Veronika Riedelbauch und Ignazio Tola. Nur selten findet man bei einer Ausstellungseröffnung gleich zwei Künstler, deren Arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes einmalig sind. Die Verbindung von Keramik und Klang zu "Klangton" und der in haptisch-erotischer Keramik festgehaltene Schwangerschaftsbauch zu "Fruchtschalen" sind nicht einfach originell: Sie sind eine völlig neue und handwerklich extrem schwierige Kunst, die man weder verbal noch mit den Fotos hinreichend beschreiben kann.
Im Gegenteil: wenn man auf Fotos sieht, wie die Gäste sich Teeschalen ans Ohr halten, muss man denken, dass die ne kleine Meisi haben, was gleichzeitig der Kosename der Keramikmeisterin ist.
Also mussten wir wieder zum Äußersten unserer Blogtechnik schreiten, zu unserem allseits gefürchteten, verwackelten Hosentaschenkameravideo.
Im Musikstall des Dehnberger Hoftheaters – sozusagen in ihrem Elternhaus – wurde beeindruckend aufgeräumt und dem Kunsthandwerk (wollte eigentlich Kunst schreiben, aber dieser Begriff hat für mich so viel an handwerklicher Kunstfertigkeit verloren, dass ich in diesem Fall nicht auf das ergänzende "Handwerk" verzichten möchten, sind ja auch beide Handwerksmeister) der geeignete Rahmen geschaffen.
Wer in diesem Jahr nicht schon wieder alle Weihnachtsgeschenke bei den Möbelmachern kaufen will (hey da gibt´s fei tolles Zeug vom Rösle Schneebesen bis zu kompletten Massivholzküche), sollte seiner Frau einen Gutschein für die nächste Fruchtschale oder musikalischen Menschen einen Klangton schenken. Wir haben uns zusammen so ein edles Werk geschenkt (90 Euro), weil wir das zwar nie wieder hergeben, aber es ständig genießen und seinen ständig steigenden Wert am internationalen Kunstmarkt begeistert verfolgen werden.
Schade, dass die Arbeit von Ignazio zu kurz kam (auch in meinen Fotos!), aber auf seiner Seite Ignazio Tola sind alle Facetten seiner Arbeit von der Joghurtbecher-Lichtskulptur bis zum Schwangerschaftsbauch eindrucksvoll beschrieben. Übrigens wäre es auch denkbar, seinen Waschbrettbauch verewigen zu lassen, solange er sich als Skulptur noch eignet und sich noch nicht zum berühmten Riedelbauch weiterentwickelte. Gute Idee, leider einige Kilo zu spät.
Neben den beiden Kunsthandwerkern war auch das köstliche türkisch-fränkische Buffet meiner Schulfreundin Viola Riedelbauch eine angenehme Überraschung.
Und so ganz nebenbei trifft man Menschen, die man schon seit (genau ausgerechnet!) 34 Jahren nicht mehr gesehen hat. Es war ein toller Abend, kulturell bereichert durch den Gesang Corinna Schreiters,
die – begleitet von Wolfgang Riedelbauch – den künstlerisch herausragenden Charakter der Veranstaltung den würdevollen Rahmen verlieh.
Die Ausstellung ist bis Weihnachten immer vor und nach den Veranstaltungen im Dehnberger Hof Theater geöffnet, oder nach Vereinbarung: 0179 – 298 999 5.
Mehr zu den Künstlern:
0 Kommentare