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Zum ersten Mal haben wir Anfang 2015 vom Ingwertrink gehört, weil ihn Andreas Hagen von Koenigssalz mitbrachte. Anfang Oktober besuchte uns Mario Fürst, der Mann für Marketing und Vertrieb bei IngwerTRINK, er hatte es nicht weit, er wohnt ja in Hersbruck.
IngwerTRINK auf unserem Consumenta-Stand
Beim Gedankenaustausch kamen wir auf die spontane Idee, dass Kloster Kitchen – so heißt die Firma, die den IngwerTRINK im Programm hat – auf unserem Stand auf der Consumenta mit ausstellen könnte. Gesagt getan, wir haben uns gut vertragen und vor allem die sympathische Erfinderin des IngwerTRINKS kennen gelernt.
Maja Wasa ist eine beeindruckende junge Frau aus Slowenien, die sich aus Krankheit und von Schicksalsschlägen nicht zuletzt dank des Ingwers befreite und eine neue Aufgabe fand, eben den IngwerTRINK. Das war kein Zufall, denn das Ur-Rezept fand sie in den Aufzeichnungen ihrer Ur-Großmutter, die Küchenchefin eines aufgelösten Klosters in der Nähe von München war. Sie verfeinerte das Rezept, verkaufte es zunächst an Freunde, dann auf dem Markt in Klagenfurt und dann traf sie Mario Fürst, mit dem sie gemeinsam eine Vorzeigefirma aufbaute, eigene Flaschen entwarf, alle Bio-, Vegan- und andere Zertifikate einholte und natürlich auch auch einen Webshop brauchte.
Maja Wasa von Kloster Kitchen und Schwester Regina Werner von der Congretatio Jesu bei den 18. Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen
Zusammen suchten wir ein Konzept für eine attraktive Veranstaltung im Rahmen unserer 18. Unterkrumbacher Werkstatt-Tage „Vom richtigen Zeitpunkt im Leben“ und da fiel mir Schwester Regina Werner ein, ebenfalls Nonne und Küchenchefin in der Maria Ward Schule. Bei vielen unserer gemeinsamen Kochshows beeindruckte sie unsere Zuhörer mit ihrer Koch- und Geschichtskompetenz und mit ihrer weltoffenen Art. Sie erzählt zum einen aus dem wirklich beeindruckenden Leben ihrer Ordensgründerin Mary Ward (1585-1645), die sich – nicht zuletzt als frühe Vordenkerin der Frauenbewegung – ihr Leben lang für die Mädchenbildung einsetze („Es gibt keinen solchen Unterschied zwischen Männern und Frauen, dass Frauen nicht Großes vollbringen könnten“), aber erst 367 Jahre später von der Kirche dafür wirklich respektiert wurde. Zum anderen kocht sie nach den Rezepten des 17. Jahrhunderts – und das in unseren modernsten Küchen. (Nur um Missverständnisse zu vermeiden: nach alten Rezepten kocht sie nur bei uns oder als Hobby, für ihre Schülerinnen natürlich modern und vor allem gesund.)
Reginas auch heute noch äußert moderner Orden wurde 1609 als „Kongregation der englischen Fräulein“ gegründet und darf seit 2004 endlich „Congregatio Jesu“ heißen, was Mary Ward, die nach den Exerzitien des Ignatius von Toyola (Gründer des Jesuitenordens) lebte, immer ein Anliegen war. Mary Ward wollte nicht nur im Kloster beten, sondern hinausgehen und den Menschen, insbesondere auch den Mädchen durch Bildung helfen, deshalb gibt es auch heute noch weltweit rund 4000 Mitglieder des Instituts, das nicht nur im Süd-Sudan daran arbeit, mittels Mädchenbildung die Gestaltung einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu unterstützen, oder in der neuen Welt Bedürftigen Männern und Frauen aller Konfessionen beizustehen.
