von Alice Niklaus
Ottmar Fischer, Initiator der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb organisierte am vergangenen Freitag in Kühnhofen einen Abend zum Thema "Obstbaumlandschaften in Europa", den er als "Abend für die Seele" ankündigte. Gestalter waren Markus Zehnder, Kreisfachberater für Obstbau aus Geislingen und Adreas Fischer, klassische Gitarre. Lichtbilder aus den noch vorhandenen älteren Obstbaumkulturen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Sardinien – hier vor allem Olivenbäume gemischt mit Korkeichen – zeigen, dass es immer noch alte Obstbestände gibt, die aber einer intensiven Pflege bedürfen, um zu überleben. Wir sehen auch Neupflanzungen, was aber fehlt, ist die mittlere Generation von Obstbäumen. – Die Erwähnung von "Mostindien" für das obere Gebiet des Schweizerischen Kanton Thurgau lässt mich an den prickelnden "Möhl-Most" denken. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden intensiv Neupflanzungen von Hochstammobstbäumen gefördert, deren Früchte nun zum besten Most verarbeitet werden, den ich kenne – ausser den Säften vom Biolandhof Heldrich natürlich! – Ich habe selten solch aufmerksame Zuhörer erlebt wie bei diesem Vortrag. Vorschläge zum Einbezug von Kindern ins Thema purzelten aus dem Erfahrungsschatz des Referenten, z.B. Heugeruch kennen lernen, Obst dörren, alte Apfelschäler ausprobieren, Bratäpfel zubereiten, alte Pressen benutzen. In Hessen gibt es eine Apfelwein-Königin! Nachdem es in Hersbruck einen Schäufeles-König gibt, könnte man ja in ein paar Jahren an eine Apfel/Birnen/Zwetschen/Trauben-Königin denken, je nach Geschmack. – Während der Pause war Ottmar Fischer ein gefragter Mann, seine Begeisterung für das Thema sprang über und brachte zum Schluss des Anlasses noch eine interessante Perspektive zu Tage. – Er hat eine V i s i o n ! Sie heisst "Tausend Bäume für die Franken Alb" und wie das so ist bei Visionären: sie sehen die Zukunft schon plastisch vor sich. In diesem Fall beinhaltet ein einfacher Apfel das Thema. In der Umgebung des Biohofs Heldrich in Frechetsfeld stehen schon 100 neu gepflanzte Obstbäume! So wie ich das sehe, stehen sie allerdings ganz am Rande der Frankenalb, also bleibt für die Frankenalb immer noch die Zahl 1000 bestehen. – Die nächste Aktion soll eine Bestandes-aufnahme von alten Obstbäumen sein gefolgt von Kartierung, Reiser entnehmen und in Gärtnereien vermehren lassen und schlussendlich erste Pflanzungen in geeigneten Hutangern in die Wege leiten! Aus dem Kreis der Anwesenden kam ein ermunterndes Angebot, und das ist gut so! Ganz zum Schluss noch ein Danke von mir für die schöne klassische Musik, welch ein Genuss!
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