Wir sind gerne auf der Hotel- und Gaststättenmesse Hoga der Afag, weil wir dort alte Bekannte treffen und weil wir auch immer etwas Neues entdecken. Einst haben wir sogar selbst dort ausgestellt, erst in Augsburg, dann in Nürnberg, weil wir unser barrierefreies Hotelzimmer, das wir für den VDK entwickelt haben, dort präsentierten.

Stockbett im Sofa

Aber fangen wir mit dem „Neues entdecken“  an, ein Sofa, in dem ein Stockbett integriert ist, habe ich noch nie gesehen. Wir halten uns für Spezialisten von Schlafsofas, aber darin ein ganzes Stockbett unterzubringen ist eine grandiose Leistung. Leider werden das unsere Kunden wohl nur selten brauchen, aber wenn, habe ich es immer griffbereit. Der Hersteller bezieht es nicht nur in den üblichen preiswerten Hotelstoffen, sondern auch in allem, was wir zu ihm schicken, sogar in Leder, das wäre schon mal ein Hingucker!

Lavendelblau statt Aperolorange

2005 waren wir auf der Bundesgartenschau in München in Nachhaltigkeitsdingen und durften dort Frau Underberg erleben, deren Mitarbeiter gerade Aperol ins Portfolio der Marke geholt hat und dafür ziemlich gefeiert wurde. In der Zwischenzeit geht das Orange an den Tischen schon fast auf die Nerven und ich entdeckte auf der HOGA das Gegenmittel. Lustigerweise genau aus der Region, mit der unsere Familie sehr verbunden ist, weil ein großer Teil derselben dort wohnt: die Provence.

Die  Ärztin Dr. Veronika Ebert wollte in der Provence einen Aperitif aus Lavendel bestellen, allein, das gab es nicht. Also hat sie ihn mit ihrem Mann Constantin zusammen selbst entwickelt. Wir durften Lav´a Belle probieren und sind hin und weg: es schmeckt nach Lavendel und Provence und es ist blau statt orange, leider entstehen aber beide Farben durch Farbstoff. Bald haben wir die ersten Flaschen in Unterkrumbach, dann können Sie mit uns alle Varianten probieren.  Ich bin froh über die geschmackliche und farbliche Alternative und natürlich werden wir die ersten Flaschen auch an unsere Verwandtschaft schicken. Die Franzosen haben fast 10 Jahre länger gebraucht, bis der Aperol dort Fuß fassen konnte und jetzt ist selbst dort alles orange am Tisch. Also Zeit für die Wende aus Deutschland, wo übrigens auch rund um unser Haus Lavendel wächst.  Auf Instagram ist sie selbst ihre beste Markenbotschafterin und so habe ich sie auch auf der Messe erleben dürfen. Gespannt sind wir auch auf die alkoholfreie Variante, die wir erstmal mit dem alkoholfreien Secco von Höfling verbinden werden.

Die Suche nach neuen Druckdampfgarern

Es blieb wohl keinem unserer Kunden verborgen, dass wir die Entscheidung von Markus Miele zum Ende des Druckdampfgarers zutiefst verurteilen, weil es kein Kochgerät gibt, dass so genial, schnell, energiesparend, köstlich und reinigungsfreundlich gearbeitet hat. Ständig bin ich also auf der Suche nach der Alternative und so hoffte ich auch auf der HOGA bei den letzten Anbietern von Druckdampfgarern für die Gastronomie irgendjemand zur Neuauflage dieses Geräts für den Haushalt zu bewegen, leider erfolglos.

Palux und Hobart fertigen solche Geräte noch für die Gastronomie, leider sind diese für den Haushalt völlig ungeeignet. Abgesehen davon, dass sie über 20 000 Euro kosten und viel zu groß für die Haushaltsküche sind, brauchen sie zum Start erstmal 10 Minuten. Danach sind sie zwar in 30 Sekunden auf 135 Grad, aber das ist daheim eben nicht interessant, da sind die 10 Minuten aufheizen schon zu lange. Der Drucki von Miele braucht nichtmal 4 Minuten, um auf 120 Grad zu kommen. Der Mitarbeiter von Hobart hat mir noch einen weiteren Anbieter diktiert, leider hat der aber nur das Gerät von Palux mit anderem Logo. Mein Gesprächspartner von Palux, der sogar in der Entwicklungskommission dieser Firma sitzt, hat versichert, dass sie nie im Leben dran denken, ein Gerät für den Privathaushalt herauszubringen. Nicht zuletzt, weil das Genehmigungsverfahren für Druckgeräte ziemlich aufwändig ist.

Alte Freunde treffen

Nach diesem Frustpaket habe ich mich mal nach Freunden umgeschaut. Wenn man wie wir seit dem Jahr 2000, dem ersten Auftritt beim Bayerischen Rundfunk, mit über 50 fränkischen Spitzenköchen und dem ganzen Umfeld an Lieferanten zusammengearbeitet hat, trifft man an allen Ecken welche. Die erste Weinverkostung meines Lebens, durfte ich mit Manfred Rothe vom gleichnamigen Weingut moderieren und bis heute ist er unser Winzer für Bioweine. Wir trafen ihn am Gemeinschaftsstand des Frankenweins und tauschten uns über Rotaryclubs aus, die grandiose Weinmessen zum Beispiel in Hof organisieren (mein RC Auerbach leider nicht).

Direkt daneben stand Klaus Höfling, der seit drei Jahren unsere Kochshows auf der Consumenta mit seinen Weinen vom Weingut Höfling bereichert. Wir diskutierten über die vielen Preise, die er gewonnen hat und die Tatsache, dass keiner von ihnen wirklich Kunden gebracht hat. Geschadet haben sie aber auch nicht, also machen wir halt alle weiter mit bei dem Preisspielchen. Und zu dritt diskutierten wir über Aufgaben und Karrierechancen von Weinköniginnen (und die Abschaffung derselben in der Pfalz) und hatten so viele schöne gemeinsame Erinnerungen, dass ich von dort nur wegkam, weil Klaus Kunden bekam und Manfred eine der organisierten Führungen betreuen musste.

Am Nachhauseweg entdeckte ich noch den Foodtruck von Roy Zylka (Roys Naturkost) und Till Heinz (essbrand) und verbrachte dort noch eine gute Stunde mit dem feinen Burger aus dem Schwein vom Schwabhof und seinem selbstgebrauten Bier und Gesprächen über dasselbe. Der  Foodtruck ist so perfekt ausgestattet, dass manche Gastronomen im Gedenken an ihre eigene Küche neidisch werden. Diesen Truck kann man nebst kompetenter Mannschaft oder ohne mieten und wir können versichern, dass das keine Fehler ist, weil er nahezu autark ist.

Fazit HOGA 2025

Es ist unser Glück, dass wir in einer halben Stunden auf der Messe sind, und in einer weiteren wieder daheim. Also konnte ich einen entspannten Rundgang machen, alte Freunde treffen, meine Suche nach dem Druckdampfgarer erfolglos fortsetzten und einige neue Dinge entdecken und nach vier Stunden wieder heimdüsen. Der Messestandort Nürnberg ist für uns einfach genial.