Leider weiß niemand, ob Mary Ward auch das Kloster besuchte, in dem rund 300 Jahre späte die Ur-Großmutter von Maja Wasa kochte, auf jeden Fall war auch sie in München und Schwester Regina ist bei ihren aufwändigen Recherchen auf viele spannende alte Rezepte gestoßen, von denen wir ein paar – hoffentlich zum richtigen Zeitpunkt – für unsere Gäste zubereiten werden.
Darunter ist auch die berühmte „Lombardische Suppe“ des Leibarztes der Päpste Pius dem IV und V und Gregor dem XIII (der mit dem gregorianischen Kalender), dem ersten richtigen Kochbuchbuchschreiber Bartholemeo de Scappi (ca. 1500 -1577) als erster Gang.
Kloster Kitchen, Maria Ward und der Hutangerochse bei den Möbelmachern
Als ganzheitlich denkender Hersteller von Massivholzküchen in Einzelanfertigung ist uns nicht nur wichtig, dass unter dem Teller das Holz aus der Region weilt, sondern auch, dass auf demselben nur Produkte liegen, die – parallel zu unserem Anspruch an die regionale Holzwirtschaft – auch im Lebensmittelbereich gesundheitlich, saisonal und von ihrer Herkunft her höchsten Ansprüchen genügen. Mit Dipl. ing. agr. Rainer Wölfel vom Naturschutzzentrum Wengleinpark haben wir im Jahr 1998 den ersten Tag der Regionen auf unserem Gelände organisiert und uns seitdem gemeinsam für regionale Wirtschaftskreisläufe in der Hersbrucker Alb engagiert.
Seit September 2012 hat das Naturschutzzentrum eine eigene Kuhherde zur Beweidung der Hutanger „angestellt“ und aus derselben haben wir für unsere Gäste einen ganzen Ochsen gekauft, dessen einfache Bratenstücke wir gemeinsam mit Regina nach mittelalterlichen Rezept als Kräuterschmorbraten live zubereiten werden. Rein rechnerisch ist das ob der langen Zeit zum Schmoren nur durch den kleinen Trick mit unseren Druckdampfgarer möglich. (Wer es genau wissen will, kann sich diese Aufzeichnung von der BIOerleben im Jahr 2013 ansehen.)
Dabei wird uns Rainer Wölfel die Philosophie der Mutterkuhhaltung und die Sinnhaftigkeit einer Kuhpatenschaft erklären, wir werden mit Maja und Regina über klösterliches Leben und Arbeiten sprechen und wir haben noch einen dritten Gast, der sich mit dem richtigen Zeitpunkt der Fleischreife beschäftigt.
Der Salt Ager Reifeschrank von Königssalz und das Sous Vide Garen mit Vakuumierer und Thermalisierer von Komet
Leider ist die trockene Reifung von Fleisch einst in Vergessenheit geraten, aber jetzt liest man immer öfter von „dry aged Steaks“ oder sogar „dry aged Burgern“ auf Speisekarten. Auch das Fleisch unseres Hutanger-Ochsen wanderte in den speziellen Dry Ager Reifeschrank von Andreas Hagen (der den Kontakt zu Kloster Kitchen herstellte, siehe oben) , der zusätzlich auch noch mit einer Salzwand von Königssalz ausgestattet ist und damit das häufige Schimmeln beim „dry agen“ vermeidet und deshalb auf den Namen Salt Ager hört. Die Fleischreifeschränke sind wie die Vakuumierer und Thermalisierer von Komet natürlich auch im Geräteprogramm der Möbelmacher integriert, die Steaks werden wir im Vakuum garen (Sous Vide) und am Tepan Yaki anbraten.
