Unsere Geschichte mit dem Umweltpakt Bayern begann im Jahr 2000, als der damalige Umweltminister Werner Schnappauf uns die erste Urkunde in der Staatskanzlei überreichte. Im Jahr 2003 ernannte er uns dann zum Umweltbotschafter Bayerns, was wir uns glatt auf die zweisprachige Visitenkarte druckten, denn in dieser Zeit hatten wir tatsächlich auch einige internationale Auftritte und Vorträge.
Zum Beispiel die Sustainable Messe in Nürnberg, die wir gemeinsam mit der Nürnbergmesse, Fritz Lietsch und Bernward Geier organisierten. Damals waren auch Jane Goodall, Vandana Shiva und viele andere Protagonisten der Nachhaltigkeit dabei.
In der Zwischenzeit sahen wir viele Umweltminister kommen und gehen, Markus Söder brachte damals seinen Ausstiegswillen aus der Atomkraft ins Gespräch, ein paar Jahre später wollte er in Bayern selbst Atomkraftwerke bauen und den Ausstieg verhindern. Dann wurde irgendwann Thorsten Glauber Umweltminister und er wollte die langjährigen Teilnehmer am Umweltpakt mit einer güldenen Urkunde ehren, was dann aber erstmal doch nicht geklappt hat. Deswegen witzelten wir in einem Newsletter 2022 „Wem soll man da noch glaubern?“
Und dann flatterte doch noch eine Einladung auf Schloss Thurn für den Mai 2023 ins Haus, die wir annahmen und wahrlich dort erschienen. Der Fußweg vom ministerial empfohlenen Parkplatz durch den Park zu den fein gedeckten Esstischen im Romantiksaal war verdammt lang und führte zusätzlich einmal im Kreis. Das sagte mir meine Restorientierung und ich entdeckte, dass es zu dem ebenso festlich wie gastronomisch genutzten Gebäude direkte Zugänge gibt, die viel näher am Auto waren. Weil ich sofort nach Ende der Veranstaltung wieder heim musste, und noch einiges an Zeit bis zum Beginn war, beschloss ich, lieber das Auto herzuholen, als bleidschauen (fränkisch für blöd schauen) und dumm rumzustehen.
Zurück am Parkplatz traf ich eine junge Dame namens Barbara, die mich sehr sympathisch nach dem Weg zur Veranstaltung fragte. Ich beschrieb, dass derselbe furchtbar lang wäre, aber ich könne sie alternativ mit dem Auto direkt in die Veranstaltungslocation bringen. Irgendwie sehe ich wohl ziemlich harmlos aus, jedenfalls stieg sie ein und ich erklärte, dass das eine typische Fehlorganisation des Ministeriums sei, wie ich sie seit dem Jahr 2000 schon kenne. Sie widersprach nicht wirklich, aber erklärte freundlich lächelnd und eher beiläufig, dass sie just dort als Regierungsrätin im Büro von Thorsten Glauber arbeiten würde. Ähem, schluck, naja, peinlich, aber es hat ja wirklich gestimmt. Leider musste sie als offizielle Teilnehmerin des Ministeriums den Platzanweisungen an den Tisch des Ministers und weiteren Promis folgen, seufz.
Die Veranstaltung selbst und die kulinarische Begleitung war o.k. und auch die Jazzcombo soll lobend erwähnt werden. Es mussten ja viele Menschen auf die Bühne, um das ultimative Foto mit dem Minister erhalten zu können, wasimmer man damit zu tun gedenkt. Soo wahnsinnig beeindruckend ist der Umweltpakt Bayern für kritische Umweltschützer jetzt auch wieder nicht. Außerdem traf man einige alte Bekannte, wie bei allen Veranstaltungen die Lammsbräu (Johannes Ehrensperger) und Robert Späth von Jaeckle Chemie. Es gab auch noch ein Gruppenfoto und ich war nach dem Ende wirklich als erster im Auto und dem Rückweg. Eigentlich war´s ganz nett.
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