von | Sep 22, 2018

Vom gekühlten BIOmüll und anderen Erlebnissen auf der Küchenmesse in Ostwestfalen

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Der frühe Blick auf Ostwestfalen von unserer Terrasse in der Wiehen Therme in Hüllhorst

Wir hatten ein originelles Apartment in der Wiehen Terme gebucht und dort die Nacht noch am Jubiläumsbuch gearbeitet

Viele Küchenhersteller in Ostwestfalen haben sich einst auf eine gemeinsame Hausmesse geeinigt, woraus sich zusammen mit den Geräte- und Zubehörlieferanten eine riesige Messe an vielen Standorten entwickelt hat. Von Gut Böckel und den Erlebnissen bei Miele am Freitag mit der Weltmeisterin im Freitauchen Marina Kazankova haben wir hier schon berichtet, heute geht es um den Tag auf der Area 30 und im house4kitchen.

Lauter alte Bekannte

Über 130 Aussteller sind in der Messehalle in Löhne versammelt, aber wir hofften insgeheim trotzdem, dass wir schnell durchkommen, weil wir genau wussten, mit wem wir uns über was unterhalten wollen. Und dann kam doch alles anders, weil die deutsche Küchenszene so klein ist, dass man sich auch an Ständen von Firmen mit denen man gar nichts zu tun hat, freudig überrascht  mit alten Bekannten – zum Beispiel mit Wolfgang Schön, ehemals Jori Polstermöbel – lange unterhält.

Schon am Eingang trafen wir Veranstalter Michael Rambach selbst (hier mit seinem Kochclub bei uns zu Gast), der neben den Küchentrends in München und Salzburg – von denen wir schon mehrfach berichteten – auch der Veranstalter der area 30 ist. Und er steht für Innovation: es war die erste Messe, an der man keine Visitenkarten mehr brauchte, weil die Firmendaten in einem Code auf dem Namensschild verlinkt waren, die sich jeder Standbetreiber, einfach von der Brust scannte. Anscheinend wurde das „umErlaubnisfragen“ wirklich allen eingebläut, denn alle fragten brav DSGVO-conform.  Mir war es recht, denn ich hatte eh vergessen, die Visitenkarten vor der Messe im Jackett aufzufüllen. Egal, ob man Neukunde oder seit 30 Jahren Stammkunde ist, die Informationen des Scans gingen sofort ins Büro, wo sie durch Notizen auf dem Mobiltelefon ergänzt, hoffentlich gleich abgearbeitet werden.

Moderne Ablufttechnik

Sofort waren wir auch im interessanten Gespräch mit dem Berbel Geschäftsführer Peter Ahlmer, der für die Fettabscheidung von Dunstabzügen via Zentrifugalkraft steht und gerade viel Erfolg mit selbstreinigenden Aktivkohlefiltern hat. Überhaupt wird das Thema Dunstabzug immer wichtiger und unter vorgehaltener Hand und vor allem nichtöffentlich(!), hofften fast alle unsere Gesprächspartner, dass der Trend zur Absaugung direkt am Kochfeld auch wieder vorbei geht, weil sie noch viele Probleme erwarten. Gleichzeitig wird begonnen das System zu verbessern, denn die Feuchtigkeit der Kochfeldabzüge in Bodennähe macht Spanplattenmöbeln und Außenecken ganz schön zu schaffen.

Eine Kundin erzählte neulich, dass ihr unser Kollege von bulthaup auf die Frage nach der besten Absaugtechnik antwortete: „Wenn sie richtig kochen wollen, dann hängen Sie eine Ablufthaube über das Kochfeld, wenn Sie nicht kochen, ist es total egal.“ Selbst Miele hat in der Zwischenzeit sehr funktionale Kochfeldabzüge im Programm – obwohl sie sehr lange gehofft haben, darauf verzichten zu können. Nur unsere Kunden entscheiden, welche Technik für sie am besten passt, das ist immer wieder auch mal ein Kochfeldabzug. Übrigens ist auch vom Trend zur hochglänzenden weißen Küche nichts mehr zu sehen, zum einen, weil die Fingerabdrücke den Glanz von selbst verschwinden lassen, zum anderen, weil die Hersteller wieder viel mehr Farbe, allerdings meist grau zeigen.

