Am morgigen Freitag, den 5.August um 17:30 bringt der BR im Rahmen der Frankenschau aktuell den Beitrag von Roland Zimmermann der von Christian (Kamera) und Frank (Ton) heute Vormittag bei uns gedreht wurde.
Aber die Vorgeschichte begann schon vor 20 Jahren mit diesem Foto:
20 Jahre ist es her, dass sich der Bund Naturschutz (Hubert Weiger), das Naturschutzzentrum Wengleinpark (Rainer Wölfel), die Forstämter (Herr Hatzelmann und Rüger), die Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land (Michael Müller) und die Möbelmacher zusammenfanden, um den Absatz der rotkernigen Buch zu fördern.
Heute sind wir mit Richard Mergner, dem Vorsitzenden des Bayerischen Rundfunks, zunächst mal in den Wald bei Kleedorf gefahren, um gesunden Wald und schöne Buchen zu zeigen und um im Interview von Richard Mergner zu hören, wie er die Arbeit der Möbelmacher an dem Projekt der rotkernigen Buche einschätzt.
Danach gab es noch Szenen im Holzlager, das ausreichend Material für 5 Jahre vorhält,
in unserer Werkstatt, wo gerade richtig dicke Tische entstehen,
in unserer Ausstellung, um die rotkernige Buch in echt zu zeigen
und im regionalen Musterhaus, weil da keine Absaugung den Tonmeister störte.
Es geht um 25 Jahre in Unterkrumbach, die regionale Waldschöpfungskette und was die Menschen in der Region davon haben: Freitag Abend um 17:30 im dritten Programm des Bayerischen Rundfunks.
Das ist der Texbeitrag auf Bayern24
Wie ein fränkischer Möbelmacher der Holzkrise trotzt
Holz ist das neue Klopapier: Während der Corona-Pandemie sind die Holzpreise weltweit explodiert. Wegen der drohenden Gasknappheit steigen sie weiter. Einer Schreinerei aus dem Hersbrucker Land macht das aber keine Sorgen. Sie hat vorgesorgt.
Möbelschreiner Herwig Danzer aus Unterkrumbach bei Hersbruck hat vor 25 Jahren eine damals unpopuläre Entscheidung getroffen: Nach neun Jahren richtet er seine Schreinerei konsequent auf heimisches Holz aus. Ausgerechnet die damals eher unbeliebte Rotkernbuche mit ihrer typischen Verfärbung sollte es richten. „Die wollte damals niemand“, berichtet Danzer im Rückblick. „Für die Leute war das schmutzig oder nicht schön.“ Der Schreiner kann das nicht nachvollziehen. „Das Holz ist ein Naturschauspiel.“
Der rote Kern und eine starke Maserung ist ein Kennzeichen für ältere Buchen.
Nachhaltig: Möbel aus Holz von der Frankenalb
Massivholzmöbel aus den Bäumen von der heimische Frankenalb – anfangs war dies mit viel Überzeugungsarbeit verbunden, weil es nicht ganz billig war und vor 25 Jahren kaum gefragt. Doch inzwischen ist Nachhaltigkeit für viele Menschen wichtig, das Geschäft läuft. Die Möbelmacher aus dem Landkreis Nürnberger Land haben sich erfolgreich durchgesetzt.
Anfangs belächelt, jetzt beneidet
Die regionale Lieferkette mit heimischem Holz haben die Möbelmacher vor 25 Jahren vor allem aus Qualitätsgründen gestartet. Im hauseigenen Lager trocknen, entrinden und sägen sie das Holz so wie sie es brauchen. Vom Handel hätte Herwig Danzer das Holz nicht bekommen. Die Devise lautete damals: Billigholz auf dem Weltmarkt einkaufen. Als Absicherung gegen mögliche Lieferschwierigkeiten war heimisches Holz seinerzeit nicht gedacht. Doch jetzt ist es ein entscheidender Vorteil, denn diese regionale Lieferkette reißt trotz weltweiter Holzkrise nicht ab. Die Möbelmacher müssen keine Aufträge absagen. „Die Kunden sind ganz besorgt und fragen uns: habt ihr noch genug Holz?“ berichtet Herwig Danzer. „Ja, wir haben noch genug.“ Das Lager der Schreinerei sei für die kommenden fünf Jahre gefüllt. Jedes Jahr werde es wieder aufgefüllt.
Bund Naturschutz: Ökologie und Ökonomie profitieren
Seit 20 Jahren begleitet auch der Bund Naturschutz diese Geschäftsidee der regionalen Wertschöpfungskette. Diese Art des Wirtschaftens ist aus Sicht des BN-Vorsitzenden Richard Mergner gerade jetzt ein doppelter Gewinn. „Die Möbelmacher, aber auch die Waldbauerngemeinschaft betreiben hier ein faires Miteinander, so dass über Generationen hinweg sowohl für die Ökologie als auch für die Ökonomie eine Win-Win Situation entsteht“, sagt Mergner. „Und das bedeutet ja Nachhaltigkeit.“
Holz von der Frankenalb sogar in Miami
Überzeugungsarbeit für Massivholzmöbel aus den Wäldern in der Nachbarschaft muss Herwig Danzer heute, nach 25 Jahren, nicht mehr leisten. Die Auswahl an heimischen Hölzern ist inzwischen groß. Auch die Nachfrage ist da, vor allem nach nachhaltigen Kompletteinrichtungen von Wohnungen, Häusern, Praxen oder Geschäftsräumen. So stehen inzwischen Möbel aus dem Holz der Frankenalb sogar in einem Designerhaus in Miami in Florida.
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