Einen etwas unterkühlten Start legte das cittaslow Highlight
"9. internationales Gitarrenfestival Hersbruck"
am Samstag in der vor dem Abriss stehenden RKW- Halle hin.
Bei zügigen 14 Grad litten neben den Fingern der genialen Gitarristen (Ulli Bögershausen und das Guitar Projekt Trio aus Italien), die das mit Humor nahmen, vor allem die Mädels, die sich wie gewohnt passend zum feierlichen Anlass kleideten, der dann aber nicht nur wegen der temperaturbedingten Atmosphäre etwas seltsam erschien.
Leider oder gottseidank konnten wir in der Pause die Meinungen zum aus finanziellen Gründen einsehbaren Umzug von der Unterkrumbacher Werkstatt in die Hersbrucker Fabrikhalle nicht mitdiskutieren, denn wir fuhren zum Klamottenholen nach Unterkrumbach, um den Auftritt von Christina Lux nicht zu verpassen.
Deren Botschaft überforderte anscheinend meine intellektuellen Fähigkeiten, lag wohl an der Temperatur, dass ich mit ihr nicht richtig warm werden konnte. Obwohl sie an der Gitarre und vor allem stimmlich eine begnadete Musikerin ist, obwohl mich die Presseberichte neugierig machten und obwohl ich weiß, dass Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch für die Auswahl der Musiker immer ein sensibles Händchen bewies. Das für mich schönste Lied ist zufällig auf dem Video.
So freuten wir uns über die genialen Parkmöglichkeiten, über den Sound, den Tonmeister Walter trotz widrigster Bedingungen beeindruckend gelöst hat und empfehlen für die weiteren genialen Konzerte an diesem Ort (,der dem Festival seine finanziellen Vorzüge der unendlichen Größe hoffentlich nicht verweigern möge) selbst bei höheren Temperaturen warme Kleidung.
Das Programm ist auch in diesem Jahr wieder beeindruckend, für alle Konzerte gibt es noch Karten,
kommet zuhauf.
Gitarrenfestival mit vielen Links auf unserer homepage.
Diknu Schneeberger bei den Möbelmachern beim Internationalen Gitarrenfestival 2007
Stehapplaus für Trabuco bei den Möbelmachern beim internationalen Gitarrenfestival 2006
Friend ´n Fellow waren einfach genial beim Gitarrenfestival 2005
Lieber Herwig,
ich kann ja Deine Begeisterung über Ort und Ton nur bedingt teilen…. Die Künstler waren echt Klasse, aber – ich kopiere hier einfach mal rein was ich Eurem Bürgermeister geschrieben habe:
„Sehr geehrter Herr Plattmeier,
liebe Organisatoren des Gitarrenfestivals,
das war ja gestern – da fehlen einem wirklich die Worte.
Lieber Herr Plattmeier, Sie haben es in Ihrer Eröffnung so schön gesagt – „Weltklasse-Künstler“ und damit haben Sie völlig Recht, ich frage mich nur warum sie denen in der RKW Halle die sie auch noch mehrfach nutzen wollen, eine so provinzielle Bühne geboten haben.
3 Anmerkungen
Als Landkreisbürger:
Habe ich mich geschämt, dass wir diesen wunderbaren Künstler eine so provinzielle Bühne geboten haben; eine für die Location sicher noch hervorragende Akustik, aber eben nur für die Location; wenn ich Ulli Bögershausen nachts am Verkaufsstand seiner CD frieren sah, Christina Lux sich mehrfach die Hände reiben musste um und die Aussage auch von Herrn Bögershausen war, er hat anderes gespielt als er sich vorgenommen hat, weil Virtuosität in diesem Umfeld nicht möglich war – ja dann siehe Eingangs schäme ich mich einfach.
Man kann sich auch kaputt sparen und ein Event wird nicht dadurch attraktiver dass man dem Ambiente keinen Raum lässt.
Als Slow Food Mitglied:
Habe ich bezweifelt, dass die Art und Weise den Prinzipien der Gastfreundschaft der Cittaslow Bewegung entspricht, aber das nur am Rande. Schließlich haben wir uns ja dem Genuss verschrieben und das war nur sehr beschränkt möglich.
