von | Jul 4, 2012

Heute in unserem Garten

Baumwelten, Hutanger

von Alice Nikaus

Dsc02187Ich sah sie frühmorgens im Badezimmer am Boden, Farbe dunkelbraun, Leibeslänge ca. 2 cm, und hatte nur einen Gedanken, raus mit dem Stinktierchen. Mit einem weichen Lappen wickelte ich den unbekannten Gast ein, sorgfältig, denn ich wollte schauen, um was es sich handelte, und setzte ihn auf den äusseren Fenstersims. Als er sich dann auf dem Tuch ausstreckte, war er grün, grüner gehts nimmer! Entweder kann er sich umfärben, oder ich habe mich beim ersten Blick getäuscht, kann ja mal vorkommen so früh am Morgen. P1130006Was mach ich jetzt nur mit dir? Fliegen kannst du nicht, runterklettern trau ich dir auch nicht zu, bleibt noch tragen und anschliessend Fotoshooting im Garten. Sanft rolle ich die Langbeinige wieder in das Tuch ein und auf einer Ringelblume wieder aus. Inzwischen habe ich in meinem klugen Buch nachgeschaut: es ist wohl eine Laubheuschrecke, also eine Springschrecke mit langen dünnen Fühlern und viergliedrigen Füssen, meist dämmerungsliebend oder nächtlich, und davon gibt es so viele, dass ich tief schnaufen muss. Fotoshooting beendet und ich erlöste das Tierchen nun von seinem ungewohnten Sitz, an welchem seine langen Beine P1130007a keinen richtigen Halt fanden, und liess es in den grünen Strauch daneben dahin kraxeln, wo es sich wohl fühlt. Seine Bewegungen sind langsam, seine langen Fühler tasten sorgfältig die Umgebung ab, in den Vorderbeinen befinden sich  Gehörorgane und die Schrecken singen, dies las ich in Pareys Buch der Insekten, erschienen 1985. Und nachdem ich nun dies alles gelesen habe, kann ich mich erinnern, dass ich vor langer Zeit solche Melodien gehört habe. Wo? Im Schweizer Jura auf den Pferdeweiden, es war zauberhaft.

Klick in die Fotos!

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3 Kommentare

  1. Paul

    Guten Tag!

    Zunächst einmal: Super Aufnahme!
    Zur Gattung des Tieres habe ich folgendes herausgefunden:
    Es scheint eine punktierte Zartschrecke zu sein – „Diese zur Ordnung der Langfühlerschrecken gehörende Zartschrecke hat kurze Vorderflügel und einen gelben Seitenstreifen im Kopf-/Brustbereich. Sie kommt von Juli bis September in Parks und Gärten sowie an Waldrändern vor. Die Nahrung ist pflanzlich und besteht vorwiegend aus Brombeerblättern, Klee und Löwenzahn.“

    Vgl.: http://www.naturspektrum.de/db/uebord.php?ord=5

    Beste Grüße

    Paul

    Antworten
  2. Alice Niklaus

    Danke Paul! Brombeerblätter und Löwenzahn haben wir in unserem Garten, für Nahrung ist also gesorgt. Grüsse aus der Città Slow Hersbruck

    Antworten
  3. FrauPapst

    Hey, wohnt ihr eigentlich in Ottensoos? Irgendwie witzig, weil meine Eltern aus Reichenschwand kommen. Wie klein die Welt ist, ich dachte solche Dörfer kennt niemand. hahaa

    Wie siehts mit Himbeeren aus? Die sind ja nicht nur für die kleinen Tierchen wichtig 😀 Aber sie geben auch nen guten Dünger für andere Pflanzen ab

    Antworten

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