Der Entrinder-LKW der Brüder Feulner war wieder im Einsatz, diesmal gefilmt vom Bayerischen Rundfunk. Es war mit 140 Festmetern Buche, Ahorn, Esche, Kirschbaum, Elsbeere und Nuss die größte Menge Holz vor der Hütt´n, die wir jemals hatten. Als die Monstermaschine auftauchte, stand das Dreamteam des Bayerischen Rundfunks schon bereit, die ja die ganze Woche bei uns den Beitrag über den Schreinerberuf drehten.
Die Jungs glauben uns in der Zwischenzeit ja schon ab und zu mal was, aber die Superlative, die wir bei der Beschreibung der Monstermaschine verwendeten, ließen sie dann doch ein wenig zweifeln, ob ein LKW mit ner Entrindungsanlage wirklich so spannend sein kann. Natürlich ist unser Filmbeitrag (mit der Exilim gemacht, deswegen nur mit dokumentarischem Wert)
schneller gesendet, als der von den Profis, aber auf meinem sieht man deutlich die Begeisterung des Fernsehteams. Auch Tobias Pleisteiner, der gerade sein Meisterstück bei uns baut, kann seine Begeisterung hinter der Scheibe nicht verbergen.
(Alle Fotos lassen sich übrigens mit einem Klick vergrößern)
Warum wir entrinden?
Weil die netten kleinen Tierchen sich dann nicht im Laufe der Jahre mehrere Zentimeter tief mit Gängen in unseren wertvollen Stämmen aus der Hersbrucker Alb verewigen können, die haben nämlich unser Holz wirklich zum Fressen gern. Und weil die Bandsägeblätter der mobilen Säge von Claus Gerstacker keine kleinen Steinchen abbekommen und was sich sonst noch so in der Rinde von Bäumen an ärgerlichen Dingen befinden könnte. Und natürlich wird auch die Rinde weiterverwendet: Franz Luber hat sie geholt, um die Reitplätze und Koppeln für die edlen Tiere noch hufschonender zu machen.
Nachtrag zu den Filmaufnahmen
Unser Pascual entwickelt sich grade zum Fernsehstar. Locker führt er durch die halbstündige Sendung mit Tipps für Berufssuchende und natürlich als sympathischer Werbeträger für den Schreinerberuf. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass in den Testläufen das halbstündige Format für einen Beruf ausgewählt
wird und nicht die moderierte Fassung von drei Berufen in einer Sendung, die nach unserer Überzeugung zu wenig Infos für den einzelnen Beruf bietet. Allerdings machen alle Formate in der engeren Wahl nur dann Sinn, wenn sie als Videopodcast im Internet angeschaut werden können, denn welcher Jungendliche schaut schon Bayern Alpha, genau zu der Zeit, wo sein Wunschberuf gezeigt wird. Irgendwie muss der Bayerische Rundfunk seinen Weg zurück zu den jungen Menschen doch finden und was läge näher, als dabei existenzielle Themen in der Qualität der öffentlich rechtlichen im Internet zur Verfügung zu stellen.
Es ist ärgerlich genug, dass wir von all den traumhaften Aufnahmen, die im Laufe einer Woche gemacht werden, aus bescheuerten rechtlichen Gründen nichts kaufen, nichts verwenden, nichts irgendwie sinnvoll nutzen können, obwohl unsere Zeit durchaus in Relation zu den Produktionskosten liegt. Ich kenne sehr wohl die sinnvolle Doktrin der Trennung zwischen redaktionellem Beitrag und Werbung und stehe nicht zuletzt als Blogger, aber auch als ehemaliger Studierender der Politik und Soziologie hinter diesem Prinzip.
Aber irgendwann sollte man mal vernünftige Ansätze finden, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen: "Ich dreh´ ne Woche bei euch und dafür dürft ihr auch ein paar von den Filmen verwenden." Vielleicht werden unsere Enkel
diesen Satz mal per Suchmaschine aus dem Weblog ausgraben und sich köstlich amüsieren, hoffentlich mit dem Hintergrund, dass es den Bayerischen Rundfunk oder die öffentlich rechtlichen bis dahin noch gibt. Was auf dem letzten Bild aussieht, wie eine sich anbahnende Schlägerei zwischen Gunther und dem Kameramann war übrigens nur Zufall.
Rotkernige Buchen entrinden
Eigentlich wollte ich im Newsletter noch das Schauspiel der Entrindung ankündigen und Kurzentschlossene auch dazu einladen, aber die Feulner-Jungs waren mal wieder zu schnell. Als ich zum Frühstück komme, kann ich grade noch aufs Dach springen (O-Ton A…