Als Kunde des Gitarrenfestivals:
Fühle ich mich einfach auf den Arm genommen. Gleicher Preis – grausiges Ambiente. Das wenigste – ich kenne ja schließlich nicht jeden verlassenen Industriebau im Nürnberger Land – wäre gewesen, dass man im Programm darauf hingewiesen hätte, dass es sich um ein open Air Event handelt. Dann wäre ich wenigstens mit Fleecejacken und -pullovern und Decken angerückt. Aber selbst das wurde ja im Vorfeld nicht kommuniziert !
So sind wir dann mitten im Konzert von Christina Lux gegangen – was ich aus künstlerischer Sicht sehr bedauert habe. Aber zu diesem Zeitpunkt waren wir schon stocksteif durch gefroren und irgendwann entscheidet man sich dann doch für die eigene Gesundheit. Da waren Sie ja schon lange weg….
Bei allem Respekt und Hochachtung vor den Leistungen des Organisationsteam, verderben Sie es nicht durch solche euphemistisch als faux pas zu beschreibende Umstände.
Mit kopfschüttelndem Gruß
PS: Herzlichen Dank noch mal an die Künstler für die inspirierende Performance, ich höre Sie mir alle noch mal im Warmen an (zuerst auf CD und bei Gelegenheit hoffentlich auch live)
und:
Was Herwig noch vergessen hat; Während es von Lux & Bögershausen CD´s gibt – gibts das vom Guitar Project Trio leider nicht; aber dafür eine feine Website mit 12 lecker Musikhappen zum Download for free.
Guckst Du hier:
http://www.guitarprojecttrio.com/
Hallo Claus, hast Du auch den Kommentar eines Marketingspezialisten gehört, der die Werbwirkung für das veranstaltende Geldistut am höchsten eingeschätzt hätte, wenn sie die Beschilderung vor dem Erscheinen der Besucher rechtzeitig abgebaut hätten?
Ach Herwig, es ist als hörte ich mein Echo……
Hallo herwig, weil schon Alles kommentiert ist, brauche ich mich eurer Meinung nur noch aus vollem erfrorenem Herzen anschließen.
Wenn die Stadt Hersbruck ein Festival zu Grabe tragen will, dann hat sie gestern Abend damit eindrucksvoll begonnen. Nach so einem Eröffnungskonzert – nicht die Künstler – sondern das Ambiente, wird wohl kaum noch Werbung dafür von uns Gästen gemacht werden.
Wie schön war es doch für alle in Unterkrumbach. Die Umgebung hätte auch wesentlich besser zu den stimmungsvollen Klängen gepasst. Und wenn du Christina Lux nicht folgen konntest, so kann ich dir auch da nur zustimmen. Wir waren neugierig und wurden bitter enttäuscht, wenn eine Künstlerin mit so einer tollen Stimme nur ah und oh stöhnen kann. Und warum muss eine deutsche „Liedermacherin“ oder „Songpoetin“ eigentlich fast nur Englisch singen?
Und wenn es bei euch angeblich zu eng ist, warum kann man dann z.B. nicht in die Aula der Grete-Schickedanz-Schule gehen. Da sind die Wände zu, die Toiletten ordentlich und es sind Ferien, d.h. die Stühle können stehen bleiben und müssen gar nicht woanders hin transportiert werden. Dort kann man auch mit entsprechender Deko ein ansprechendes Ambiente schaffen, was am Rosenmontagsball schon zweimal bewiesen wurde. Und dreihundert Stühle (mit Tischen) bringen wir da alle Mal hinein.
Ich vermisse die alten Tage, Arnoldo und Ernst und viele andere, die nicht mehr dabei sind.
Ab heute gibts Heizpilze und BRK Decken…
http://photopool.typepad.com/gitarre_hersbruck/2008/08/achtung-ortsnde.html#comments
Eiskalter Auftakt
von Thomas Geiger Gut wer wie die drei Damen, die ich am Ende des Konzerts fotografierte, warme Decken im Auto hatte oder als Hersbrucker in der Pause nach Hause konnte um sich umzuziehen. Oder wie herwig Danzer (in dessen warmer
Zunächst mal der Hinweis, es gibt einen eigenen Weblog des Gitarrenfestivals:
http://photopool.typepad.com/gitarre_hersbruck/
Frage 1: Lässt sich über Geschmack streiten?
