Das Titelbild zu unserem Kalender entstand ja eher zufällig, einfach, weil Ute beim Bildersuchen erkannt hat, dass die beim Einstellen der Belichtung versehentlich und verwackelt festgehaltene Szene das Idealbild unserer Küchen (tagsüber) darstellt.
Kalender 2008: "Wenn die Kinder dann im Bett sind – oder groß, oder beides – kommt wieder Rotwein und Genießerisches Kochen auf die Fotos."
Dabei ist nach unserer Überzeugung eine vernünftige Küchenarchitektur ganz entscheidend für die Frage, ob die Kinder später einmal Spaß am Kochen haben werden oder eben nicht, weil sie keine Ahnung haben, wie das geht. Bekanntlich ist ja das "Nichtkochenkönnen" bereits zu einem echten gesellschaftlichen Problem geworden, bei Kindern, die einen Platz an einem bekochbaren Mittelzentrum gefunden haben, beobachten wir in allen Alterstufen (bis zur Volljährigkeit, siehe Foto 2), dass die Küche zum Zentrum des Hauses wird. Viele jugendliche Kochclubs wurden in unseren Küchen schon gegründet (auch ein paar mit mehr oder weniger erwachsenen Männern und Frauen), einfach weil das gemeinsame Kochen und das gemeinsame Gespräch gleichzeitig ablaufen kann. Im Gegensatz dazu kennen viele unserer Freunde die Situation am Weihnachtsmorgen, wenn man die frühaufstehende Mutter beim Kochen (zumindest moralisch) unterstützen will: Der einzige Platz an dem man bei An-der-Wand-lang-Küchen nicht im Weg steht, ist der Türrahmen.
"Aber unser Küche ist doch zu klein" stimmt in den meisten Fällen nicht, es ist eine Frage der Planungskompetenz und der Offenheit sich drauf einzulassen. Die bisher kleinste Küche mit Mittelzentrum haben wir für einen kochbegeisterten Vater gebaut, der seine kleine Tochter mit am Tisch haben möchte, bei einer Küchenbreite von 206 cm. Dabei wurde der Durchgang etwas schmaler, aber das war weniger störend, als es das An-der-Wand-lang-Arbeiten geworden wäre. Töchterchen bekommt die Karotte während des Koches in roh, und weiß kurze Zeit später wie sie schmeckt, wenn sie aus dem Dampfgarer kommt. In den Fertigbreien werden leider die Sorten immer gemischt, der Originalgeschmack des einzelnen Gemüses wird den Kindern dabei verheimlicht.
Beim Symposium der Ernährungsexperten zur Kinderernährung im Herbst 2005 haben wir uns intensiv mit dem Thema Kochen für Kinder aus ernährungstechnischer Sicht auseinandergesetzt, auf den wichtigen Einfluss der Küchenplanung kamen wir erst durch die vielen begeisterten Berichte unserer Kunden (Kinder haben Kochclub gegründet und sogar mein Mann kocht jetzt ab und zu!")
Wir gehen aber noch einen Schritt weiter und behaupten, dass auch die geölte Massivholzarbeitsplatte in der Mitte des Raumes die kindliche Entwicklung positiv beeinflusst, weil man an ihr viel lieber und angenehmer sitzt, als auf Granit oder gar Resopal (welch garstig Wort in unserm Blog).
Der soziale Aspekt der Familienzusammenführung durch massives Holz aus der Region. Klingt theatralisch, ist aber nicht ganz verkehrt.
Das gemeinsame Kochen ("Dürfen wir schon früher kommen,wir würden gerne mitkochen?") vermittelt ein ganz anderes Erlebnis, als "nur" das gemeinsame Essen.
Und dass sich Sohnemann bei der Küchenplanung in unserer Ausstellung offensichtlich ganz wohl fühlt, hat er auch der Unkaputtbarkeit unserer Küchen zu verdanken:
während wir irgendwelche Macken aus massivem Holz leicht wieder entfernen (rausdämpfen) können, hat ein konventioneller Küchenberater bei jedem Kindergeräusch die durchgestrichenen Dollarzeichen in den Augen. Wenn wir dann auch noch – ohne es dem zu zeigen! – mit Kugelschreiber und Edding auf der Arbeitsplatte rummalen und das mit Öl und Schwämmchen ohne jede Aufwand wieder entfernen, haben viele Menschen die Vorurteile gegenüber Massivholz in der Kücher verloren. Eigentlich komisch, dass nicht viel mehr Menschen solche Küchen haben.
