantwortet. Die um 8:50 gewünschte Verlinkung war aber gegen 9:4 schon verwirklicht.
Es war also wohl doch eher Zeitmangel als böser Wille und so haben statt des schon total bösartig formulierten Blogeintrags (fällt wirklich schwer so schön gemeine Formulierungen wieder zu löschen) eine Lobeshymne in unserem Social Media Newsroom gepostet, denn die Jungs brauchten eine Stellungnahme der Preisträger für die eigene Pressearbeit.
In diesem Artikel steht auch drin, warum wir wirklich stolz auf den 2. Platz in der Kategorie Wohnen beim Barrierefrei Award 2010 sind.
Die auf Jugendfreiheit reduzierte Version des ersten Blogbeitrags bleibt hier trotzdem zum Nachlesen:
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Nun, wir freuen uns.Immerhin beschäftigen wir uns mit Thema mehr weil wir die Möglichkeiten unserer Einzelanfertigung und die Unkaputtbarkeit der Massivholzmöbel auch Menschen mit Behinderung zur Verfügung stellen wollen und weniger, weil das große Umsätze verspricht. Die Ursache lag in unserer Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hotel und Gaststättenverband, dem VdK und dem bayerischen Familienministerium, für die wir ein Musterexemplar des Barrierefreien Hotelzimmers entworfen haben und vielleicht in der Zivildienstarbeit vor vielen Jahren über deren pädagogischen Wert man sich noch heute freut.
Und es ist ja schön, dass jemand den Aufwand, den wir in unsere Hompage und das Blog gesteckt haben auch bemerkt. Also bedanken wir ganz herzlich für den ideelen Preis, dessen Symbol Sie ganz oben bewundern können. Leider würden unsere Blogleser der Laudatio schon im ersten Satz anmerken, dass sie nicht speziell für uns, sondern für alle geschrieben wurde, denn wir haben kein Portal und behindertengerecht sind unsere Webseiten leider auch (noch) nicht, aber wir danken für die Glückwünsche.
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