Für mich war Christina Lux das absolute Highlight des Abends!
Frage 2: Muss man fragen in welcher Sprache jemand singt?
Das sollte wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Auch mich hat es gefroren, aber ich bin trotzdem froh, dass ich heute Abend nicht ins Sportzentrum muss. Aula? Wäre sicher besser gewesen. Möbelmacher-Werkstatt? Wäre noch „sicherer“ besser gewesen. Eine rappelvolle Halle sorgt sicher auch für mehr Stimmung als 100 Plätze mehr, von denen dann 50 frei bleiben – ob kalt oder nicht. Aber hinterher ist man immer gescheiter und kann leicht reden!
Am besten wäre es aber sicher, wenn Hersbruck endlich eine vernünftige (Stadt)Halle hätte, aber die wird es bis zum Jubiläumsfestival sicher nicht geben.
Hallo Thomas, wollte grade rüberverlinken zum Gitarrefestivalblog und vor allem direkt zu Deinen Fotos:
http://photopool.typepad.com/gitarre_hersbruck/2008/08/eiskalter-aufta.html
Hallo Elke,
nachdem alles Andere nun schon ausgiebigst kommentiert wurde, noch ein Wort zu Deiner letzten Anmerkung: man kann Vieles vermissen (auch wir haben Arnoldo schmerzlich vermisst, aber er hat uns in diesem Jahr aus terminlichen und vielen anderen Gründen abgesagt), aber ein Festival entwickelt sich auch weiter. Wir haben im Jahr 2000 mit drei Künstlern und einer maximalen Studentenzahl von 30 (tatsächlich waren dann 22 da) begonnen. Das war natürlich etwas anderes als 17 Künstler (Bassist, Schlagzeuger, Joscho Stephans Mitmusiker, sowie die „Grupo“ von Rafael Cortés nicht mitgerechnet) und 80 Studenten, die fast alle im nächsten Jahr wiederkommen möchten. Nach Aussage unserer Teilnehmer zeichnet das Hersbrucker Festival trotzdem immer noch die familiäre Atmosphäre aus. Damit wäre wohl auch die Frage nach dem „zu Grabe tragen“ beantwortet. Das Festival ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und wird sicher nicht an einem kalten Auftakt 2008 zu Grunde gehen.
Hallo Petra,
seh´ es doch positiv: alle Kommentatoren sind ausgesprochene Fans des Gitarrenfestivals und Fans müssen nun mal kritisch sein. Wir freuen uns aufs nächste Jahr und haben trotz des erkannten Verbesserungspotenzials hohen Respekt vor Eurer organisatorischen Leistung, die das Wetter nun mal (noch) nicht beinhaltet.
Klasse finde ich Euer Weblog, in das ihr auch die Artikel der Hersbrucker Zeitung mit einbinden solltet, dann hätte man immer so ein kleine Mini-Tagebuch:
http://photopool.typepad.com/gitarre_hersbruck/
Bis bald
herwig
Hallo herwig,
ich habe gar nichts gegen berechtigte Kritik. Ich denke nur, es bringt nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Freuen wir uns lieber, dass wir sie hatten. Würden wir jedes Jahr die gleichen Künstler hier haben, liefe sich das Festival zwangsläufig tot. Wir hätten vielleicht einige wenige treue Fans, die aber auch irgendwann sagen werden: „ja fällt denn denen gar nichts Neues ein“? Ganz sicher hätten wir nicht 80 Studenten und 3000 zum größten Teil begeisterte Besucher.
Aber für alle Fans der ersten Stunden: für das 10jährige Jubiläum wollen wir natürlich Arnoldo hier haben (er hat auch schon zugesagt, ich hoffe, es kommt ihm nichts dazwischen). Auch Josep Henríquez und Gerard Abiton wollen wir einladen – die Festival-Urgesteine sozusagen. Dazu kommen dann ein paar richtige Knaller, aber mehr verrate ich jetzt noch nicht.
Gruß an alle Festival-Fans,
Petra