Unsere Gäste können schon jetzt zusätzlich (oder anstatt) zum „normalen“ Menü gegen 14,- € Aufpreis auch „salt aged Steaks“ bestellen, die wir ebenfalls live zubereiten werden. Weil wir nur so viele Steaks haben, wie ein Ochsenrücken hergibt, und weil es auch für die folgenden Tage schon Bestellungen gibt, empfehlen wir schon jetzt eine Vorbestellung. Vom einfachen Bratenstück über das im Vakuum gegarte Filetsteak bis hin zum Fell verwerten wir das ganze Tier, was der Idee „Von der Nase bis zum Schwanz“ folgt, welche man ebenso neudeutsch wie wörtlich übersetzt „Nose to Tail“ nennen könnte, aber das wäre uns zu schickimickig.
Feiner Wein vom Weingut Fürst Bürgstadt
Unsere ganze Veranstaltung besteht aus vielen Freundschaften, Zufällen und gemeinsamen Werten, und da muss auch der Wein dazu passen (das Wasser zu Zeiten Mary Wards war übrigens meist ungenießbar, weshalb man auf Wein oder Bier auswich). Jener oben erwähnte Marketingmann von Kloster Kitschen, Mario Fürst, hat einen gleichnamigen berühmten Onkel, der noch berühmtere Weine macht. Und deshalb können wir gemeinsam diese edle Tropfen zum erträglichen Preis genießen, natürlich ist aber auch für Bier und nichtalkoholische Getränke durch die Lammsbräu gesorgt, für köstlichen Bio-Frankensecco von Manfred Rothe und selbstverständlich haben wir auch für Vegetarierer etwas Feines zu Essen.
Musik von John Dowland und Klosterregeln
Auf der Suche nach der passenden Hintergrundmusik haben wir uns mit fachlicher Unterstützung von Susanne Pflaumer einen englischen Zeitgenossen Maria Wards und übrigens auch Shakespears ausgesucht, den damals berühmtesten Komponisten und Lautisten John Dowland (1563-1626). Mit Klang der Renaissance im Hintergrund wird der gesamte Ablauf des Abends von der klösterlichen Essenausgabe nebst Tischdienst bis zum lockeren gemeinsamen Kochen und Sprechen sicher etwas Besonderes für Gäste, die sich für feines und ehrliches Kochen und Essen, spannende Menschen und eine außergewöhnliche Werkstatt-Atmosphäre begeistern können.
Der geplante Ablauf und die Kostenbeteiligung
- Einlass ist um 18:30, da kann man sich dann auch die Plätze reservieren und mit einem Gläschen Schaumwein (Bio-Frankensecco von Manfred Rothe) noch durch unsere Ausstellung und das ganze Gelände schlendern.
- Um 19:30 Vorstellung der Protagonisten und der Suppe
- Danach Live-Kochen des Hauptgerichts und die Geschichte des KlosterTrinks von und mit Maja Wasa
- Wenn der Druckdampfgarer piepst gibt es den Rinder-Kräuterschmorbraten
- Nach dem Abräumen des Tischdienstes bereiten wir das Shortbread als Nachspeise zu, Rainer Wölfel erklärt dabei die Mutterkuhhaltung des Naturschutzzentrums und Andreas Hagen warum und wie dieses edle Fleisch bis zum richtigen Zeitpunkt reifen sollte.
Das Rindermenü ohne Wein und Steak kostet für angemeldete Gäste 9 Euro (erm. 7.-) an der Abendkasse 12.-€ (erm. 9.-). Das Steak (wenn noch eins da ist) kostet 14 €.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihre Anmeldung
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Weiter Infos zu den Werkstatt-Tagen:
- Die Info-Seite auf der Homepage mit Anmeldung
- Das passiert beim Werkstatt-Dinner mit Klosterkitchen und Schwester Regina Werner am Freitag (10.Juni)
- Die Hintergrundgeschichte zur Lesung mit Denis Scheck und Eva Gritzmann am Samstag (11.Juni)
- Zwei Tage der offenen Tür, Kochworkshop und Hutangerführung
Die Einladung für alle drei Werkstatt-Tage im Video
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