Massivholzküchen auf der Möbelmacherhomepage
Die Sonderseite zur Küche vom Titelbild (Bild Nr. 1)
Bildergalerie der Massivholzküchen der letzten Jahre bei sevenload
Das Thema Küche wurde (und wird) in den letzten Jahrzehnten wirklich sträflich vernachlässigt.
Man muss sich ja nur mal die aktuellen Planungen so mancher Architekten ansehen. Angeblich Famlienfreundliche Wohnungen haben dann eine Küche, die allenfalls zum Aufstellen der Mikrowelle geeignet ist.
Dabei gibt es für mich nichts schöneres als eine Wohnküche in der man sich auch bewegen kann.
Und eine Mikrowelle kommt mir eh nicht ins Haus, aber das ist ein anderes Thema …
Gerhard Zirkel
Die einzige Mikrowelle, die wir verwenden, muss den Durchmesser der gequollenen Holzdübel reduzieren, auf dass sich die Korpusse besser verleimen lassen. Im Gegensatz zum Umgang mit Lebensmitteln ist sie dazu hervorragend geeignet. In unsere Küchen wurde im letzten Jahrzehnt nur ein einziges Kombigerät (und das versteckt) eingebaut.
Ich koche ja durchaus auch gerne, obwohl ich nur an der Wand lang kochen kann. Zumindest meine Tochter hilft auch immer wo sie kann. Das ist leider tatsächlich eher unpraktisch und spätestens wenn mit heißem Wasser handiert wird, schicke ich sie lieber weg.
Ich wäre aber auch nicht auf die Idee gekommen, dass die knappen 2 m Breite für eine andere Lösung reichen würden.
Das größte Argument, dass gegen eine Massivholzküche spricht, ist aber schlicht und einfach der Preis. Nein, natürlich sind andere Küchen auch teuer. Aber die Bestehende möglichst lange zu erhalten ist einfach günstiger.
Keine Frage, unser Küchen kosten Geld (die Holzteile statistisch zwischen 14 und 25-tausend Euro, (mit Nussbaum oder Elsbeere geht noch mehr) meist kosten sie aber weniger, als ein Auto, das nur einen Bruchteil der Lebensdauer aufweisen kann und selten der ganzen Familie gesundheitlich zugute kommt. Unsere Kunden sind nicht immer reich, mache haben einfach die Prioritäten an den Stellen, die wir für vernünftig halten. Vor einigen Jahren haben mal welche zugunsten der Küche auf die Garage verzichtet, weil „die blöde Kiste auch draußen stehen kann.“
Ich habe leider noch keine Formel, in der ich die – nicht nur pädagogische – Lebensqualität unserer Küchen in Euro ausrechnen kann, vermisse sie aber auch nicht wirklich. Könnte nicht der frühzeitige Ersatz der unbefriedigenden Lösung (während die Kinder noch aufnahmebereit sind) durch eine funktionale langlebige sogar die „vernünftigere“ Lösung sein?
Ich habe ja leider nicht den Vergleich. Seit ich Kinder habe (13 Jahre) habe ich auch eine Massivholzküche. Aber meine beiden großen Töchter-und auch deren Freundinnen- helfen sehr gerne mit beim Kochen, machen die Dips zu den Gemüsesticks die sie vorher auch schon mitgeschnitten haben – und teils schon aufgegessen – oder werkeln alleine rum um uns zu überraschen. Wir sitzen aber auch beim Essen dann immer zusammen. Zu keiner anderen Zeit im Alltag wird so viel geredet und gelacht. Und ganz selten holen wir uns ausmahmsweise mal Pizza oder sogar Junkfood und knallen uns vor die Glotze. Selbst das ist dann ein gemeinsames Erlebnis.