Concept Kitchen von Naber

Wir mögen diese schlichten, aber funktionalen Metallmöbel von Naber vor allem in grau und werden sie bald in der Ausstellung haben

Schon seit vielen Jahren schlagen wir die Concept-Kitchen Idee als geniale Ergänzungsmöglichkeit für unsere Massivholzküchen, oder für die Terrassenküche vor. Aber bisher konnte sich noch kein Kunde für das Weiß begeistern. Auch hier kommt jetzt das Grau und so werden wir ein paar Teile zu Demonstrationszwecken auf unserer Terrasse installieren. Auf jeden Fall haben wir mit dem kompetenten Produktchef Nico Bergmann schon mal einen Besuch vereinbart.

Steel Concept von Stengel

Ein anderer langjähriger und innovativer Partner, von dem wir immer wieder Pantries, also geniale Miniküchen aus Stahl für Objekte ordern, ist die beeindruckende Firma Stengel. Neben den Miniküchen stellen sie auch attraktive Metallwohnmöbel her, die sich gut mit Massivholz kombinieren lassen. Und ganz neu gibt es Container für den Garten – ursprünglich konstruiert für Mülleimer – in die man auch die genialsten Outdoorküchen mit wetterfestem Deckel bauen kann.

Endlich ist jemand ehrlich

Was von außen schwer und wertvoll wirkt, ist unter der hauchdünnen dekorativ beschichteten mitteldichten Faserplatte MDF eine Hartfaserwabe – wir sind sehr dankbar für dieses Fenster zur Wahrheit

Wir Möbelmacher sprechen seit 30 Jahren von „ehrlichen Materialien“, weil wir die beschichtete Spanplatte oder auch alles andere, was nicht von oben bis unten aus dem gleichen Material ist, als Mogelpackung bezeichnen. Endlich hat uns ein Hersteller ein Fenster ins lügende Material geöffnet und gezeigt, was in den schicken Küchen wirklich unter der hauchdünnen Oberfläche verborgen ist: Babberdeggl, wie der Franke sagen würde, oder eine Wabenstruktur aus Hartfaserplatten, wie es die Industrie als schicke, aber vergleichsweise wertfreie Oberflächen verkauft.

Edelstahlplatten vom Feinsten

Die neuen Edelstahlarbeitsplatten von Franke

Auch bei Franke informierten wir uns aus aktuellem Anlass über die neusten Entwicklungen bei Edelstahlarbeitsplatten, von denen Wolfgang und Elaine Schmidt im Jahr 1996 eine der ersten bekamen, die immer noch täglich bekocht werden. Es geht um unterschiedliche Stärken, unterschiedliche Schleiftechniken und sogar eine keramische Beschichtung. Und sie hatten eine feine Schokolade.

 

Der gekühlte Biomüll

Gekühlter Biomüll jetzt auch für den Haushalt

Was in der Großgastronomie schon üblich ist, ist seit wenigen Wochen auch im Haushalt möglich. Ein gekühlter Müllsammler verhindert den Geruch des Biomülls im heißen Sommer, verhindert das Schlüpfen der Obstfliegen und die Aktivierung der Maden. Integriert in das Müllsystem von Peka liefert das mit dem Innovationspreis 2017 ausgezeichnete Startup den Minikühlschrank für den Müll, der im Jahr für ca. 15 Euro Strom verbrauchen wird, dafür aber den Biomüll auf Minus 4 Grad einfriert. Das Minikühlaggregat ist übrigens von der innovativen Firma V-Zug. Alternativ kann man den Müll auch schnell auf den Kompost oder in die Biotonne tragen, aber wer im 62 Stock wohnt, oder einfach stink-faul ist, kann vor dem Kochen sogar sein Bierchen drin kühlen.

Alte Freundinnen und Freunde

Im heißen Sommer kann frau sich in diesen Kühlschränken auch mal komplett abkühlen

Mit Heidi Ebersberger haben wir vor vor vielen Jahren schon bei Atag (unserem ersten holländischen Gerätepartner, der Induktionskochfelder schon 1992 nach Deutschland brachte) gemeinsam gekocht und deswegen verlief auch unser kurzer Besuch bei Gaggenau ganz anders als gedacht. In die großen Kühlschränke, die Miele übrigens in anderer Ausführung auch im Programm hat, könnte man sich auch mal kurz reinsetzen, als Schotte wäre man dann beruhigt, dass das Licht beim Türschließen auch wirklich ausgeht. Die Küchenszene ist so klein, dass wir dort auch noch andere alte Bekannte trafen und so traten wir den Heimweg deutlich später als geplant an.

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Der Artikel über den Freitag auf Gut Böckel

 

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