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Es war wirklich eine gelungene Veranstaltung, die die NN leider nur mit einer Meldung ohne Foto würdigte (deswegen hier der Link zur Pegnitzzeitung). Obwohl die Bayerische und sympathische Jagdkönigin Susanne Schmid wirklich alles gab um das Bild der Forstleute aufzuhellen. Die Pressemeldung der Staatsforstenseite erklärt die Zusammenhänge der Veranstaltung fachmännisch – leider. Denn sogar der geneigte Journalist oder Nachhaltigkeitsblogger denkt bei Schalenwild eher an Miesmuscheln, bei Schwarzwild an Tiere ohne Mehrwertsteuer, bei Rotwild an Politiker und bei Reh an die -inkarnation oder Kartoffelpü-.
Aber gut, die Jäger müssen Aufklärungsarbiet leisten und dazu war diese Veranstaltung hervorragend geeignet.
Wild an sich ist ein perfektes Bioprodukt aus der Region und sowas von köstlich, fettarm und gesund, dass man sich wundert, warum ein ebenso hausgemachtes wie zertifizierungsfreies Labeling überhaupt notwendig ist. Aber ich hab´s ja verstanden: Bei den Kochshows mit Jägern am Solon der Genüsse lernte ich, dass die Absatzsorgen der Forstleute vor allem in den Sommermonaten groß sind, weil Wild immer mit Braten und Klos und fetten Soßen assoziiert wird und deswegen gedanklich im Winter angesiedelt ist, statt dass es die Menschen auf unsere Tepan Yakis legen, wie hier beschrieben.
Die Wintergeschichte ist also Blödsinn, das edle Fleisch kann auch am Sommergrill (und Tepan Yaki!) edelst zubereitet werden, und trifft eigentlich den vollen Zeitgeist vom leichten Abendessen mit Salat und kurzgebratenen Fleischstückchen. Auch wenn Obelix an seine Keks-Diät "ein Wildschwein beim Teutates" anschloss, welches dieselbe – wie fast alle Diäten – ergebnislos verpuffen lies, war das Reh, der Hirsch, das wilde Ferkel (ich weiß, in Jägersprache Frischling) und alles was der sympathische Spitzenkoch Hans Gerlach (Rubrik in der Süddeutschen) am Grill zubereitete, ein kulinarisches Erlebnis.
Genossen haben wir alle zusammen, denn es waren wie immer alte Bekannte vom Kochen, von Slow Food, von den Gastronomen oder aus der Dekoration da. Marga Linhard vom Forsthaus Schweigelberg (ist wieder offen juhuu), Tomatenpabst Peter Kunze, Chefin vom Veldensteiner Forst Sabine Schuster, Hans Groß von der Jägervereinigung Pegnitz und Charlotte, die wie ich die restlichen Edeltomaten aus Peters Kofferraum erntete. Allein dafür hat sich der Nachmittag schon gelohnt, (tragischerweise war ein Großteil schon zu hervorragender Suppe verarbeitet, als ich tags darauf heimkam, Peter wird das hoffentlich nie erfahren).
Der eigentliche Zusammenhang der Wildgeschichte ins Nachhaltigkeitsblog und zu den Möbelmachern: der Wildbestand muss mangels natürlicher Feinde im Zaum gehalten werden (Problembären haben in Bayern keine Chance), um die nachhaltige Nutzung unserer Wälder zu gewährleisten. Wer also sein Wild in der Region kauft, hilft den Holznachschub für unsere Küchen aus dem heimischen Wald zu sichern. Allerdings erst in ca. 100 Jahren, aber auch da wollen die Menschen noch was Gscheits aus unseren Wäldern – Wild und Holz und Küchen.
Wir wünschen dem neuen Label viel Erfolg und Akzeptanz und machen weiterhin Werbung für Wild so gut wir können.
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