von Alice Niklaus
Der letzte Wandertag! Wir haben uns besonders intensiv um unser Lama Cuzco gekümmert, mit ihm geflirtet, seine weiche Wolle geknetet, in seine Ohren geflüstert und es bewundert. Wiederum war es ein Sonnentag wie im Märchen.
Beim Dorf Madale trafen wir auf einen Schäfer mit seiner gemischten Herde bestehend aus Ziegen und Schafen. Anscheinend hatte er die Lamas noch nie in seinem Weidegebiet gesehen. Er fiel beinahe um vor Überraschung und sein Hund brachte keinen einzigen Beller zustande, auch er wie sein Meister sprachlos!
Wir stiegen auf und auf, schauten immer wieder ins Tal hinunter, begegneten keinem Menschen. Der letzte Picknickplatz war erreicht, Chucho fand seine Machete, das Fernglas und die Karte wieder. Er war glücklich, aber nicht erstaunt. Für ihn war es klar, dass niemand einem anderen etwas wegnimmt. Ganz abgesehen davon, dass nur wenige Menschen in dieser Einsamkeit wandern. Die Lamas legten sich sofort nieder, vor allem die trächtige Lima streckte sich wohlig aus. Die Last, die sie zu tragen hatte, wurde im Laufe der Woche reduziert.
Nun kam das Schlussbouquet in Form eines Römerweges. Etwa zwei Stunden Abstieg auf den eher runden Steinen waren zu bewältigen; Chucho schnitt einen Stock für mich. Auf halbem Weg sahen wir durch das Fernglas, dass Pascal mit Auto und Anhänger auf uns wartete. Wir fuhren auf den Mas de Riol zurück, verbrachten einen fröhlichen Abend zusammen und nahmen Abschied von den wilden südlichen Cevennen, ihren Bewohnern und Tieren.
Nachtrag: Bei einer späteren Reise zu den Katharer Schlössern besuchten wir Pascal und die Lamas. Bis zum Jahr 1999 erhielten wir ausserdem die Programme von Sud-Escapades, worin immer noch die Lama-Randonnées beschrieben waren. Die Suche im Internet nach dieser Organisation bringt heute keinerlei Hinweise mehr auf Lama-Wanderungen. Offenbar hat Chucho seine Pläne wahrgemacht und ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Ohne den Lamaflüsterer keine Ferien mit Lamas!
Klick in die Fotos bringt die Vergrösserung, aber nur, wenn man Geduld hat. Die Basis für die digitalen Aufnahmen sind Dias.
Lamas bei Sendelbach
von Alice Niklaus Bei Sendelbach, an der Strasse nach Engenthal, weiden Lamas. weisse, braune, weiss/graue. Sie sind so schön anzuschauen, dass sich ein Besuch lohnt. Zum fressen mögen sie u.a. Blätter, die noch an Zweigen hängen. Die reissen sie dann …
Stille Tage mit sanften Lamas – wandern in den südlichen Cevennen
von Alice Niklaus Der Caroux ist ein Naturreservat in den Cevennen. Sud-Escapade, eine heimische Organisation, war damals am Anfang des Experiments, einen sanften Tourismus mit Gruppen von höchstens 9 Personen und Lamas als Tragtiere anzubahnen. Wir la…
Wandern mit sanften Lamas – Fortsetzung 1
von Alice Niklaus Zum ersten Teil Hektik kannten wir während unserer Wanderwoche in den Cevennen, genauer im Caroux auf ca. 1000 m Höhe, nicht. Nach dem Frühstück wurden die Lamas begrüsst, gestreichelt und dann mit unserem Gepäck beladen. Am 2. Tag st…
Wandern mit sanften Lamas – Fortsetzung 2
von Alice Niklaus Zum zweiten Teil Nachts ging ein kräftiges Gewitter nieder, der Morgen erwartete uns strahlend und frisch. Der Abschied von unseren Gastgebern Bec war mit etwas Wehmut vermischt. Der Fotoapparat war noch immer feucht vom Bad im Flüssc…
Wandern mit sanften Lamas – Fortsetzung 3
von Alice Niklaus Zum dritten Teil Im Forsthaus war also das Dach undicht, der Regen tropfte ausgerechnet auf unsere Schlafsäcke. Nach dem Umzug schliefen wir weiter, bis Kaffeeduft aus dem Untergeschoss aufstieg. Weil der Himmel keine Wetteränderung v…
Wandern mit sanften Lamas – Fortsetzung 4
von Alice Niklaus Zum vierten Teil Wir sind mitten im Caroux-Gebirge in den südlichen Cevennen. Unsere am Vorabend äusserlich so abweisende steinige Unterkunft erwies sich am nächsten Tag in der sanften Morgensonne als ein durchaus gastfreundliches Hau…
Wandern mit sanften Lamas – Fortsetzung 5
von Alice Niklaus Zum fünften Teil Ein heisser Tag kündigte sich an, denn Chucho hatte sein Shirt als Turban über den Kopf drapiert. Der schöner schwarzer Zopf hatte sich aufgelöst, die Haare boten somit seinem Rücken genügend Schutz vor der Sonne. Pas…