von | Mrz 16, 2006

Erwin Pelzig macht´s vor – Polstermöbelkunden machen´s nach

Presse - über und von uns

Wer glaubt, Satire müsse übertreiben, denn nur dann habe sie die Wirkung, wird im echten Leben vom Gegenteil überzeugt. Aber hören sie erst mal in Barwassers intelligenten Beitrag beim Bayerischen Rundfunk rein: Genialer Beitrag von Pelzig . (In diesem beschreibt er, wie er sich im Handyladen eine Stunde beraten lässt, um zu erfahren, dass er dieses tolle Handy nicht braucht, was Hartmut und Dr. Göbel schwer entsetzt).

Wenn Sie richtig lachen konnten wie wir, weil es eine lustige Geschichte ist, dann glauben Sie nicht, was bei uns in echt los war. Ein Münchner Kunde lässt sich telefonisch von UteUtetisch ausführlich über Rückenprobleme und die Vorteile der unterschiedlichen rückenfreundlichen Relaxsessel von Jori beraten. Am Ende des Gesprächs bedankt er sich für die  hervorragende Beratung und erzählt, dass er jetzt endlich weiß, welchen Sessel er im vertragswidrigen  (siehe Newsletter Punkt 7) Eröffnungsangebot beim XXXXXXXXX kaufen wird.

Das ist auch ganz lustig, aber es kommt noch besser: Am nächsten Tag ruft er aus lauter Dankbarkeit und wegen neu entstandener Fragen nochmal an und erfragt Details über die unterschiedlichen Lederqualitäten, die ihm bei XXXXXXXXX leider niemand beantworten konnte und wundert sich über Utes (für Ihre Verhältnisse) deutlichen, aber immernoch freundlichen Worte.

Pelzig und viele andere Kabarettisten sind nicht einfach nur witzig, sie sind einfach ein intelligenter Spiegel der Umgangsformen einer Gesellschaft, der dieselben im "Geiz ist geil -Zeitalter" offensichtlich verloren gehen.

Im aktuellen Jubiläumskalender 06 hatten wir dazu folgenden Beitrag geschrieben:

Ärger im Internet

Bei aller Euphorie, es gibt auch Fehlentwicklungen.
Spam zum Beispiel, aber auch die Geizistgeil-
Internet-Preisrecherche. In Fleisch und Blut hatten
wir diese verwirrten Exemplare der Gattung
homo spariens noch nie bei uns, aber im virtuellen
Briefkasten findet man häufig deren (oft) anonyme
Spuren. Völlig frei von geographischer Orientierung
(sogar Bäume haben mehr Hirnholz) vergeuden sie
Nächte und Arbeitszeit auf der Suche nach der Marke
SofaNochbilliger. Dabei merken sie nicht, dass sie
scheußlich klebendes Leder, unbequeme Modelle
(zum Beispiel den kleinen Sessel für 2m-Männer)
und das auch noch in Farben ausgesucht haben,
deren Verwendung bei Haustierhaltern gerichtliche
Folgen haben könnte.
In unserer Ausstellung stehen für insgesamt 80.000
Euro Sofas, Sessel und Stühle, auf dass sich
unsere Kunden mit fachlicher Unterstützung die
Unterschiede der einzelnen Modelle ersitzen können.
Viele vernünftige Händler von Paderborn bis
zum Matterhorn machen es genauso und orientieren
sich an der aktuellen Preisliste. Andere haben
nur deshalb ein reines Preisgewissen, weil sie
es nicht benutzen. Sollte es für kleinere Händler
irgendwann mal keinen Sinn mehr machen, diesen
Kundendienst zu bieten, weil sich übers Web immer
ein Blödmann findet, der billiger verkauft, dann
haben die Schnäppchenjäger nach Aldi-und-Tante
Emma-Vorbild mal wieder Strukturen zerstört, denen
sie in vielen Jahren nachtrauern werden. Beratung
weg, Auswahl weg, Qualität weg und Freude am
Einkaufen weg.
Wir beobachten diese Entwicklung Gott sei Dank
nur auf dem Bildschirm, unser Sitzmöbel-Umsatz
hat sich letztes Jahr sogar verdoppelt, aber eine
partnerschaftliche Kundenbeziehung wäre nicht
nur den Möblern, sondern auch allen beratenden
Einzelhändlern aller Branchen zu wünschen.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Video-Newsletter abonnieren

Kennen Sie schon unseren kostenlosen Newsletter mit 'Vorlesevideo'?
1x im Monat kostenlos.
Jetzt keine Aktion mehr verpassen, wir informieren Sie über alle wichtigen Veranstaltungen und Neuigkeiten.

Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen, denn in jedem ist ein Link zum Abmelden vorhanden.

Facebook Feed: