Die Idee ist, man wünscht sich ein Möbel, geht zu den Möbelmachern und die machen das.
Ist im Prinzip auch so, nur sind zwischen erstem Gedanken und der Umsetzung häufig noch viele Zwischenschritte.
Denn meist hat man eine Kombination von Wünschen an die Funktion der Einrichtung und eine vage Idee vom Aussehen, die man im ersten Gespräch anhand des Grundrisses und vielleicht ein paar Fotos des einzurichtenden Raumes austauscht und aus dem ein erstes Skribble entsteht.
Gymnasium Hersbruck
Der in diesem Fall einzurichtende Raum musste nicht per Grundriss oder Fotos kommuniziert werden, denn die Aula des Hersbrucker Gymnasiums kennt herwig Danzer anlässlich vieler zu Schülerzeiten geschleppten Bühnen und Stühlen immernoch ziemlich auswendig, trotzdem war der Prozess bis zur Fertigstellung der Bänke ein kreativer Austausch aus Schulleitung, Einrichtern, Kunstlehrern, Meistern und Schreinern, den wir hier beispielhaft dokumentieren möchten.
Der erste Gedanke war das Pendant zu den vor 6 Jahren gefertigten Bänken für die Aula, die nach dem Auseinandernehmen eine Menge Stühle bei Aufführungen in der Aula in der letzten Reihe ersparen würden. (Auf dem Foto der damals scheidende beliebte Kunst und Vertrauenslehrer Walter Plank und sein Nachfolger Ulf Geer).
Im Fluchtraum darf es nicht so viel Platz brauchen
Aber so eine Schulaula darf nicht nur gut aussehen und nebenbei Platz für eine ziemlich große Zahl von Schülern bieten, sie muss auch sämtliche rechtliche Auflagen erfüllen, denn die Möbel dürfen den Fluchtweg zum Beispiel im Brandfall nicht einschränken. So kam der Gedanke, die Bänke kürzer, aber vierseitig nutzbar zu machen, was allerdings vier Bänke und eine aufwändige (auch finanziell) Lehnenkonstruktion bedeutet hätte.
Also kam der Gedanke wieder nur zwei Bänke ohne Rückenlehne zu bauen und dieselben mit Zwischenstücken zu verbinden.
All diese Konstruktionen hätte man noch als Reserveplätze in der Aula bei Aufführungen verwenden können, aber der Reiz des Runden wurde stärker, zunächst planerisch mit zwei Bänken umgesetzt, dann aber in die endgültige Form mit drei Bänken gebracht. Diese lassen sich im Original beliebig – auch als Schlange -zusammenstellen und verbinden. Jetzt hoffen wir, dass davon auch rege Gebrauch gemacht wird.
6. Klasse als Empfangskommitee
Eine ganz nette Klasse nahm die Bänke in Empfang, trug sie rein und testete sie gleich ausgiebig. Der initiierende stellvtr. Schulleiter Wolfgang Pöhner und der ebenfalls planerisch aktive Kunstlehrer Ulf Geer waren von der Umsetzung der Zeichnungen beeindruckt, die mein Kompagnon Gunther Münzenberg raffiniert in Edelstahl und Holz verwirklichte. An der handwerklichen Ausführung waren dann unser Schlosser Robert Lindner und unser Schreiner Nils Hager beteiligt. Ich habs nur zufällig geliefert, weil bei uns wegen der mobilen Säge wichtige Leute nicht weg konnten.
Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit an alle Beteiligten und vor allem den Förderverein des Gymnasiums für die Finanzierung, denn leider gibt "so etwas" der normale Schuletat nicht her. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl in der Schulaula zu stehen und viele noch bekannte Lehrer zu treffen, auch wenn in diesem Jahr schon unser 30-jähriges Abitur gefeiert werden wird.
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Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einmal ein Kompliment machen. Ihr Blog hat ausgezeichnete Beiträge und lässt sich hervorragend lesen. Ich bin ein regelmäßiger Verfolger Ihrer Artikel und sende Ihnen hiermit ein WEITER SO in die „Redaktion“.
Beste Grüße
Volker Geyer
http://www.malerische-wohnideen.de
Dankeschön