Am Anfang sind unsere Kunden mit ihren neuen Massivholztischen immer sehr vorsichtig, obwohl wir vor den Augen aller mit dem Permanentmarker von Edding auf unseren Ausstellungstischen rumkritzeln und die getrockneten Striche mit Naturharzöl und Schwämmchen wieder mühelos entfernen.
Das funktioniert bei den von uns behandelten Möbeloberflächen natürlich auch bei Rote Beete- oder Rotweinflecken. Ringe von durchsickernden Keramikvasen oder rostenden Metallbehältern (wie zum Beispiel Blumeneimerchen) sind allerdings sehr hartnäckig, da muss man das Ganze über viele Tage hinweg wiederholen.
Aber trotz der Fleckentfernung sehen die Tische irgendwann nicht mehr so richtig frisch aus, das liegt – zumindest bei unserem Tisch aus dem Jahr 2000 – häufig an der Druckerschwärze der Zeitungen. Jetzt kann man uns entweder einfach anrufen (09151 -862 999) – dann übernehmen wir das sehr gerne – oder sich an sein Pflegeset samt Anleitung erinnern. Hier eine ergänzende Bildergeschichte.
"Anleitung zum Tischglücklich sein" als Bildergeschichte
1. Vorsichtig vorgehen
Wichtiges vorab: Ölflecken gehen aus Textilien und Leder nicht mehr raus. Also erst mal an den Schutz der eigenen Bekleidung denken (dass meine Frau dabei ausgerechnet meine alten Lieblingshemden opfert ist tragisch, aber immerhin mein persönlicher Beitrag), die Stühle weit genug weg stellen und den Teppich entweder abdecken, entfernen oder einfach sehr sorgfältig arbeiten.
2. Brandgefahr von ölgetränkten Lappen
Beim Trockenen entwickelt Leinöl Wärme, was bei zusammengeknüllten öligen Lappen unter ungünstigen Umständen tatsächlich ein Flamme erzeugen könnte. Deswegen die Lappen flächig (nicht zerknüllt!) trocknen und erst danach im Hausmüll entsorgen.
3. Der richtige Zeitpunkt
Das Naturharz-Hartöl braucht zum Trocknen Sauerstoff und Licht. Deshalb wäre es gut, wenn Sie schon früh, aber spätestens nach dem Mittagessen nachölen. An diesem Tag sollte der Tisch dann geschont, aber vor allem nicht nass gewischt werden.
3. Öl auftragen
Das Öl aus der Flasche am Tisch verteilen und mit den offenen, schwammartigen Stirnseiten des Schleifschwämmchens verteilen, am besten – aber vor allem beim ersten Mal – nur rund einen Quadratmeter auf einmal einölen, weil das Öl sonst zu schnell trocknen könnte.
4. Öl einschleifen
Jetzt mit der großen Schleiffläche des Schwamms in Masserrichtung im Ölfilm schleifen, bis die Oberfläche wieder glatt ist. Bei Flecken oder kleinen Kratzern nicht nur auf dieser Stelle, sondern auch außenrum gleichmaßig schleifen, auf dass sich keine zu hellen Inseln entwickeln. (Wenn doch, ist es nicht soo schlimm, das gleicht sich mit der Zeit wieder an.)
5. Öl abnehmen
Das Öl soll im Holz trocknen und härten und keine dicke Schicht bilden. Deswegen ist das wichtigste das Abnehmen (welches mir selbst leider nur in diesem Fall gelingt), denn das Öl muss vollständig mit einem Baumwolllappen entfernt werden. Es können in den nächsten Stunden je nach Holzart und Umständen kleine Ölpunkte an der Oberfläche entstehen, welche immer wieder mit dem Lappen abgenommen werden müssen. (Sollten sie einmal schon zu fest geworden sein, kann man sie mit etwas Öl wieder anlösen und schlimmstenfalls mit dem Schwämmchen wieder entfernen.)
6. Über neuen Tisch freuen
Wenn alles klar ging, haben Sie jetzt wieder für mindestens ein, häufig sogar für einige Jahre viel Freude an dem Tisch, den sie ganz normal mit einem nebelfeuchten Lappen abwischen können. Das einzige Problem für uns ist, dass Sie vermutlich keinen neuen Tisch mehr von uns benötigen. Aber die Erfahrung zeigt, dass ein solcher Tisch den Wunsch nach der neuen Küche, dem Schlaf-, oder Wohnzimmer beflügelt und ihnen so – nach und nach – eine nachhaltige Einrichtung von den Möbelmachern beschert. Am besten natürlich auch ihren Freunden, denn wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Möbel weiterempfehlen.
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Die Schlafzimmer der Möbelmacher
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